Ansicht von 5 Beiträgen – 1 bis 5 (von insgesamt 5)

  • Autor

    Beiträge

  • imported_admin

      Beitragsanzahl: 3194

      Wege aus der Finanzkatastrophe
      Griechenland kündigt soziale Einschnitte an

      Griechenland ist hoffnungslos verschuldet, die Kreditwürdigkeit verfällt. Jetzt hat Regierungschef Georgios Papandreou Gegenmaßnahmen angekündigt: So will er von Bankern 90 Prozent ihrer Bonuszahlungen kassieren und die Sozialausgaben drastisch kürzen.

      Athen – Griechenlands Ministerpräsident Georgios Papandreou hat den Finanzmärkten Maßnahmen zur Sanierung der Staatsfinanzen des stark verschuldeten Landes zugesichert. Die Sozialversicherungsausgaben würden gekürzt und auf Bankerboni eine Steuer in Höhe von 90 Prozent erhoben, kündigte Papandreou am Montag in Athen an. Staatlich kontrollierte Geldhäuser würden gar keine Boni auszahlen.

      Der Regierungschef kündigte an, in drei Jahren die Vorgaben des EU-Stabilitätspaktes zu erfüllen. 2011 werde die Neuverschuldungsrate sieben Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) betragen, 2013 werde sie unter der von der EU vorgegebenen Grenze von drei Prozent liegen, sagte Papandreou bei der Vorstellung seines Programms zur Bewältigung der Finanzkrise seines Landes.

      "Wir sind verpflichtet, nicht einen einzigen Schritt zurück zu gehen bei den großen Veränderungen, die wir versprochen haben." Griechenland müsse sich ändern oder es werde untergehen, sagte der Regierungschef. Einiges werde schmerzhaft sein, "wir müssen auf alle Annehmlichkeiten verzichten".

      Die neue sozialistische Regierung, die erst seit Oktober im Amt ist, hatte kürzlich neue Zahlen zum Haushaltsdefizit bekanntgegeben. Demnach ist das Etatloch mit 12,7 Prozent der Wirtschaftsleistung eines Jahres doppelt so groß wie zuvor angenommen. Die Rating-Agentur Fitch hatte daraufhin die Bonität Griechenlands auf BBB+ gesenkt, das ist die schlechteste Note eines Eurolandes. Und auch die Kollegen von Standard & Poor’s warnten, die Bonitätsnote A- sei akut gefährdet. Der Vertrauensverlust hat Folgen für die Refinanzierung der Staatsschulden. Bereits heute muss das Land, das eine geringere Wirtschaftskraft als Bayern hat, für seine zehnjährige Staatsanleihe einen Renditeaufschlag von 2,3 Prozentpunkten im Vergleich zu Deutschland bezahlen.

      Was finanztechnisch klingt, kann die Griechen empfindlich treffen. Denn die Herabstufung bedeutet nichts anderes, als dass die Rating-Agenturen nicht mehr so richtig daran glauben, dass das Land seinen Schuldenberg von schätzungsweise insgesamt 300 Milliarden Euro abtragen kann.

      Das schlechtere Rating führt dazu, dass Griechenland an den Kapitalmärkten deutlich höhere Zinsen für seine Schulden zahlen muss – was das Defizit in der Staatskasse weiter vergrößern wird.

      >> Quelle

      westie

        Beitragsanzahl: 860

        Ergänzung aus anderer Quelle:

        Die Ratingagentur Fitch hat die Bonitätsnote Griechenlands von A- auf BBB+ gesenkt. Mit dieser Note befindet sich die Kreditwürdigkeit der Griechen auf der Stufe Estland oder Südafrika. Zude ist es das erste Land der Eurozone seit zehn Jahren, dessen Bonitätsnote unter A- gerutscht ist.

        ———————

        Nachsatz: Bedenkt man, daß Ratingagenturen wie Fitsch oder Standard and Poor die Finanzkrise nicht prognostizieren konnten bzw. die Unternehmen welche diese auslösten kurz vorher noch mit AAA bewertet haben, fragt man sich schon, wie zuverlässig deren Einschätzungen tatsächlich sind.

        Ganz bestimmt ist, daß Griechenland sicherlich nicht im realen Sinn pleite gehen wird (so wie ein Unternehmen), dafür sorgt schon die Systemrelevanz im Verbund der EU-Zone! Ganz bestimmt beeinflußt das Dilemma die Sozialleistungen und ggf auch die Steuern.
        Ob Griechenland nun tatsächlich die großen Korruptionsmechnismen in den Griff bekommt… werden wir sehen…

        Die Griechen sind allerdings nicht die einzigen EU-Länder bzw. Mittelmeeranrainer die sehr große Probleme haben! Das wird die Bürger allerdings nicht sehr trösten, die unter den Einschnitten zu leiden haben werden.

        Diktiana

        Teilnehmer
          Beitragsanzahl: 1535

          Erst Dubai, dann Griechenland

          Der griechische Staat steht mit 300 Milliarden Euro in der Kreide. Nach der Ankündigung massiver Ausgabenkürzungen hat Ministerpräsident Giorgos Papandreou Rückenstärkung aus Brüssel bekommen.

          «Nur Griechenland kann dieses Problem lösen»
          Dubai, Spanien, Griechenland verschrecken die Anleger

          Griechische Regierung kündigt «Null Toleranz» an
          EU-Wirtschafts- und Währungskommissar Joaquín Almunia sprach am Dienstag von einem Schritt in die richtige Richtung. Der sozialistische Regierungschef traf unterdessen in Athen mit den Fraktionschefs der anderen Parteien zu einem Krisengespräch zusammen, das von Staatspräsident Karolos Papoulias geleitet wurde.

          Die Gewerkschaften kündigten derweil Proteste gegen die Sparmassnahmen an. Bereits am Dienstagmorgen versammelten sich rund 100 Demonstranten vor dem Finanzministerium in Athen. Auch Politiker von links bis rechts äusserten sich vor dem Krisentreffen skeptisch über Papandreous Vorschläge.

          Gehälter kürzen

          Der Ministerpräsident hat versprochen, das Haushaltsdefizit bis 2013 wieder unter die EU-Marke von drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) zu bringen. Zurzeit liegt es bei 12,7 Prozent, insgesamt steht Griechenland mit 300 Milliarden Euro in der Kreide. Der Ministerpräsident hat deshalb Einschnitte bei den Regierungs- und Sozialausgaben um jeweils zehn Prozent angekündigt.

          Unter anderem sollen die Gehälter von Kabinettsmitgliedern und Staatssekretären sowie von Managern in staatlichen Unternehmen gekürzt werden. Bonus-Zahlungen im öffentlichen Dienst sollen drastisch begrenzt werden. Für Boni in der Privatwirtschaft, insbesondere bei Banken, werden Steuern bis zu 90 Prozent fällig.

          IfW warnt vor Staatsinsolvenz

          EU-Kommissar Almunia erklärte, Brüssel wolle «konkrete Massnahmen sehen», die die für 2010 geplanten Finanzanpassungen stärkten und eine «schnelle Konsolidierung der öffentlichen Finanzen sicherstellen.»

          Das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) warnte vor der Insolvenz des hoch verschuldeten Landes. «Die Gefahr eines Staatsbankrotts ist real. Es kann sein, dass Griechenland irgendwann nicht mehr in der Lage ist, Anleihen zu platzieren», sagte IfW-Chef Denis Snower der Tageszeitung «Die Welt». Die Regierung in Athen müsse jetzt dringend eine glaubwürdige Politik verfolgen, die im Ausland Vertrauen schaffe. Snower schlug die Einrichtung einer unabhängigen Schuldenkommission vor, die über den Sparkurs Griechenlands wachen sollte.

          >> Quelle

          Diktiana

          Teilnehmer
            Beitragsanzahl: 1535

            Noch ein Schlag für Griechenland

            Mit Standard & Poor’s hat eine weitere Ratingagentur die Kreditwürdigkeit Griechenlands angesichts der anhaltend hohen Staatsverschuldung herabgestuft.

            Ein Land im Würgegriff der Finanzmärkte: Mit Griechenland geht es abwärts. «Griechenland droht, in Schulden zu versinken»
            Das teilte das Finanzunternehmen am Mittwoch in Athen mit. Das Rating wird von A- auf BBB+ herabgesetzt. Standard & Poor’s sei nicht überzeugt, dass die jüngst von der Regierung angekündigten Sparmassnahmen ausreichten, um die ausufernde Staatsverschuldung in den Griff zu bekommen, hiess es weiter.

            Die Ratingagentur Fitch hatte Griechenland erst in der vergangenen Woche heruntergestuft. Die langfristige Bonitätsnote wurde auch von ihr auf BBB+ gesenkt – die schlechteste Einstufung aller Euro-Länder. Die dritte grosse Agentur, Moody’s, hat eine Überprüfung des Ratings und eine möglich Herabstufung angekündigt. Ein schlechteres Rating verteuert neue Darlehen – und verringert die Bonität des Landes damit noch weiter.

            Defizit soll bis 2013 sinken

            Die griechische Neuverschuldung liegt im laufenden Jahr bei über 12,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Insgesamt steht Griechenland mit 300 Milliarden Euro in der Kreide. 2010 soll das Staatsdefizit etwa 120 Prozent des BIP entsprechen. Beide Werte sind weit über den im EU-Stabilitätspakt vorgesehenen Obergrenzen, sie belaufen sich auf 3 beziehungsweise 60 Prozent.

            Bis 2013 soll das Haushaltsdefizit nach Angaben der Regierung allerdings wieder unter die Marke von 3 Prozent sinken. Ministerpräsident Giorgos Papandreou erklärte am Montag bei der Ankündigung des neuen Sparkurses, das Land laufe Gefahr, unter der staatlichen Schuldenlast zusammenzubrechen. Griechenland habe auf internationalem Parkett «jede Spur von Glaubwürdigkeit» verloren, sagte der Regierungschef.

            >> Quelle

            westie

              Beitragsanzahl: 860

              Diktiana wrote: Noch ein Schlag für Griechenland

              Bis 2013 soll das Haushaltsdefizit nach Angaben der Regierung allerdings wieder unter die Marke von 3 Prozent sinken. Ministerpräsident Giorgos Papandreou erklärte am Montag bei der Ankündigung des neuen Sparkurses, das Land laufe Gefahr, unter der staatlichen Schuldenlast zusammenzubrechen. Griechenland habe auf internationalem Parkett «jede Spur von Glaubwürdigkeit» verloren, sagte der Regierungschef.

              >> Quelle

              Da bin ich aber gespannt, ob diese Herkulesleistung unter dieser Voraussetzung zu schaffen ist!

              Demnach ist das Etatloch mit 12,7 Prozent der Wirtschaftsleistung eines Jahres doppelt so groß wie zuvor angenommen

            Ansicht von 5 Beiträgen – 1 bis 5 (von insgesamt 5)
            • Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.
            Nach oben