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Protest gegen Sparprogramm in Griechenland mit Streiks
Die Gewerkschaften in Griechenland wollen das Land von Dienstag an mit einem 48-stündigen Streik lahmlegen. Damit wollen sie erneut gegen das 78 Milliarden Euro schwere Sparprogramm der Regierung protestieren.
Das Sparpaket wird seit Montag im Parlament debattiert und soll am Mittwoch zur Abstimmung stehen. Die Zustimmung zu dem Paket ist entscheidend für weitere internationale Milliardenhilfen, die Griechenland vor der Pleite retten sollen.
Ab Dienstag sollen in Griechenland für 48 Stunden Züge, die meisten Fähren und die Vorstadtbahn bestreikt werden. Ministerien und staatliche Unternehmen sowie viele Banken sollen ebenfalls vom Streik betroffen sein. Ärzte behandeln in Spitälern nur Notfälle.
Auch der Flugverkehr wird betroffnen sein. Die Fluglotsen haben zwei vierstündige Arbeitsniederlegungen zwischen 7 und 11 Uhr und erneut zwischen 17 und 21 Uhr angekündigt. Viele Flüge werden verschoben oder fallen aus.
Zu dem Streik haben die beiden grössten Gewerkschaftsverbände aufgerufen. Auch die hauptsächlich über das Internet organisierte Bewegung der "Empörten Bürger" will sich beteiligen.
Zufahrten sperren
Die "Empörten Bürger" wollen am Mittwoch parallel zur Abstimmung im Parlament alle Zufahrtsstrassen zum Gebäude sperren. Sie demonstrieren seit mehr als einem Monat täglich vor dem Parlament und beschimpfen die Politiker des Landes als "Diebe und Verräter".
Von der Annahme des Pakets, mit dem 78 Milliarden Euro bis 2015 eingespart werden sollen, hängt die Auszahlung einer weiteren Kredittranche von EU und IWF in Höhe von 12 Milliarden Euro ab.
Ausserdem ist der strikte Sparkurs Voraussetzung für ein neues Hilfspaket im Umfang von bis zu 120 Milliarden Euro, das am kommenden Wochenende von den EU-Finanzministern beschlossen werden soll.
in meiner Tageszeitung stand heute wofür die "Gewerkschafter" demonstrieren. Mir fehlt jetzt der direkte Bezug zu dem was bei den geschilderten Personen das Grundgehalt war, aber letztendlich zeigt es auf woran das System in Griechenland wohl auch krankt. Ich dachte bislang immer, Deutschland gebührt der Pokal in Sachen Bürokratie und merkwürdige Ausnahmetatbestände…. offenbar, ein Irrtum….. na, lest und urteilt selbst. :-/
Bei der OTE: Zuschuss für die Aufwärmung der Dienstfahrzeuge in Höhe von 25 Euro monatlich.
Nach Angaben der Gewerkschaft wurde dieser Zuschuss abgeschafft. Die Angestellten fordern aber, ihn wieder einzuführen.
Bei der OSE (Eisenbahn): Zuschuss für das Händewaschen in Höhe von 420 Euro monatlich.
Diesen Zuschuss bekam bislang fast ein Viertel der Angestellten, die auf Zügen arbeiteten. Er wird mit dem neuen Sparprogramm abgeschafft.
Bei den Busbetrieben: Zuschuss für Busfahrer für rechtzeitiges Ankommen zur Aufnahme der Arbeit in Höhe von 310 Euro.
Soll abgeschafft werden.
Für Boten von Ministerien: Zuschuss fürs Akten-Tragen in Höhe von 290 Euro im Monat.
Ich finde die Arbeitsanreize echt bemerkenswert – um das mal so auszudrücken…..
vor allem letzteres…. was sonst könnte ein Bote noch tun außer Akten zu tragen……. vielleicht tratschen und Kaffee trinken? Bekam man dafür auch einen Zuschuss?
und vorallem: wieviel von den unwilligen Boten waren Partei-Plakat-Kleber, die man dann zum Dank mit so einen Staatstragenden Posten versorgt hat und die dann womöglich noch in Frühverrentung für diese wesentliche Tätigkeit mit eine Pension vergütet wurden? Wieviel Geld ist da quasi im Mittelmeer versenkt worden, womit man Unternehmen eine Perspektive hätte geben können, die letztendlich wesentlich zukünftiger und nachhaltiger gewesen wäre.
Übrigens ich glaub es war Gauweiler der sich da geäußert hatte, der meinte, es wäre wohl für die Griechen weit besser, sie hätten eine ordentliche Pleite hingelegt, so wie die Isländer und die Türkei. Letztere haben gerade einen Wirtschaftsaufschwung hingelegt und wie man lesen konnte, bekommen die Gastarbeiter aus Griechenland – seit kurzem. Er meinte, dann könnten die Griechen sich auf ihr tolles Land besinnen und ihr Tourismusangebot (und die Drachme) besser nutzen.
Das ist jetzt stark verkürzt…im Artikel las sich das nachvollziehbar.
Jedenfalls sind an der Misere sicherlich nicht die vielen mittelständischen Privatunternehmer und Gastronomen schuld. Dieser Bürokratiemoloch muß auf alle Fälle ausgerümpelt werden und auch wenn da einige ihre unnützen Posten und Privilegien verlieren – klar keiner gibt gern was auf – muß das der Staat auch durchziehen. Egal ob das jetzt mit dem EU-Sparprogramm passiert oder nicht. Es muß ja den Leuten einleuchten, daß man mit dem alten Trott nicht weiterkommt. Und die können auch nicht erwarten, daß Leute die schwer arbeiten und Steuern zahlen, die mit durchziehen.
In einer andern Zeitung wird berichtet, daß man nun die Rentenbezüge von den vielen Verstorbenen, die von den Hinterbliebenen zu Unrecht bezogen wurden, rückwirkend eingefordert werden.
Neben merkwürdigen Zuschlägen scheint die Effektivität in den Behörden doch auch sehr gering gewesen zu sein, wenn das in dem Ausmaße möglich war. Wenn ein Amtsbote zum Akten-Tragen "motiviert" werden mußte, wozu mußte dann ein Sachbearbeiter in der Behörde motiviert werden, damit dort gearbeitet wurde?
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