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Link zum Thema: palekastro.com/luxus.pdf
Touristische Mega-Investition vor dem Staatsrat
Am Freitag wurde vor dem höchsten Verwaltungsgericht Griechenlands, dem Staatsrat, die Klage von Bürgern und Organisationen aus der kretischen Präfektur Lassithi gegen eines der größten touristischen Projekte der letzten Jahre verhandelt. Es handelt sich um den Hotelkomplex Cavo Sidero, den der britische Investor Loyalward errichten will. Das Mammutprojekt soll auf einem Gelände von 2.600 Hektar sechs Siedlungen mit Ferienhäusern und ein Luxushotel mit insgesamt 7.000 Betten sowie drei Golfplätze umfassen.
Kap Sidero, das Nordostkap von Kreta, gilt als besonders reizvoll und ist sowohl von ökologischer als auch von archäologischer Bedeutung. Die buchtenreiche, filigran gegliederte Halbinsel war jahrzehntelang militärisches Sperrgebiet. Als wichtige Station von Zugvögeln und Brutplatz seltener Arten wie des Eleonorenfalken wurde das Kap in das europäische Naturschutznetz Natura 2000 eingebunden. In der Nähe liegt außerdem der einzigartige Palmenwald von Vai.
Gegen den Bau der Anlage protestieren aber nicht nur die Bürger und Naturschützer vor Ort, sondern auch Archäologen und andere Wissenschaftler in Großbritannien und den USA, die, dem Fall unlängst durch eine Reportage in der britischen Zeitung „Guardian" eine breitere Öffentlichkeit verschafft haben. Das Gelände gehört dem Kloster Toplou (Panagia Akrotiriani) bei Sitia. Das Ökumenische Patriarchat in Istanbul soll sich gegen die Investition ausgesprochen haben, verweist aber auf die Zuständigkeit der autokephalen Kirche von Kreta. Die Urteilsverkündung des Staatsrates steht noch aus. (GZkr)
>> Quelle: Griechenland Zeitung vom 19.03.2008
[edit]Wie ich gehört habe, soll die Verhandlung jedoch kurzfristig abgesagt bzw. verschoben worden sein … [smiley=verwirrt.gif] [/edit]
Hallo,
ich finde auch dass es der reine Wahnsinn ist.
Ich selbst bin fast nur im Osten weil vieles noch nicht so erschlossen ist.
zu dem Containerhafen ist das letzte Wort auch noch nicht gesprochen.
Man sagt viel wenn der Tag lang ist.werner
campona wrote: Im neuesten Spiegel 12/2008 gibt es auf Seiten 102/103 im Panorama einen kleinen Artikel
"Monster auf Kreta"
zu Sidero und dem Containerhafen in Timbaki.
Der Artikel ist jetzt online bei spiegel.de:
Auch als Pdf:
>> Hier gibt es übrigens weitere Infos und eine online-Petition gegen das Vorhaben!
Letzter Stand:
Keine Verhandlung, keine Anhörung. Gestern (9. Mai) hat der High Court das Thema erneut vertagt. Anhörung nebst Entscheidung sind nun auf den 7. November terminiert.
Gute Nachricht von "Romandie News" (übersetzt von Silvia):
Stopp fuer ein britisches Tourismus Projekt auf Kreta
Athen. Die griechische Justiz hat am Freitag ein riesiges Projekt einer britischen Gesellschaft aus Umweltsgruenden gestoppt. Infolge einer Intervention von hunderten von Kretern, mehrheitlich der Gemeinden Sitia und Itanos, wo dieses Projekt geplant war, hat die hoechste griechische Instanz einen Entscheid des Ministerrats annulliert, die "Tourismusentwicklungen" in diesem Gebiet erlauben.
British Minoan Group und seine Loyalword Filiale sah eine Investition von 1,2 Milliarden Euro vor fuer die Erstellung dieser Anlage in Cavo Sidero, die auf 2600 Hektar sechs Hoteleinheiten mit 7000 Betten und drei Golfanlagen vorsah.
Das Gebiet gehoert dem orthodoxen Kloster Toplou, eines der wichtigsten auf der Insel, die es fuer 40 Jahre der britischen Gesellschaft vermietet hatte mit einer Option von weiteren 40 Jahren.
Mehrere Umweltorganisationen, Buerger sowie griechische und auslaendische Experten hatten sich im Namen des Umweltschutzes gegen die Entscheidung de Ministerrats gewehrt, der urspruenglich das OK zur Ueberbauung gab.
Die Initiaten hatten gemaess ihren Berechnungen u.a. die Austrocknung der Region vorausgesagt, in Anbetracht dass ein Tourist sechs- bis zwoelf Mal mehr Wasser braucht als ein einheimischer Bewohner und dass eine Golfanlage genausoviel Wasser braucht wie eine Stadt von 10-12 Tausend Einwohner.
Die Gegend umfasst auch Gebiete die durch das europaeische Netz Natura 2000 geschuetzt ebenso wie der archäologische Standort Itanos, der Gegenstand von Ausgrabungen ist.
[smiley=jassu.gif] Herbert,wenn das nicht mal ´ne gute Nachricht von Dir ist…. [smiley=danke.gif]
hatte fast schon Albträume bei der Vorstellung bekommen,in Itanos zwischen tausenden Touris zu schnorcheln…
LG,Georg
Da ist Kreta vor etwas bewahrt worden. Dieser Albtraum war gottseidank nur ein Traum. An der Nordküste hat man ja schon genügend Betonburgen und Touristensilos gebaut.
herzlichst
UdoDas ist wirklich eine gute Nachricht, wenns denn dabei bleibt. Hat da am Ende mal die menschliche Vernunft über den schnöden Mammon gesiegt?
Allein– ich trau dem Frieden noch nicht.kretafritz wrote: Das ist wirklich eine gute Nachricht, wenns denn dabei bleibt. Hat da am Ende mal die menschliche Vernunft über den schnöden Mammon gesiegt?
Allein– ich trau dem Frieden noch nicht.Vielleicht hat die Gesellschaft auch die Touristenzahlen neu betrachtet?
Will sagen: was nützen eine gebaute Infrastruktur von 7000 Betten, wenn die weitgehend leer bleiben? Somit hat von der Neubetrachtung die Region und die Natur was von….Kreta hat keine Industrie infolgedessen sind sie sicherlich vom Tourismus abhängig, aber es nützt ihnen ja nicht viel, wenn sie die Mallorca-Krankheit bekommen und die "guten" Touristen wegbleiben wg. Betonburgen und Verschandelung der Region. Zumal die Einheimischen, die keinen Job in so einem All-inclusive-Schuppen kriegen auch kein Touristengeschäft generieren. Beispielhaft sieht man das z.B. an der Dom.-Rep. die ihre Hotelanlagen hinter Mauern und Stacheldraht verbunkern müssen, wegen Kriminalitätsrate.
Kreta tut gut dran, sich an sanften Tourismus zu halten und ökonomisch sowie ökologisch sich weiter zu entwickeln. So ein Tourismus ist nachhaltiger als die andere Art, wo irgendwann die Karavane weiterzieht. wobei, Griechenland ja noch nie Billigreiseland war.
Herbert wrote: Kap Sidero, das Nordostkap von Kreta, gilt als besonders reizvoll und ist sowohl von ökologischer als auch von archäologischer Bedeutung. Die buchtenreiche, filigran gegliederte Halbinsel war jahrzehntelang militärisches Sperrgebiet.
Ist das Kap kein Sperrgebiet mehr ? Als ich das letzte mal dort war ( 2007 ) kam man von Itanos nur etwa zwei, drei Kilometer noch weiter, dann war Schluß oder man hätte sich der militärischen Großmacht Griechenlands ausgesetzt. Außerdem ist die ganze Ecke auch Naturschutzgebiet und da hängt die EU auch mit drin . also wohl viel heiße Luft ?! >:(
Touristisches Megaprojekt bei Sitia eingefroren
Das Großprojekt „Cavo Sidero" bei Sitia in Ostkreta ist vom Umweltministerium auf Eis gelegt worden, nachdem der Staatsrat bereits die Umweltverträglichkeitsstudie des Jahres 2007 gekippt hatte. Das britische Unternehmen Minoan Group wollte dort auf einem 260-Hektar-Gelände des Toplou-Klosters sechs Feriendörfer und mehrere Luxushotels mit insgesamt 7.200 Betten sowie drei Golfplätze schaffen.
Wegen der Nähe zum einzigartigem Palmenwald von Vai, mehreren archäologischen Stätten und dem als wichtige Station für Zugvögel geltenden Nordostkap von Kreta sowie wegen des Wassermangels in der Region wurde das Projekt von Anfang an heftig von Umweltschützern und Bürgen kritisiert. Ausländische Umweltverbände wandten sich sogar an den Ökumenischen Patriarchen Batholomäos in Istanbul, dem das Kloster untersteht.
Das Umweltministerium stellt jegliche zukünftige Wiederaufnahme des Projekts unter den Vorbehalt des zu verabschiedenden neuen Raumordnungsplans für dem Tourismus. Außerdem forderte es die zuständige Kommune Itanos auf, ihren Raumordnungsplan an den regionalen Raumordnungsplan für Kreta anzupassen, der dort eine sanfte Entwicklung vorsieht. (GZkr)
Golfen im Gottesland?
Im Osten Kretas soll eine luxuriöse Ferienanlage entstehen. Anwohner und Umweltschützer wehren sich seit Jahren dagegen. Aber die Kirche, der die Ländereien gehören, ist dafür. Jetzt verschärft die Griechenland-Krise den Streit …
Geht es doch weiter … ? 😕
Würde man nur einen Bruchteil von dem Geld welches für dieses Wahnsinnsprojekt veranschlagt ist in die Pflege und Neugestaltung von Wanderwegen stecken – dem Ganzjahrestourismus wäre sicher mehr geholfen und Tavernenbesitzer und Kafenions in den Dörfern hätten auch einen kleinen Anteil daran – nicht nur die englischen Investoren. Ich bin wütend!
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