Der Südseestrand …

Traumziel an der äußersten Süd-West-Ecke Kretas ist und bleibt der Strand von Elafonisi. War die Fahrt dorthin in früheren Jahren ein Leckerbissen für alle Fans von Schotter- und Naturpisten, so führt mittlerweile eine gut ausgebaute Asphaltstraße bis fast direkt an den Strand. Dessen besondere Atmosphäre ist trotz der zahlreichen Snack-Bars und Sonnenschirmvermieter – zumindest wenn nachmittags die Reisebusse wieder abgefahren sind – immer noch beeindruckend.

Fünf Kilometer vor Elafonisi lohnt ein Zwischenstop am Kloster Chrissoskalitissa, dem Kloster mit der „Goldenen Treppe“ bzw. Treppenstufe. Der Sage nach soll sich in der Klostertreppe eine Stufe aus reinem Gold befinden. Sehen kann sie jedoch nur, wer ohne Sünde ist … Wie viele Klöster an der Südküste war auch Chrissoskalitissa im zweiten Weltkrieg Zufluchtsort für alliierte Soldaten, die von dort aus nach Ägypten evakuiert wurden.

Auf der breiten Asphaltpiste ist es anschließend nur noch ein Katzensprung zu Kretas „Südseestrand“. Lediglich die letzten paar hundert Meter geben noch einen Eindruck davon, wie viel Staub früher auf der alten Piste geschluckt werden musste, ehe die Lagunenatmosphäre zu genießen war. Heute finden selbst in der Nebensaison Dutzende von Mietwagen und Bussen den Weg dorthin, von Paleochora kommt ein Badeboot herüber.

Positiv an dieser Entwicklung: Nach dem Einzug der Liegestuhlvermieter und Snack-Bar-Betreiber hat sich die hygienische Situation verbessert. Toiletten wurden gebaut – Müll, Glasscherben und Teer sind selten geworden am Strand. Dafür fahren jetzt Tretboote durch die Lagune, ist der Hauptstrand mit Sonnenschirmen „zugepflastert“ und aus den Strandtavernen sind die neuesten Hits zu hören, ob man nun will oder nicht …

Entfliehen kann man dem Trubel nur auf der vorgelagerten Insel, die durch das maximal brust- bis hüfttiefe Wasser bequem zu erreichen ist. Hier findet sich zwischen den Sanddünen und Felsbrocken auch während der „Hauptbesuchszeiten“ noch ein ruhiges Plätzchen, obwohl man manchmal das Gefühl hat, es wäre „Volkswandertag“. Gut zu sehen ist von dort aus auf jeden Fall wie ab 16 Uhr die Busse die Parkplätze am Festland verlassen und nun wieder Ruhe einkehrt …

Übernachtungsmöglichkeiten gibt es mittlerweile oberhalb und im Hinterland in Pensionen. Auch am Strand ist Zelten noch möglich.Busse fahren täglich von der Nordküste (Chania, Kissamos). Mittlerweile auch neuere Modelle als der Mercedes rechts, der 1997 noch im Einsatz war …