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Es gibt nur einen Weg, die Demokratie zu retten
(Im Artikel ist auch noch ein Filmschnipsel)
aus einer Zusammenfassung eines Finanzanalysten (Warburg & Co):
(…) Aber wie wahrscheinlich ist es, daß Griechenland Bakrott geht? Die Staatsverschuldung ist mit mehr als 100 % des BIP eine der höchsten in Europa, nur Italien weist einen noch ungünstigeren Wert auf. Sollte es Griechenland in den nächsten Jahren nicht gelingen, sein Budgetdefizit auf etwa 3 % zu reduzieren, würde die Schuldenquote immer weiter ansteigen. Denn allein die höheren Zinsen, die Anleger verlangen, um griechische Staatsanleihen zu kaufen, führen zu einer höheren Zinslast und damit zu höheren Staatsausgaben. (RK: darum ist es so wichtig, daß die Staatskosten bei den Behörden drastisch reduziert werden!)
Im Falle Griechenlands kommt erscherend hinzu, daß die Finanzmärkte das Vertrauen in die griechische Finanzpolitik verloren haben, nachdem das Land in den vergangenen Jahren mehrmals fehlerhafte Angaben zur öffentlichen Verschuldung gemacht hat. Auch der Eintritt in die Europäische Währungsunion gelang nur mittels manipulierter und falscher Daten.……………………
Hier noch ein Film zum Euro der im ZDF gebracht wurde.
Hier wird deutlich, daß für die "schwachen Länder" PIIGS (Portugal, Irland, Italien, Griechenland, Spanien) der Euro ein Segen ist, denn ohne die "Stütze" im Euroverbund sähe die Lage in GR noch wesentlich prekärer aus, als sie es sowieso schon ist. Man mutmaßt offen, daß die starken Länder (Deutschland, Frankreich, Benelux) wohl die "Rechnung" bezahlen müssen, die durch das Fehlverhalten der PIIGS verursachte Problematik mitstützen müssen, weil sonst der EURO in Gefahr gerät. Es bleibt gar nichts anderes übrig, als diese Länder – allen voran Griechenland – dazu zu zwingen, daß sie ihren Haushalt in Ordnung bringen müssen und sich drastisch bei den Ausgaben einschränken zu müssen – auch wenn der Bürger das anders sieht. Denn entläßt man GR nicht aus der EU könnte dieses Land die Stabilität der EURO Zone massiv gefährden, wenn sie sich an die vorgegebenen Sparziele nicht halten und es GR nicht gelingt die Situation zu verbessern.
«Griechenland ist der letzte Staat des real existierenden Sozialismus»
Griechenland steht vor dem Ruin, heute liegt das Land wegen eines Generalstreiks lahm. «Wir Griechen sind selbst schuld», sagt der berühmte griechische Krimiautor Petros Markaris.
Petros Markaris ist der bekannteste Schriftsteller Griechenlands. Seine Krimireihe um den Athener Kommissar Kostas Charitos erscheinen im Zürcher Diogenes Verlag.
Das Interview in voller Länge
In der «Welt» gibt der Bestsellerautor ein grosses Interview. Dabei geht er mit seinem Land hart ins Gericht. Sowohl mit der Regierung als auch mit jenen, die heute auf der Strasse stehen: Alle hätten von der Verschwendungssucht profitiert. So auch die Bauern. «Die haben zehn Jahre lang hohe Subventionen zur Modernisierung ihrer Höfe bekommen. Und was haben sie damit gemacht? Sie haben sich Häuser und Jeeps gekauft. Wenn Sie heute durch die Dörfer fahren, sehen Sie die Bauern im Kafenion sitzen, und auf den Äckern arbeiten Migranten.»
Das System vom Geben und Nehmen ist stark verzweigt: «Nehmen tun die Ärzte, Anwälte, Architekten, die oft nur 2000 Euro Steuern entrichten, aber drei Häuser ihr Eigen nennen. Da kommt der Fiskus ins Spiel. Niemand kommt zu einem derart niedrigen Steuersatz, wenn er nicht dem Steuerbeamten einen Fakelo, einem mit Geld gefüllten Umschlag, zugesteckt hat. Das heisst, dass ausgerechnet die Beamten, die gegenwärtig in Athen gegen die Sparmassnahmen und für höheres Gehalt streiken, über erhebliche Nebeneinkünfte verfügen. Dasselbe gilt für die Bauverwaltung und andere Behörden.»
«Keine demokratischen Parteien im europäischen Sinn»
Die heutige Misere nahm 1981 mit dem Beitritt zum EWR ihren Anfang, als die Subventionen aus Brüssel zu fliessen begannen und plötzlich viel Geld zum Verteilen zur Verfügung stand. Den Ursprung der Komplizenherrschaft ortet Markaris aber viel früher: im Jahr 1831, als der damalige Präsident Ioannis Kapodistrias ermordet wurde, weil er ein modernes Staatswesen errichten und die Privilegien der Grossgrundbesitzer und Warlords radikal beschneiden wollte. Bis heute gebe es in Griechenland keine demokratischen Parteien im europäischen Sinn, sondern nur Klientelverbände. «Griechenland ist der letzte Staat des real existierenden Sozialismus in Europa. Nicht, was das System, aber was die Mentalität und die politischen Strukturen angeht.»Ein Interesse, etwas an der Situation zu ändern, habe kaum jemand: «Jede Familie hat einen Enkel oder Neffen, der über die Partei zu Geld, Kontakten und Ansehen gekommen ist. Der wird dann zum Vorbild oder Türöffner, ganz wie Sie wollen.» Allerdings sieht er einen kleinen Hoffnungsschimmer: «Es gibt eine kleine, jedoch sehr aktive Minderheit. Kleinunternehmer, Händler, Intellektuelle, die seit Jahren dagegen angehen und jetzt buchstäblich gegen den Ruin ankämpfen. Die sind verzweifelt, bekommen kaum noch Kredite, denken jetzt offen darüber nach, ob sie das Land nicht verlassen sollten. Doch eines ist neu: Sie bekommen erstmals eine Stimme. Auch die Medien versuchen nicht mehr, die Lage schönzureden. Erstmals werden die Krise und ihre Ursache deutlich benannt.» Um dann zum Schluss zu kommen: «Diese Krise ist unsere letzte Chance. Wenn wir die verspielen…»
nicht viel anders lief es ja bei uns in den Neuen Bundesländern nach der Wiedervereinigung ab.
Bis auf zwei oder drei Länder, die vernünftig mit den Subventionsgeldern umgingen (Soli zb) haben viele das Geld falsch ausgegeben in kurzfristige Investitionen. Jetzt haben sie "drüben" supertolle Autobahenen und Gewerbegebiete (tlw. nur zur Hälfte vermietet), die tollsten WC Anlagen und schön renovierte Fußgängerzonen in welchen auch so manche Geschäftsimmo eben trotzdem nicht vermietete wurde und statt in zukunftsfähige Infrastrukturmaßnahmen – also Wirtschaftsförderung von Mittelständlern z.B. – ist man auf den Zug von internat. Konzernen gesprungen die viel versprachen, wenig hielten und nachdem die Subventionen abgeschöpft waren weiter östlich gingen um neue Subventionstöpfe aufzutun. Danach kam der Katzenjammer in vielen Kommunen, weil die Bodenständigen nicht auf die Füße kamen und die schnellen Arbeitsplätze schnell wieder weg waren und nun …. nichts mehr nachkam.
Darum sind Subventionen auch so "gefährlich", denn meist gehen sie an die Falschen und die die damit nachhaltig was anzufangen wüßten, kriegen sie oft gar nicht.
Bezüglich Kreta: Nachdem ich ein paarmal nicht dort war, hat mich die Veränderung die deutlich zu sehen war sehr überrascht. Plötzlich schien in den Gemeinden der "Reichtum" ausgebrochen zu sein – was man an Straßen und Plätzen und Einkaufsstraßen sehen konnte. Jedoch der Blick in die Schaufenster der Geschäfte in Iearapetra bspw. war frappierend. Die Preise tlw. sogar höher als bei uns zuhause! Natürlich haben wir uns zuerst gefragt, wer das denn von den Einheimischen bezahlen kann. So stark wie die Preise sind die Löhne nämlich im Schnitt nicht höher geworden. Und angesichts dessen, daß der Tourismus eher weniger geworden war… sah man an so manchem Hotelbau – leer oder ständiger Wechsel!
westie wrote: nicht viel anders lief es ja bei uns in den Neuen Bundesländern nach der Wiedervereinigung ab.
Na, Na westie, auch wenn dein Nickname eher wohl mit einem süßen Hund, als mit der Himmelsrichtung zu tun hat.wann warst du denn das letzte Mal in den neuen Bundesländern ( die übrigends fast alle älter als die sogenannten alten BL sind )? Die Situation ist mit GR überhaupt nicht vergleichbar. Und man soll nicht alles glauben, was man in den Medien gezeigt oder zu lesen bekommt. Im Hinblick auf Kreta ist natürlich eine Diskrepanz zwischen Preisen und Löhnen vorhanden, aber nicht das Problem. In Wirklichkeit war die Wirtschaft GR eben nicht reif für den Euro, der aber GR förmlich aufgenötigt wurde. Wenn die Sozial- und Wirtschafts – und Steuersysteme nicht angeglichen sind, mußte die Einführung einer einheitlichen Währung zur Katastrophe führen. Und davon werden noch andere Länder betroffen sein. Ernstzunehmende Wirtschftsexperten hatten gewarnt, aber aus politischen Gründen wollte man nicht hören. ::) ::) ::)
Da liegt übrigends der Unterschied zu Ostdeutschland, da erfolgte die Angleichung der Systeme, deshalb funktioniert die Wirtschaft trotz aller Probleme.lg lommel – der aus dem " nahen Osten "
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