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      Sex-Enthüllungen sorgen für Kirchenskandal

      Zeitung veröffentlichte Foto, auf dem auch ein Bischof zu sehen sein soll

      Athen – Immer neue Enthüllungen und Vorwürfe erschüttern die Glaubwürdigkeit der griechisch-orthodoxen Kirche in ihrer Heimat in bisher noch nicht erlebtem Maße. Nachdem Geistliche Antiquitäten geschmuggelt und Kirchgelder veruntreut haben sollen, folgte am Montag die Publikation eines angeblichen Sex-Skandals.

      Das Athener Boulevardblatt "Avriani" veröffentlichte ein Oralsex-Foto. Die Gesichter der Beteiligten sind zwar nicht zu erkennen, laut Zeitung soll dabei ein Bischof aus Südgriechenland mitwirken. Daraufhin ordnete die Synode der Bischöfe Griechenlands eine Untersuchung an. Ein Bischof der südgriechischen Region Messinien auf der Halbinsel Peloponnes soll sich vor diesem Ausschuss äußern, hieß es. Ferner ermitteln die Kirchenväter gegen den Bischof der Insel Kefallinia im Ionischen Meer, der Medienberichten zufolge Kirchengelder veruntreut haben soll.

      Jüngsten Umfragen zufolge ist das Vertrauen der Griechen in ihre Kirche massiv zurückgegangen. Die Atmosphäre im ganzen Land ist von den Medienberichten beeinflusst. In Funk und Fernsehen waren in den vergangenen Nächten bis spät in die Nacht Mitschnitte aus Gesprächen zwischen Bischöfen und angeblichen Liebhabern gesendet worden. "Sodom und Gomorrha," titelte am Montag die linksliberale Athener Zeitung "Eleftherotypia".

      Bereits am Freitag hatte die Führung der orthodoxen Kirche des Landes einen ihrer wichtigsten Bischöfe, Panteleimon von Attika, für sechs Monate vom Dienst suspendiert. Er soll versucht haben, Richter dazu zu bewegen, für ihn günstige Entscheidungen zu treffen und Kirchengelder in Höhe von rund 2,5 Millionen Euro veruntreut haben. Die Führung der griechischen Justiz hatte daraufhin drei Richter vom Dienst suspendiert und umfangreiche Untersuchungen gegen weitere 28 eingeleitet. Ein Priester war vergangene Woche nach einem Skandal um Antiquitätenschmuggel entlassen worden.

      "Wir fordern alle auf, die Informationen über solche Fälle haben, sie uns vorzulegen," sagte ein Sprecher der Kirche am Montag im Fernsehen. Das Oberhaupt der Kirche, Erzbischof Christodoulos, hatte während der Predigt am Vortag gesagt, dass "dunkle Zentren, die der Kirche schaden wollen", diese Mitschnitte lieferten. Er selbst habe mit den Skandalen nichts zu tun und wolle dazu beitragen, das Ansehen der Kirche wiederherzustellen.

      Doch auch Christodoulos gerät zunehmend unter Druck: Medienberichten zufolge soll er vor Jahren bei der Staatsanwaltschaft die Freilassung eines Mannes gefordert haben, der wegen des Besitzes von einem halben Kilo Heroin festgenommen worden war. Außerdem soll er einen Empfehlungsbrief für einen Mann geschrieben haben, der wegen Drogenhandels von Interpol gesucht wird. (APA/dpa)

      derstandard.at

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