Guten Morgen Tomy,
fahrt mal ruhig und unbesorgt nach Kreta… Ich weiss jetzt nicht, wer und aus welchem Grund man Dir davon abraten will. Welche schlimmen Dinge sollen dort passiert sein?
Das Müllproblem ist auf Kreta das gleiche wie in ganz Griechenland. Stelle ein Schild auf mit dem Titel: "Müll abladen verboten" und nach höchstens einer Woche findest Du dort eine Mülldeponie vor… :-). Aber die Tendenz geht hin zum Positiven. Vor allen Dingen im Hinblick auf die Olympiade wird im Augenblick viel getan.
Es gibt übrigens speziell für Kreta ein Umweltforum, das sich gerade mit diesem Thema befasst. Hier der Link:
<a href="http:// [url]www.kretaumweltforum.de/indexg.htm”>www.kretaumweltforum.de/indexg.htm] [url]www.kretaumweltforum.de/indexg.htm
Kreta ist eine sehr wechselhafte Insel. Sei es was die Landschaft angeht, sei es was die Menschen angeht oder auch die eigene Geschichte.
Wenn Du 10 Jahre nicht mehr dort warst, wirst Du vieles sehr verändert vorfinden. Der Tourismus hat viele Gebiete der Nordküste vereinnahmt. Du wirst Partymeilen finden, Waterparcs, Currywurst und noch etliches andere mehr. 🙂
Im Sommer werden Teile der Olympiade auf Kreta ausgetragen. Die Zimmerpreise in den Ballungszentren sind in dieser Zeit um ein vielfaches höher als sonst. So mancher Tavernenwirt hofft auf das grosse Geschäft und 3 – 5 € für ein Bier oder einen Kaffee werden keine Seltenheit sein.
Auch im Landesinnern und in den übrigen Regionen ist der "Fortschritt" nicht zu übersehen. Allerdings immer noch in Maßen und immer noch so dass es teilweise das ursprüngliche Kreta wiederspiegelt.
Was den Tierschutz auf der Insel angeht, so hat sich dort etliches getan. In vielen Regionen gibt es Tierschutzorganisationen, die sich um Streunerhunde und -Katzen kümmern. Die lange Zeit geballte Ladung Tourismus hat leider dazu geführt, dass sich die Tiere unverhältnismässig stark vermehrten. Lange Zeit war das Vergiften dieser Tiere vor der Saison gang und gebe. Heute wird versucht, zu kastrieren um die Population in Grenzen zu halten. Du wirst aber immer noch damit konfrontiert werden, dass in den Augen vieler Griechen ein Tier ein Nutzobjekt ist das man behält solange man davon profitiert. Sprich: Gefühle gegenüber Tieren gibt es nicht. Immer noch wirst Du auf Wanderungen Hunde an kurzen Eisenketten mitten in der Landschaft vorfinden. Oft ohne Wasser und ohne die Möglichkeit irgendwo Schatten zu finden.
Auch die lang so hoch gepriesene kretische Gastfreundschaft wirst Du nicht mehr als selbstverständlich vorfinden. Der Tourismus ist in der letzten Zeit zurückgegangen. Griechenland – Kreta – ist nicht mehr das Billigreiseland und viele, die darauf angewiesen sind, kämpfen ums Überleben.
Was die Strände angeht, so kann es durchaus sein, dass Du eine leere Zigarettenschachte findest oder oder es gibt ein wenig Teer oder Steine und Seeigel. Oder Du findest das was ganz normal angeschwemmt wird. Aber ich habe noch nie einen vermüllten Strand auf Kreta erlebt. Allerdings suchen wir auch fast immer nur einsame Buchten zum Baden auf. Gehört der Strand zu einem Hotel, so wird dort ohnehin für Sauberkeit gesorgt.
So – nun habe ich Dir etliche Dinge aufgezählt, die so manchen davon abhalten können, nicht nach Kreta zu reisen. Mich hält es allerdings nicht davon ab. Kreta ist für mich immer noch eine der faszinierendsten Inseln Griechenlands. Eine Insel mit Licht und mit Schatten. Wenn Du also das Abenteuer eingehen willst, einen Urlaub abseits der Touristenhochburgen zu wollen, nicht nur am Strand zu liegen, auf AI und 24-Stunden-Animation zu verzichten, wenn Du Lust hast, die kleinen Paradiese die es durchaus immer noch gibt (im Süden, Osten oder Westen) zu suchen und zu entdecken dann solltest Du ohne lange zu überlegen im Sommer nach Kreta fahren.
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Christa