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  • Diktiana

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      Nun hilft nur noch Schuldenerlass

      Die Umschuldung wird kommen. Je früher, desto besser. Denn die griechischen Staatsschulden sind eine Gefahr für das ganze Bankensystem Europas.

      Derzeit vergeht kein Tag, an dem uns nicht ein internationaler Starökonom überzeugend vorrechnet, dass Griechenland sich niemals aus eigener Kraft aus seinem Schuldensumpf befreien kann. Gerüchte über eine bevorstehenden Umschuldung sind inzwischen genauso allgegenwärtig geworden wie die Dementis aus Brüssel, Frankfurt und Athen, die prompt auf den Fuss folgen. Warum tun sich Griechenland und die Eurozone das noch länger an? Warum weigert man sich, das Offensichtliche zu anerkennen? Griechenland ist bankrott, eine Umschuldung kann nicht verhindert werden. Was soll also das Theater?

      Fremde Experten entscheiden

      Für die Griechen sieht die Lage wie folgt aus: Sie haben von der EU und vom Internationalen Währungsfonds (IWF) ein Hilfspaket in der Höhe von 110 Milliarden Euro erhalten. Im Gegenzug mussten sie ihre wirtschaftspolitische Eigenständigkeit aufgeben. Wie und wo gespart, restrukturiert und entlassen wird, darüber entscheiden inzwischen weitgehend fremde Experten. Ein Problem haben jedoch selbst diese klugen Köpfe nicht lösen können: Was passiert mit den griechischen Banken im Fall einer Umschuldung? Rund 70 Milliarden Euro oder ein Fünftel der Staatsschulden werden von einheimischen Finanzinstituten gehalten. Auch einheimische Pensionskassen haben diese Obligationen in ihren Büchern. Sie wären bei einem so genannten Haircut, einem teilweisen Schuldenerlass, genauso betroffen wie alle andern Gläubiger. Ob sie einen solchen Verlust verkraften könnten…

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      westie

        Beitragsanzahl: 860

        ein Fondsmanager brachte es mit dieser Frage genau auf den Punkt:

        Wie soll Griechenland denn seine immensen Schulden bei einer nicht
        wettbewerbsfähigen Wirtschaft zurückzahlen – mit Olivenöl und Schafskäse?“.

        Kri-Kri

          Beitragsanzahl: 31

          213325223F33560 wrote: ein Fondsmanager brachte es mit dieser Frage genau auf den Punkt:

          Wie soll Griechenland denn seine immensen Schulden bei einer nicht
          wettbewerbsfähigen Wirtschaft zurückzahlen – mit Olivenöl und Schafskäse?“.

          Na ja, uns Touris gibts ja auch noch 😉

          Meiner Meinung nach hätte GR den €uro aber nie bekommen dürfen. Denen kann aber nix passieren, ihr Deutschen zahlt ja ohnehin für alles und jeden …

          Diktiana

          Teilnehmer
            Beitragsanzahl: 1535

            Kampf gegen die populistischen Sparer aus dem Norden

            Dabei ist die Situation in Griechenland bereits heute schon vergleichbar mit den Dreissigerjahren, zumindest was den privaten Sektor betrifft. Obwohl das erste Quartal wirtschaftlich leicht besser als erwartet ausgefallen ist, erwarten die Ökonomen, dass die griechische Wirtschaft im laufenden Jahr erneut rund vier Prozent schrumpfen wird. Das bedeutet, dass nochmals rund eine Viertelmillion Jobs verschwinden werden und die Arbeitslosenrate gegen 15 Prozent steigt. Das griechische Sozialnetz ist viel zu schwach, um diese neue Armut abfedern zu können. Bereits jetzt melden Sozialarbeiter, dass die Anzahl der Obdachlosen um 25 Prozent gestiegen ist. In Athen stehen täglich 3500 Menschen in Suppenküchen an, und die Telefonseelsorge meldet, dass sich die Anrufe verzweifelter Selbstmordkandidaten verdoppelt haben.

            Griechenland zu noch härteren Sparmassnahmen zwingen zu wollen, ist nicht nur moralisch zweifelhaft, es ist auch ökonomisch unsinnig. Das Land befindet sich derzeit in einer sogenannten Deflationsspirale. Noch mehr sparen, zeigt daher paradoxe Folgen: Die Schulden nehmen nicht ab, sondern zu. DSK hat dies erkannt und energisch gegen die populistischen Politiker des Nordens angekämpft, die auf Druck ihrer Wähler immer mehr Konzessionen von den Griechen verlangen.

            Die griechische Schuldenkrise ist primär ein politisches Problem. Die Unfähigkeit, sich diesem Problem zu stellen, wird zu einer ernsthaften Bedrohung für die europäische Einheit. Stattdessen bilden sich unversöhnliche Lager: Im Norden steigt die Wut der Bürgerinnen und Bürger, weil sie auf keinen Fall noch weitere Bail-outs für Defizitsünder mehr wollen. Im Süden, vor allem in Griechenland, könnte es bald zu bürgerkriegsähnlichen Ausschreitungen kommen. Der Hass auf den Verlust der Souveränität und die drakonischen Sparmassnahmen droht ausser Kontrolle zu geraten. Ein kopfloser IWF ist so gesehen das Schlimmste, was jetzt passieren konnte.

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            Diktiana

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              Griechenland kann nun doch auf Umschuldung hoffen

              Nach langem Zögern fassen die Euro-Länder nun doch eine Umschuldung Griechenlands ins Auge. Wenn das Euro-Land seine Verschuldung durch rasche Privatisierungen abbaue, könnte eine "sanfte Restrukturierung" möglich sein, sagte Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker am Dienstag in Brüssel.

              Der Schuldenberg des Landes sei inzwischen überhaupt nicht mehr tragbar. Bisher hatte die Euro-Zone offiziell jegliche Umschuldung in Griechenland abgelehnt. Am späten Montagabend hatte Juncker jedoch erstmals von einer "Neuprofilierung" der Schulden gesprochen. Finanzanalysten verstehen darunter zum Beispiel eine Verlängerung von Laufzeiten.

              Die Ankündigung einer Umschuldung belastete den Euro. Die Gemeinschaftswährung gab um auf 1.4160 Dollar nach. Tageshoch war bis dahin ein Wert von 1.4225 Dollar.

              Juncker betonte, das Land könne mit dieser Erleichterung aber erst rechnen, wenn es selbst mit Privatisierungen von Staatsbesitz die Schulden schnell genug abbaut und seine Wirtschaft mit Reformen flott macht. Griechenland habe sich zu noch mehr Einsparungen verpflichtet.

              Die Euro-Finanzminister fassen nun offenbar eine sanfte Entschuldung ins Auge, die sie "Neuprofilierung" der Schulden nennen. Was das genau ist, blieb zunächst unklar. "Das ist eine beachtliche Änderung bei der öffentlichen Stellungnahme eines führenden Euro-Politikers", kommentierten die Ökonomen von JP Morgan die Äusserungen.

              Doch sei die Strategie wohl nach wie vor umstritten. Frankreichs Wirtschaftsministerin Christine Lagarde bestritt, dass es Änderung an Anleihelaufzeiten geben könnte. Jegliche Umschuldung oder Neufestlegung von Laufzeiten sei vom Tisch, sagte sie. Die Finanzmärkte trauen Griechenland seit längerem nicht zu, die Lage unter Kontrolle zu bringen. Eine Rückkehr an den Kapitalmarkt zu bezahlbaren Zinsen 2012 gilt als ausgeschlossen.

              >> Quelle

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