Reply To: In der Trutzburg des Selbstmitleids2017-05-26T17:56:58+02:00
Diktiana
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    Wie die Balten die Rosskur der Griechen überstanden
    Immer neue Sparauflagen: In Lettland, Litauen und Estland hat man wenig Verständnis für die Proteste der Griechen. Die Balten mussten tiefe Einschnitte erdulden – und sehen jetzt Licht am Horizont.
    Lettland, Litauen und Estland sind Beispiele dafür, wie Staaten eine Wirtschaftskrise mit Hilfe von einschneidenden Sparmassnahmen überwinden können. Die drei baltischen Länder durchlitten während der weltweiten Finanzkrise europaweit die tiefste Rezession, und ihre Bürger mussten die bitteren Pillen schlucken, die nun auch den Griechen verabreicht werden sollen.

    Renten, Sozialleistungen und die Gehälter im öffentlichen Dienst wurden gekürzt, die Steuern erhöht. In Lettland, das kurz vor der Zahlungsunfähigkeit stand, wurden tausende Beschäftigte im öffentlichen Dienst entlassen, Schulen und Krankenhäuser geschlossen. Die Rosskur war schmerzhaft, aber sie wirkte. Die drei ehemaligen Sowjetrepubliken sind auf dem Weg der wirtschaftlichen Erholung, und die lettische Regierung, die für die drastischen Einschnitte verantwortlich war, wurde im vergangenen Jahr sogar wiedergewählt.

    Verwunderung über Griechen

    «Lettland hält viele Lektionen für Griechenland bereit, aber sie kommen alle zu spät», sagt Morten Hansen, Leiter der wirtschaftlichen Fakultät der Stockholm School of Economics (SSE) in Riga. Als wichtigsten Punkt nennt er die schnelle Umsetzung von Sparmassnahmen, bevor die Unterstützung dafür in der Bevölkerung schwindet. «Man kann diese Unterstützung für einige Zeit bekommen, aber nicht für drei, vier Jahre», sagt Hansen. «Jetzt fangen die Leute (in Lettland) an, unzufriedener zu werden, aber das Schlimmste ist jetzt vorbei.»
    Auffallende Parallelen

    Deimante Doksaite aus Litauen stimmt dem zu. «Die Griechen sind verwöhnt. Stillzuhalten hat uns geholfen, die Krise zu bewältigen», sagt Doksaite, die damals ihren Job als Pressereferentin verlor.

    Dabei gibt es auffallende Parallelen zwischen Lettland 2009 und der aktuellen Lage in Griechenland. Damals näherte sich Lettland mit mehr als 300 Prozent fällig werdenden Auslandsschulden als Reserven der Zahlungsunfähigkeit.

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