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Verkaufen sich die Griechen an China?
In seiner Finanznot wendet sich Athen an die chinesische Regierung: Sie soll mit bis zu 25 Milliarden Euro aushelfen – und dafür am Staat beteiligt werden. Ein renommiertes Geldinstitut vermittelt.
Dem Staat Griechenland fehlt es an Geld. So viel, dass er offenbar bereit ist, sich weit in den Osten zu verkaufen: Die griechische Regierung wirbt nach Informationen der «Financial Times» in Peking um frisches Kapital. Der chinesische Staatsfonds solle griechische Staatsanleihen im Wert von bis zu 25 Milliarden Euro zeichnen, berichtet die Zeitung. Als Vermittler hat Athen demnach Goldman Sachs angeheuert. Der operative Chef Gary Cohn persönlich habe den Kontakt zwischen den beiden Regierungen hergestellt.
Probleme, das Geld aufzubringen, hätte der chinesische Staatsfonds State Administration of Foreign Exchange (Safe) keine. 2400 Milliarden Dollar verwaltete er nach eigenen Angaben Ende Dezember. Und er wächst rasant: Noch Anfang Jahr hatte Safe 1900 Milliarden Dollar verwaltet. Er gilt als der grösste Staatsfonds der Welt.
Eine Beteiligung an NBG abgelehnt
Trotzdem zögert das Fondsmanagement mit einer Zusage. Laut FT sei Safe bereits in griechischen Staatsanleihen investiert und alles andere als zufrieden mit der Entwicklung der Papiere. Als erste Bedingung forderten die Chinesen demnach eine Beteiligung an der NBG, der grössten Bank Griechenlands – was Griechenland ablehnte. Jetzt wird weiter verhandelt.
Die Chancen, dass Safe einsteigt, sind intakt: Athen muss momentan satte Zinsen anbieten, um überhaupt an Geld zu kommen. Und für China wäre es eine Gelegenheit, im Euroraum einzusteigen – so, wie es bereits in Afrika an mehreren Staaten beteiligt ist und sich Rechte am Abbau natürlicher Ressourcen gesichert hat.
Auf der Suche nach 53 Milliarden Dollar
Der griechische Staat ist mit 290 Milliarden Euro verschuldet – das entspricht gut 120 Prozent der gesamten jährlichen Wirtschaftsleistung. Die Neuverschuldung lag 2009 bei 12,7 Prozent der Wirtschaftsleistung, was weit über der im EU-Stabilitätspakt vorgesehenen Obergrenze von drei Prozent liegt. Athen hat angekündigt, dieses Jahr 53 Milliarden Euro an frischem Kapital aufnehmen zu wollen.
naja, den Japanern den Fisch und den Chinesen die Bank? ::)
Was halten die Griechen davon?
Na vielleicht ist die Option an China der Bau des Containerhafens bei Timbaki oder der Bau einer Riesenferienanlage in Nordostkreta oder……? Denn Fische bezieht Griechenland ja ausserdem auch noch aus dem Ausland, wegen der vielen Touristen.
kopiere hier mal den Kommentar eines Freundes auszugsweise ein:
Die Chinesen wissen sehr wohl um die Probleme der "kapitalistischen" Systeme und können in Ruhe deren Kollaps abwarten. Und anders als die früheren europäischen Kolonisatoren und, im 20.Jhrt., die USA gehen sie nicht als arrogante Invasoren und mit martialischem Getöse, sondern mit freundlicher Höflichkeit daran, ihre Überlegenheit in andere Volkswirtschaften zu transferieren – Afrika, Südamerika und nun Europa.
Erstmals geht es im Falle Griechenlands aber nicht mehr um eine gewinn- und einflußsichernde Unternehmensbeteiligung, sondern um den Einstieg in Schlüsselfunktionen in einer zum Ausverkauf freigegebenen kompletten Volkswirtschaft.
Dabei wissen die Chinesen nur zu gut, daß die EU ihrem Sorgenkind Griechenland weder willens noch in der Lage ist, finanziell zu Hilfe zu kommen; sie hat nämlich zu viele Sorgenkinder – Portugal und Spanien, Irland und Italien, die dreibaltischen Staaten und Osteuropa stehen vor ähnlichen und gleichen Problemen. Und der unter hausgemachten Problemen leidende Euro kommt den Chinesen dabei wunderbar zupaß.
Daß ihnen die europäischen Regierungen hierbei aus o.g. Gründen nicht in die Quere kommen können, wissen die Chinesen ebenso gut. "Der Tiger ohne Zähne kann zwar noch brüllen, aber er verhungert".China hat fast 600 Jahre in abgeschotteter Isolation verbracht, fast 100 unter Fremdherrschaft gelitten, sich seit Sun Ja Tsen (Ende der Kaiserzeit) zu emanzipieren versucht, mit Marx und Mao Millionen Opfer gebracht, aber gelernt.
Und wie lehrte schon Lao Tse: "Oftmals ist der längere Weg der kürzere" (sic). -
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