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Hallo,
um meine Vorfreude so richtig auszukosten, lese ich schon alle möglichen Bücher, die etwas mit Kreta zu tun haben.
Die Krimis von Klaus Eckhardt, waren schön und spannend zu lesen.
Der historische Reisebericht von F. W. Sieber, war recht interessant.
Momentan lese ich gerade "Schatten ohne Mann" von Ulrich Kadelbach.
Und das haut mich um.
Zum einen die unglaublichen Grausamkeiten, die Menschen Menschen antuen, und zum anderen, die menschliche Größe mit der die Kreter solche Erlebnisse verarbeiten.
Wir möchten in diesem Jahr den Soldatenfriedhof in Maleme besuchen,
dort liegen aber nur Deutsche. Gibt es auf Kreta auch eine große Gedenkstätte für Griechen, die im 2. Weltkrieg starben?
Vielen Dank!Eine große, zentrale Gedenkstätte gibt es nicht, aber dafür findet ihr in fast jedem Dorf, vor allem in West- und Zentralkreta, entsprechende Denkmäler, Tafeln oder Gedenksteine. Oft mit Namen der verstorbenen aus dem jeweiligen Dorf und meist im Zentrum auf der Platia.
Lohnenswert ist übrigens auch ein Besuch auf dem alliierten Soldaten-Friedhof in Souda, der in der gleichnamigen Bucht direkt am Wasser gelegen ist.
Ulrike Wegert wrote:
Momentan lese ich gerade "Schatten ohne Mann" von Ulrich Kadelbach.
Und das haut mich um.
Zum einen die unglaublichen Grausamkeiten, die Menschen Menschen antuen, und zum anderen, die menschliche Größe mit der die Kreter solche Erlebnisse verarbeiten.Hallo Ulrike,
ich habe gerade das kleine Taschenbuch von Fritz Starke " ELEFTHERIA LÄDT EIN " fertig gelesen und bin genauso betroffen wie Du – das selbe Thema …. … ich wusste bislang auch gar nicht, dass in so vielen, vielen kret. Dörfern dieses Massaker der Deutschen stattgefunden hat … das kann man sich auch gar nicht vorstellen …..
aber, wie Herbert schon schrieb, in fast jedem Dorf gibt es Gedenktafeln ….Ulla wrote: … ich wusste bislang auch gar nicht, dass in so vielen, vielen kret. Dörfern dieses Massaker der Deutschen stattgefunden hat … das kann man sich auch gar nicht vorstellen …..
Ja, es ist wirklich unvorstellbar, was sich dort vor gerade einmal 65 Jahren abgespielt hat. Entsprechend "mulmig" war mir zumute, als ich vor 15 Jahren das erste Mal diese Orte besucht habe. Umso erstaunlicher war es dann für mich, wie freundlich und unvoreingenommen mir die Leute begegnet sind. Auch die Alten, die das alles ja noch miterlebt hatten und ja wussten, dass ich Deutscher bin …
Vielen Dank für Eure Antworten.
Bisher bin ich einfach so nach Kreta geflogen, jetzt schäm ich mich fast zu der Touristeninvasion zu gehören.
Lassen will ich´s aber auch nicht, es ist einfach zu schön dort zu sein.Der Kreter differenziert zwischen normalen Soldaten und der SS. Es gibt heute noch Freundschaften von Deutschen und Kretern, die sich damals gegenueber standen. Keine gute Meinung hat der Einheimische von den damaligen Mitkaempfern, den Englaendern, weil diese ihre Frauen belaestigt hatten. Dies ist auch ein Grund, warum der Kreter den Deutschen so wohlgesonnen ist. Man hoert heute noch von den Alten, dass sie es wunderbar fanden, dass der deutsche Soldat ihren Frauen oder Kindern nie etwas angetan hat oder ihre Wohnungen/ Haeuser verwuesteten.
Hallo lefteris,
die Deutschen haben in Griechenland und auf Kreta gewütet und schon garnicht Frauen und Kinder verschont!
Auch der "normale Soldat" nicht.Aliza
Anonym
Februar 27, 2007 um 9:09 am UhrBeitragsanzahl: 5352Hallo Aliza,
sorry, aber da muß ich Dir widersprechen. Wir selbst kennen einige Kreter die
in ihrem Haus deutsche Soldaten hatten.
Sie sprechen gut über sie und haben keine schlechten Erfahrungen gemacht.
Die Kreter gehen ganz anders mit Krieg um als wir………… Zumal sie laufend gegen irgendwelche Besatzer kämpfen mussten.
Wenn wir z.B. unseren Pilatus besuchen, dann empfängt er uns immer mit dem Lied" Ei ei ei Maria " da seine Frau so heisst und ihn die deutschen dieses Lied gelehrt haben. Durch diese … nennen wir es Marotte……. sind wir erst auf das Thema Krieg gestossen und so erzählte er uns von seinen Erfahrungen.Ich möchte jedoch jeden hier im Forum bitten meine positive Erfahrung nicht als Verherrlichung darzustellen!!!!!!!!!!!!!!
Ausnahmen bestätigen ja bekanntlich auch die Regel.
L.G.
harullaAnonym
Februar 27, 2007 um 9:21 am UhrBeitragsanzahl: 5352Hi Aliza !!
Ganz schön krass was du da behauptet !!
Die Soldaten wurden gezwungen in diesen Krieg
um Kreta zu kämpfen !!
An die Familien der über Tausenden von toten
deutschen Soldaten ( u.a. Fallschimjäger ) denkt wohl
niemand !!
Aber auch ich will hier auf keinen Fall etwas verherrlichen !!
Nur verstehen kann ich diese schweren Anschuldigungen
nicht .
Haui
Jassas!
Haui, Harulla, das behaupte nicht ich, das sagt die Geschichte.
Stöbert ´mal im Net.Gruß Aliza
Anonym
Februar 27, 2007 um 10:00 am UhrBeitragsanzahl: 5352Hmmm…stimmt schon.
Wenn man irgendwelche Berichte aus den Zeiten liest, dann sind es immer "nur" die Männer die zusammengetrieben und erschossen wurden, wie am 14.September 1943 in Amiras, wo auch ein beeindruckendes Mahnmal steht. Inwieweit die Frauen und Kinder verschont wurden weiß ich nicht, habe aber auch nie etwas darüber lesen können.
Schön, daß das hiermal angesprochen wird. Dieses Verhältnis Kreter – Deutscher hat mich auch etwas gewundert und nun kann ich es besser verstehen.Anonym
Februar 27, 2007 um 10:03 am UhrBeitragsanzahl: 5352Hi Aliza !!
Wenn ich dem Net alles glauben würde , müßte ja ein
Zitronenfalter auch Zitronen falten !! 😉 😉
Also nichts für ungut . Aber da gehen die Meinungen
doch weit auseinander !!
lefteris spricht mir aus der Seele !!
Gruss Haui
Anonym
Februar 27, 2007 um 11:23 am UhrBeitragsanzahl: 5352Hallo
Nun seid mal nicht so zueinander.
Das Ganze ist schon über 60 Jahre her und mittlerweile leben wir in einem vereinten Europa. Sicher sollte man die Vergangenheit nicht vergessen,aber man sollte es auch nicht übertreiben.
Sonst dürfte niemand nirgendwohin auf der Welt fahren.
Ich denke die Griechen/Kreter können das schon auseinander halten.
Sonst wäre sicher nie irgendein Gastarbeiter nach Deutschland gekommen.badener
Es steht wohl außer Frage dass im Krieg Greueltaten geschehen.
Und in diesem Fall waren deutsche Truppen nicht nur beteiligt sondern auch die Aggressoren.
Aber dennoch würde ich mich hüten das so allgemeingültig auszudrücken.Mein Vater (ich bin ein Nachzügler 😉 ) war selber aktiv als Wehrmachtssoldat in Rußland.
Ich erinnere mich sehr gut, als vor einigen Jahren im TV in irgendeiner Sendung ein solcher Allgemeinvorwurf der Unmenschlichkeit gegenüber den Wehrmachtssoldaten die in Rußland waren erhoben wurde.
Und ich erinnere mich sehr an seine ehrliche Betroffenheit – was auch ihm damit vorgewurfen wurde. Das war sehr sehr heftig.Wie bei so vielem im Leben: es gibt immer solche und andere Erlebnisse / Geschehnisse…..
Aliza, was das NET schreibt, ist fuer mich absolut uninteressant, denn ich gebe Informationen weiter, die ich von den Einheimischen habe. Wenn du "Glueck" hast, findest du unter 1000 Kretern einen, der negativ ueber die deutschen Soldaten spricht. Ich war nicht bei der Bundeswehr, weil ich fuer einen Staat keine Waffe in die Hand nehmen wuerde. Fuer die Kreter ja.
Ja, es wurden ueberwiegend Maenner erschossen und das Buch "Schatten ohne Mann" kann ich nur weiter empfehlen.
Ich freue mich, dass ich taeglich im Kafenion sitzen kann (nicht nur hier, auch in anderen Doerfern) und mit den Alten in das Gespraech komme. Genau diese sind meine besten Informanten. Und die Infos beschraenken sich nicht nur auf den Weltkrieg, sondern gehen zurueck bis in die Tuerkenzeit. Geschichtsunterricht im Kafenion, was gibt es besseres.
Harulla beschreibt es auch treffend. Der Kreter geht mit vielen Dingen leichter um, vergisst auch schnell, bis auf die 250 Jahre, in denen die Tuerken auf der Insel waren. Da ist er unversoehnlich. -
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