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  • Diktiana

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      Geheimnisumwitterter Schatz soll Griechenlands Bankrott abwenden

      Ein Dorf in Zentralgriechenland wird plötzlich mit Baggern durchkämmt. Gesucht werden Tonnen von Gold, die dem «mohammedanischen Napoleon» gehört haben.

      Es ist eine geheimnisumwitterte Truppe, die nicht nur die Aufmerksamkeit der Bewohner von Vassiliki auf sich zieht. Das Dorf in Zentralgriechenland ist plötzlich zum Schauplatz von Legenden geworden. Mehrere Goldsucher durchkämmen mit Baggern seit Tagen die Ortschaft und wähnen sich dabei auf einer historischen Mission. Nichts weniger als die Rettung Griechenlands vor dem Staatsbankrott wird versprochen.

      An der Spitze der Goldsucher soll ein mysteriöser amerikanisch-griechischer Doppelbürger stehen, der jede Stellungnahme gegenüber den Medien ablehnt. Dafür jubelt Vaios Ziakas umso hörbarer, der Bürgermeister von Vassiliki. Er sagt, die Geschichte mit den Goldsuchern sei ziemlich verrückt – und man hoffe nur, dass sie auch stimmt.

      Ein Schatz gegen die Schuldennot

      Die Goldsucher vermuten in Vassiliki etwa 30 Tonnen Gold und Schmuck. Der Schatz soll Ali Pascha Tepelena gehört haben, der zu Beginn des 19. Jahrhunderts grosse Teile des damals osmanischen Albanien und Griechenland beherrschte. Die Ausgrabung erfolgt unter Aufsicht der Behörden. Das Edelmetall aus alter Zeit könnte die aktuelle griechische Schuldennot ein wenig lindern, erzählt der Bürgermeister im Begeisterungston.

      Genauso geheimnisumwittert wie die Goldsucher von Vassiliki ist Ali Pascha, der 1741 im südalbanischen Tepelena geboren wurde. In der westeuropäischen Geschichtsschreibung ist er als «Löwe von Ioannina» oder als «mohammedanischer Napoleon» bekannt.

      Zu Beginn des 19. Jahrhunderts regierte Ali Pascha von Ioannina aus unabhängig von der Hohen Pforte und zahlte dem Sultan in Istanbul nur einen Tribut. Mit etwa 100’000 Kämpfern war er Herr über Südalbanien, Epirus, Thessalien und das südwestliche Mazedonien. Seinen Titel als Pascha erhielt er vom Sultan für seine Verdienste im Kampf gegen Russland und Österreich. Bald kam es aber zum Bruch mit dem Osmanischen Reich, weil Ali Pascha mit den Aufständischen der griechischen Unabhängigkeitsbewegung einen Pakt schloss. Danach galt er als Verräter und wurde vom Sultan geächtet.

      Lord Byron war angetan

      In seiner Residenz gaben sich europäische Generäle und Konsuln die Klinke in die Hand. Napoleon schickte ihm als Geschenk eine Tabakdose mit seinem Bild drauf. Einer der berühmtesten Besucher am Hofe Ali Paschas war Lord Byron, der europaweit bekannte englische Dichter. Um die freundschaftliche und offenbar auch homosexuelle Beziehung zwischen dem balkanischen Pascha und dem Dichter ranken sich noch heute viele Legenden. In einem Brief aus Preveza an seine Mutter schrieb Byron im April 1809 über sein Treffen mit Ali Pascha. Der Wesir habe ihn in einem grossen Marmorsaal mit Brunnen empfangen und täglich mehrmals mit Mandeln, Früchten und anderen Süssigkeiten bewirtet. «Sein Alter ist 60 Jahre, er ist sehr lebhaft und nicht sehr gross, doch er hat ein schönes Gesicht, blaue Augen und einen weissen Bart, er ist sehr gastfreundlich und läuft mit einem Umhang durch die Gegend», teil Byron seiner Mutter mit. Er schreibt weiter, der Pascha habe ihm gesagt, er dürfe ihn auch nachts besuchen. Der englische Dichter zeigte sich berauscht von der Pracht der Paläste und verglich die Albaner mit den Bewohnern des schottischen Hochlands.

      Brutal und sexbesessen

      Griechische Historiker beschreiben Ali Pascha als einen brutalen und sexbesessenen Herrscher. Im Oktober 1820 wurde die Stadt Ioannina von osmanischen Truppen belagert. Nach fast zweijährigem Kampf lockte ein Gesandter des Sultans den Pascha auf die Insel im See von Ioannina, um angeblich einen Friedenspakt zu schliessen. Dort wurde er umgebracht. Sein Kopf wurde in Salz gelagert, nach Istanbul gebracht und zur Abschreckung öffentlich zur Schau gestellt. Seine Frau Vassiliki wurde inhaftiert.

      Ihren Namen trägt heute das Dorf Vassiliki, wo jetzt die Goldsucher nach dem Schatz von Ali Pascha suchen.

      >> Quelle

      westie

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        Karl May läßt grüßen…..

        da hat wohl jemand eine Schatzkarte gefunden? 😉

        Diktiana

        Teilnehmer
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          Nur, bei Karl May hat man noch von Hand mit der Schaufel gegraben. Vielleicht finden sie einen Strohhalm? Der ist jetzt ja auch gut, zumindestens vorübergehend.

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