Heimatdorf des Daskalojannis
In unzähligen steilen Serpentinen windet sich die schmale und mittlerweile asphaltierte Straße nach Aradena westlich von Chora Sfakion die kargen Felsen hinauf. In scheinbar nicht enden wollender Fahrt mit atemberaubenden Ausblicken auf die Küste unterhalb und zurück nach Chora Sfakion, überwindet man in nur gut zwei Luftlinienkilometern etwa 650 Höhenmeter hinauf nach Anopoli, einer kleinen Streusiedlung zu Füßen des gewaltigen Pachnes-Massivs.
Hier wurde der bedeutende kretische Freiheitskämpfer Daskalojannis geboren, der um 1770 gegen die türkischen Besatzer kämpfte. In auswegloser Situation ergab er sich schließlich freiwillig den Türken, um schlimmeres von seinen Mitstreitern abzuwenden, wurde dafür aber aufs Grausamste gestraft: Der Pascha von Chandax ließ ihm vor einem großen Spiegel bei lebendigem Leibe die Haut abziehen. An den wohl berühmtesten Sfakioten erinnert ein großzügiges Denkmal auf der Platia des Dorfes.
Unterhalb des Ortes am Meer liegt das nur mit dem Schiff oder von hier oben aus über einen Pfad zu erreichende Loutro. Dem seinerzeit auf eine Hauswand am Dorfplatz gepinselten Hinweis „LOUTRO – no car“ folgend, erreicht man am Ende der nur anfangs asphaltierten Piste einen kleinen Höhenrücken, an dem der steile und schattenlose Abstieg hinunter zur Küste beginnt (Dauer: Anopoli – Loutro ca. 2,5 Std.).
Vom Dorfplatz weiter auf der Asphaltstraße Richtung Westen, erreicht man nach gut zwei Kilometern die imposante Aradena-Schlucht und gelangt wenig später nach Agios Ioannis, dem sprichwörtlichen „Ende der Welt“, wo auch die Straße aufhört. Nur eine Handvoll Häuser stehen hier inmitten von dichten Kiefernwäldern und bieten Wanderern vor dem Abstieg hinunter zur Küste nach Agia Roumeli oder Loutro den letzten „bewirtschafteten“ Rastplatz. Etwa 100 m nach dem Dorfplatz von Anopoli beginnt am Abzweig nach rechts die 20 km lange Fahrt über einen unbefestigten (Forst-) Weg hinauf zum Pachnes.