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Website des neuen Akropolis Museum ist fertig
Athen. Kurz vor der offiziellen Einweihung des neuen Akropolis-Museums am kommenden Wochenende ist am heutigen Montag die Website des Museums in Betrieb genommen worden. Die Adresse lautet: http://www.theacropolismuseum.gr. Der Onlinebesucher kann so die archäologischen Schätze virtuell betrachten. Angeboten wird auch ein E-ticketing-System, mit dem sich Interessierte Karten reservieren und kaufen können. Die Warteschlangen am Eingang sollen durch diesen Service reduziert werden. E-Tickets können ab heute um 23 Uhr via Internet gebucht werden. Das Museum wird am 20. Juni eröffnet und an den darauf folgenden drei Tagen ist der Zutritt nur Besuchern mit E-Tickets gestattet. Ab dem 24. Juni werden die Tickets auch am Eingang verkauft. (Griechenland Zeitung / jk)
Vorbereitungen zur Eröffnung des neuen Akropolis-Museums beendet
Athen. Angesichts der Eröffnung des neuen Akropolis-Museums am Samstag traf sich Premierminister Kostas Karamanlis am Montag mit Kultusminister Antonis Samaras und dem Bauleiter Prof. Dimitris Pandermalis. Samaras stellte im Anschluss fest: „Wir haben alle nötigten Vorbereitungen abgeschlossen und den Premierminister informiert. Ich bin mir sicher, dass am Samstag alles gut gehen wird.“ Außerdem betonte er, dass das neue Akropolis-Museum ein einzigartiges Kulturzentrum für die ganze Welt sei. Zu diesem Thema seien bereits die ersten positiven Berichte in den internationalen Medien erschienen.
Eingeladen für die feierliche Eröffnung am Samstag wurden u.a. die Präsidenten der UNESCO und des Internationalen Olympischen Komitees, Staatspräsidenten, Premierminister und viele weitere Politiker und Persönlichkeiten. Die Eröffnungsveranstaltung wird samstags ab 20 Uhr vom staatlichen Fernsehsender ERT live übertragen. Ab Sonntag steht der neue Bau dann der breiten Öffentlichkeit ständig zur Verfügung; allerdings ist der Besuch an den ersten drei Tagen nur den Besuchern von E-Tickets vorbehalten. Der Eintrittspreis kostet bis Ende des Jahres nur einen Euro. Der Entwurf für das Museum, das nur etwa 300 Meter von der Akropolis entfernt ist, stammt von dem Schweizer Stararchitekten Bernard Tschumi. Es erstreckt sich über eine Fläche von 21.000 qm. Gezeigt werden rund 4.000 Exponate auf rund 14.000 qm Ausstellungsfläche. Man schätzt, dass das Museum jährlich etwa 2 Millionen Besucher begrüßen wird. (Griechenland Zeitung, eh/jk)Ein Museum als Forderung
Das neue Akropolis-Museum in Athen hat eine klare Botschaft: Großbritannien soll die von Lord Elgin vor zweihundert Jahren nach London verschleppten Teile des Parthenon-Frieses zurückgeben.
Da wird man nicht von Metallwellen in höhere Sphären entführt, wie im Guggenheim in Bilbao. Es fehlt auch ein spektakulärer Blickfang wie die Pyramide im Louvre – viel geschmäht, ist sie inzwischen ein Markstein der modernen Museumsarchitektur geworden. Man stößt auch nicht ins Erdinnere vor, wie bei Holleins „Vulcania“.
Dem Akropolis-Museum in Athen, dessen Eröffnung heute, Samstag, als „Weltereignis“ hochstilisiert worden ist, fehlen exzentrische Architektur-Accessoires. In Athen ist nicht der Weg das Ziel, sondern der Blick – der Durchblick auf den unmittelbar angrenzenden weltberühmten antiken Tempelberg mit dem 2500 Jahre alten Parthenon im Zentrum. Der Museumsbau von Bernhard Tschumi ist schlicht, sogar sehr schlicht – und dennoch raffiniert. Denn Tschumi, der mit so unterschiedlichen Projekten wie dem Pariser Parc de la Villette oder dem Haus für die Uhrenmanufaktur Vacheron Constantin in Genf bekannt geworden ist, stellt seinen Entwurf ganz in den Dienst der Sache.
Tschumi vermeidet ganz bewusst historisierende Elemente. Es sei ausgeschlossen, sich ästhetisch an ein so berühmtes Gebäude anzubiedern, sagt Tschumi mit Blick auf den Parthenon. Der französisch-schweizerische Architekt – er ist eigentlich zweite Wahl, nachdem der erste Entwurf gestoppt wurde, weil sich der damalige Architekt geweigert hatte, die Reste eines während der Bauarbeiten gefundenen antiken Baukomplexes zu integrieren – arbeitet ausschließlich mit Glas, Marmor und Sichtbeton.
Geschichte unter den Füßen
Er stellt das Haus mit seinen 14.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche auf 100 Stelzen und verglast zum Teil auch den Boden, sodass der Besucher vom Eingangsgeschoß (mit Räumen für Wechselausstellungen und Büros) auch die Mauerreste unter seinen Füßen betrachten kann. Der Besucher wird quasi zum Archäologen, er steht mitten in der Geschichte des alten Griechenland – eine engere Verbindung von Objekt und Betrachter ist kaum möglich.
Und doch geht noch mehr: Der Parthenon, der alles beherrschende Tempel der jungfräulichen Athene (Athina Parthenona) auf der Akropolis, Inbegriff des antiken Griechenland, spiegelt sich in der Glasfassade des Museums wider. Aus einigen Blickwinkeln findet er seine Fortsetzung, beherrscht das moderne Schatzhaus.
Das haben die Auftraggeber so gewollt – Tschumi hat es perfekt umgesetzt. Im Mittelgeschoß bilden die Säulen eine luftige Halle, in der 330 große und gut 4000 kleinere Exponate von der archaischen Periode bis zur Spätantike präsentiert werden. Darunter sind „Weltstars“ wie die Karyatiden, Frauenstatuen, die den Vorbau des Erechtheion stützten, der Kritios-Knabe und der Kalbträger. Monate dauerte die Übersiedlung vom alten, 1876 eröffneten Museum oben auf dem Akropolisfelsen, das längst zu klein geworden war. Schon vor 30 Jahren begann die Diskussion um einen Neubau.
Beim Obergeschoß hat Tschumi sehr wohl an der Antike Maß genommen. Der Parthenonsaal sitzt, um 23 Grad gedreht, auf den unteren Etagen, sodass er direkt auf die Aktropolis ausgerichtet ist, und hat exakt die Abmessungen des Parthenon. Die tragenden Elemente des Museumsbaus fungieren dabei als Wände, auf denen die weltberühmten Prozessionsreliefs präsentiert werden, die ursprünglich die Innenwand des Parthenon schmückten. Nur 40 der erhaltenen 96 Marmorplatten, die anders als im Parthenon, als sie hoch oben nur dem Blick der Götter zugänglich waren, nun in Augenhöhe hängen, besitzt das Museum. Der Rest befindet sich im British Museum in London. Diese Trennung ist den Griechen schon lange ein Dorn im Auge. Seit einem Vierteljahrhundert versucht Griechenland die Friese, die der damalige britische Botschafter in Konstantinopel, Lord Elgin, Anfang des 19. Jahrhunderts demontiert, in seine Heimat mitgenommen und dem British Museum verkauft hat, zurückzubekommen.
Melina Mercouri, Schauspielerlegende („Topkapi“) und Widerstandskämpferin gegen die Diktatur, setzte sich als Kulturministerin vehement für die Rückgabe der „Elgin Marbles“ ein. Sie hat weltweit Unterstützung gefunden. Jetzt hat die griechische Regierung ein schlagkräftiges Argument: das neue Museum. Bisher scheiterte Griechenland mit der Forderung nach der Rückgabe der Friese, weil es hieß, dass in Athen der geeignete Platz für die Tempelbilder fehle. Jetzt strahlen die Friese sogar im „attischen Licht“. Möglich machen das übrigens 348 riesige Fensterscheiben.
Gipskopien anstelle der in London ausgestellten Originale machen dem Besucher das Begehr nach den restlichen Marmorplatten bewusst. Mit der Solidarität der Besucher spielt auch Dimitris Pantermalis, Präsident der Gesellschaft zur Errichtung des Akropolis-Museums. In Architekt Tschumi hat er jedenfalls einen gewichtigen Mitstreiter. „Wer den Fries im neuen Museum sieht, aufgereiht wie einst im Parthenon, der muss erkennen: Der Fries gehört hierher – und er wird kommen“, sagte Tschumi bei der Vorstellung des Projekts in Berlin.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.06.2009)
Hallöchen,
hab ein kleines Filmchen zur Eröffnung gefunden…. 😉
LG,Georg
Neues Akropolis Museum offiziell eröffnet
Athen. „Hier wohnt die Athenische Göttin. Nichts Böses kann eintreten." Mit diesem altgriechischen Spruch eröffnete Museumsdirektor Prof. Dimitris Pantermalis am Samstag feierlich das Neue Akropolis Museum in Athen. Anwesend waren die politische Elite Griechenlands ebenso wie zahlreiche internationale Würdenträger. Unter den Ehrengästen befanden sich z.B. EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso und UNESCO-Generaldirektor Koïchiro Matsuura. Die Eröffnung des 130-Millionen-Bauwerks erweckt in Griechenland Hoffnungen, dass das Parthenon-Fries, das sich zum Großteil im British Museum befindet, wieder an seinen Ursprungsort zurückkehrt. Anstelle der fehlenden Teile des Frieses erwarten den Besucher derzeit Gipsrepliken.
Auf das um 1800 vom britischen Lord Elgin entwendete Fries nahm auch Staatspräsident Karolos Papoulias in seiner Rede Bezug: „Es ist an der Zeit, die Wunden des Monuments mit der Rückkehr des Frieses in seine natürliche Umgebung zu heilen", sagte er. Premierminister Kostas Karamanlis betonte die Einzigartigkeit und historische Bedeutung des Parthenons als Wiege von „Demokratie und Kunst".
Der Bau des vom Schweizer Architekten Bernard Tschumi, weitgehend aus Glas und Stahl konzipierten Museums dauerte elf Jahre. Die Exponate werden auf drei Etagen und einer Ausstellungsfläche von 14.000 Quadratmetern präsentiert. (Griechenland Zeitung / ts; Foto: Eurokinissi)Man kann wirklich nur hoffen, dass die Engländer irgendwann einsichtig werden und die geraubten Kunstwerke an die rechtmäßigen Besitzer zurückgeben. Nur unter der Sonne Griechenlands erstrahlt die wahre Schönheit des Frieses und nicht in einem Londoner Museum.
Wie z.B. der Pergamonaltar in Berlin oder die Nofretete (Berlin)
Die Nofretete ist ja mit dubiosen Mitteln (mit Staatsauftrag) damals ausser Landes geschmuggelt worden.
Das Kolonialzeitalter ist gottseidank zu Ende (oder doch nicht?)
::) ::) ::)Liebe Grüsse
Udo -
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