Im Tal der Mühlen
Im Hinterland von Rethimnon, nur wenige Kilometer südlich der großen Hotelzonen, liegt an der Strecke nach Chromonastiri das Tal der Mühlen. Oberhalb der verlassenen Siedlung Mili, befindet sich direkt an der Straße der gut erkennbare Einstiegspunkt. Über den alten Pfad geht es in 15 min hinunter ins Tal zu der Handvoll Häuser am gegenüberliegenden Hang. Sie wurden mittlerweile restauriert, eine Taverne mit schönem Blick in die Schlucht hat eröffnet und sogar Zimmer sind zu mieten.
Versorgt wird die Taverne oben von der Straße aus mit einer kleinen Lastseilbahn, deren Drahtseile das Tal überspannen. Direkt unterhalb der Tavernenterrasse sind übrigens einige sehenswerte Bananenpflanzen zu bestaunen. Auf dem Grund der üppig grünen Schlucht fließt ein kleiner Bach, dessen Wasserkraft hier früher in zahlreichen Mühlen genutzt wurde. Ihre verfallenen und überwucherten Ruinen sind weiter unten im Tal zu finden.
Auf dem mit roten Punkten und Pfeilen markierten Weg geht es nun talabwärts, vorbei an der Kirche der Heiligen Fünf Jungfrauen mit dem kleinen Friedhof, wo auch eine Quelle entspringt. Unterhalb der weißen Kirche finden sich einige noch gut erhaltene Mühlenruinen, in denen es sich zu stöbern lohnt. Teils armdicke Wurzeln sind durch das Mauerwerk gewachsen oder haben sich ihren Weg durch Fenster- und Türöffnungen gesucht. Sogar schaukeln kann man auf ihnen …
An manchen Stellen dringt kaum das Sonnenlicht durch das Dach aus Blättern und Zweigen, so dicht bewachsen ist das Tal. Mehrfach quert der Pfad den Bach, der stellenweise kleine Wasserfälle bildet. Etwa eine dreiviertel Stunde unterhalb der Taverne erreicht man die Reste des unteren Dorfteils von Mili und passiert das Kirchlein Agia Paraskevi. 10 min später hat man den schönsten Teil der Wanderung hinter sich und erreicht den Ausstieg nach Roussospiti, der 2007 allerdings gesperrt war.
Hinweissschilder an einem Baum zeigen schließlich den Weg zur Straße nach Xiro Chorio an der Ostseite des Tal. Wegbeschreibung dieses letzten Teilstücks (Leserbeitrag): Der Schluchtausgang brachte dann eine Überraschung. Ein „Künstler“ hatte alle Gegenstände, die Wanderer in der Schlucht „vergessen hatten“, zu einem „Kunstwerk“ zusammengetragen. Neben der Schönheit dieser Schlucht ist auf jeden Fall zu erwähnen, dass KEIN Eintritt oder ähnliches verlangt wird. Diese ca. 5 km lange Schlucht ist nicht überlaufen und einfach schön!“
Anfahrt:
Östlich von Rethimnon im Ortsteil Perivolia (auch Abfahrt auf der New Road) die Straße nach Chromonastiri nehmen. Etwa 500 m hinter dem Abzeig nach Roussospiti befindet sich der Einstieg.