Ein Geheimtipp (?)!
Wer Ruhe und Beschaulichkeit sucht, wem ein paar nette Tavernen und ruhiges kretisches Dorfleben genügen, der wird sich wohlfühlen in Kamilari. Auf einem Hügel gelegen, nicht weit vonKalamaki oder demKomo-Beach, gilt das kleine Örtchen als beliebte Alternative zum mittlerweile pauschal-touristisch voll erschlossen-emMatala oder dem bislang ebenfalls hauptsächlich von Individualreisenden besuchtenPitsidia.
Viele leerstehende und halb verfallene Häuser wurden restauriert und zu Ferienwohnungen oder Apartments umgebaut, auch Privatzimmer werden angeboten. Ein Bummel zwischen den weiß gekalkten Bruchsteinmauern, die in reizvollem Kontrast zu der üppigen Blütenpracht der Gärten stehen, lässt schnell den Reiz des Dorfes erkennen. Der lässt sich auch auf der kleinen hölzernen Terrasse der Taverne Akropolis erkennen und genießen:
Die Speisekarte des kleinen Familienbetriebes von Jannis und Vangelia – mit Kreide auf eine Schiefertafel geschrieben – umfasst lediglich eine Handvoll Standard-Angebote, daneben gibt es jedoch jeden Tag einige frisch zubereitete und wechselnde Tagesgerichte, die man sich nach bester Kretischer Tradition in der Küche selbst aussuchen darf, was das Akropolis zu einem „Muss“ für Kamilari-Besucher macht.
Update (Juni 06): Die Meldung über den neuen Pächter im Akropolis war eine „Ente“! Jannis ist nach wie vor im Lokal und hat – wie er mir versicherte – auch nicht vor, sich zu verändern. Schön gestaltet ist der Gastraum: Über dem Kamin und an den Wänden finden sich traditionelle Kretische Haushalts- und Gebrauchsgegenstände aus vergangenen Zeiten, die man in dieser Form allenfalls noch im Ethnologie-Museum vonVori zu sehen bekommt. Einen Besuch wert ist auch die etwas außerhalb in Richtung Agios Ioannis liegende Pizzeria. Am Fuß der steilen Straße hoch ins Dorf sitzt man gemütlich bei Kerzenlicht unter Weinranken und genießt die leckere Pizza oder die Pasta-Variationen.
Ganz in der Nähe befindet sich eines der bedeutendsten minoischen Kuppelgräber derMessara. Von der Pizzeria in RichtungKalamaki fahrend, biegt man nach einigen hundert Metern rechts ab und folgt dem Weg durch die Olivenhaine.Zum Schluss geht es noch zu Fuß nach links einen kleinen Hügel hinauf, auf dem sich die kleine, abgezäunte Ausgrabungsstätte (Tor lässt sich öffnen) befindet. Die Funde sind im Museum inHeraklion ausgestellt.