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Generalstreik am Mittwoch in ganz Griechenland
Griechenland. Die bisher größte Protestkundgebung gegen die Sparpolitik der PASOK-Regierung unter Jorgos Papandreou wird am morgigen Mittwoch weite Teile des öffentlichen Lebens lahm legen: Der Gewerkschaftsbund GSEE sowie die Gewerkschaft Öffentlicher Dienst ADEDY haben zu einem 24-stündigen Streik aufgerufen. An dem Streik nehmen alle Angestellten im öffentlichen Dienst, der Kommunalen Selbstverwaltung, des Privatsektors, der Banken sowie die Journalisten teil. Es wird daher auch keine Nachrichtensendungen geben. 24 Stunden bestreikt werden auch die Flugzeuge, die Züge der Griechischen Bahn OSE sowie die Schiffe. Die U-Bahn, die Oberleitungsbusse „Trolley", die Vorstadtbahn „Proastikos" sowie die Straßenbahn werden ebenfalls den gesamten Mittwoch nicht verkehren. Die Elektrobahn ISAP wird lediglich zwischen 10 Uhr und 16 Uhr in Betrieb sein. Bei dem Athener Busunternehmen ETHEL werden Arbeitsniederlegungen zwischen 5 Uhr morgens und 7.30 Uhr sowie ab 22 Uhr bis Schichtende durchgeführt. Ebenfalls am Streik beteiligt sich die Busgesellschaft OASTh in Thessaloniki. Dort werden insgesamt nur 73 Busse verkehren – zwischen 4.30 Uhr und 6 Uhr sowie zwischen 20 Uhr und etwa 22.30 Uhr.
Die zentrale Protestkundgebung findet in Athen um 10 Uhr am Pedion tou Areos statt; die der KP nahe stehende Gewerkschaft PAME führt ihre Demonstration um 12 Uhr am Omonia-Platz durch.Streiks in Griechenland – alle Flüge gestrichen
Auch die Fähren zu den griechischen Inseln und die Eisenbahn werden bestreikt. Die U-Bahnen und viele Buslinien in Athen und Thessaloniki fahren ebenfalls nicht. Geschlossen blieben auch alle staatlichen Behörden, die meisten Schulen und die Universitäten.
Die Ärzte in öffentlichen Krankenhäusern behandeln nur Notfälle. Im Radio und Fernsehen gab es keine Nachrichtensendungen, da auch die Journalisten für 24 Stunden die Arbeit niederlegen. Der Streik richtet sich gegen das schmerzhafte Sparprogramm der Regierung, die damit gegen die massive Staatsverschuldung ankämpft.
Der griechische Ministerpräsident Giorgos Papandreou hatte auf die Streikankündigung mit dem Hinweis reagiert, er habe zwar "Verständnis dafür", es gebe aber einfach "kein Geld".
Das harte Sparprogramm der sozialistischen Regierung sieht unter anderem einen Einstellungsstopp im öffentlichen Dienst und Gehaltskürzungen für Beamte vor. Griechenland schuldet fast 300 Milliarden Euro.
Die EU-Kommission hat die griechischen Staatsfinanzen unter ihre ständige Aufsicht gestellt. Eine Erhöhung der Mehrwertsteuern in den kommenden Wochen gilt als sicher. Drastisch erhöht wurden bereits die Steuern auf Tabak, Spirituosen und Treibstoffe.
In Krise wollen Griechen deutsches Geld wegen Nazi-Besatzung
Mit einem Generalstreik haben die Griechen gegen die drastischen Sparpläne der Regierung protestiert. Gleichzeitig überrascht der griechische Vize-Premier mit seltsamen Forderungen an Deutschland.
Im Streit über EU-Finanzhilfen für das hochverschuldete Griechenland hat Vize-Ministerpräsident Theodoros Pangalos am Mittwoch die deutsche Regierung scharf angegriffen. Griechenland sei nie für die Folgen der nationalsozialistischen Besatzung im Zweiten Weltkrieg entschädigt worden, erklärte Pangalos am Tag des Generalstreiks gemäss Meldungen von Nachrichtenagenturen.
«Sie haben das griechische Gold weggenommen, das bei der griechischen Zentralbank lag, sie haben das griechische Geld weggenommen und es nie zurückgezahlt.» Deutschland müsse das Geld nicht unbedingt zurückzahlen, aber «sie sollten sich wenigstens bedanken». Er machte jedoch klar, dass Deutschland Griechenland helfen müsse.
Deutschland stehe Kritik an Griechenland nicht zu, weil die Nationalsozialisten die Wirtschaft Griechenlands ruiniert und überdies Tausende Menschen ermordet hätten, sagte der griechische Vize-Premier weiter.
Berlin wehrt sich gegen Vorwürfe
Deutschlands Regierung wies die Äusserungen vehement zurück. Das Aussenministerium verwies auf ein Wiedergutmachungsabkommen aus dem Jahr 1960, nachdem die Bundesrepublik Zahlungen von damals 115 Millionen D-Mark (knapp 59 Millionen Euro) geleistet hat. Zudem hätten auch griechische NS-Zwangsarbeiter Geld aus der deutschen Stiftung «Erinnerung, Verantwortung und Zukunft» erhalten.
Der deutsche Regierungssprecher Ulrich Wilhelm riet der griechischen Regierung dazu, keine Themen zu vermengen, «die überhaupt nichts miteinander zu tun haben». Dies sei «überhaupt nicht hilfreich». Er sagte, die aktuellen Probleme liessen sich nur in Griechenland selbst lösen. Dazu seien eine «entschlossene Konsolidierung» und zusätzliche Reformschritte nötig.
Unter Aufsicht
Griechenland steht unter hohem internationalem Druck, seine Finanzen in Ordnung zu bringen. Es hat Schulden in Höhe von fast 300 Milliarden Euro. Die EU-Kommission hat die griechischen Staatsfinanzen unter ihre ständige Aufsicht gestellt.
der gute Mann lenkt ab von ihren hausgemachten Problemen, der Vetterleswirtschaft, die fast an monarchische Dynastien erinnerten und von Korruption und Misswirtschaft.
Wir werden die Rechnung so oder so bezahlen müssen – auch ohne die immer und ewiggleiche "Erinnerung" an Dinge von vor 60 Jahren und ich kann´s nimmer hören!
Offensichtlich ist dem Herrn Präsidenten langsam aufgegangen, daß seine Planung für Schuldenabbau sehr ambitioniert ist und ihm wegen der "Begeisterung" in der griechischen Öffentlichkeit eine sehr harte Zeit bevorsteht. Da erinnert man sich an das immer wieder gern genommene St.-Florians-Prinzip. Natürlich lebt es sich als Politiker viel einfacher und netter, wenn man Steuergelder als Wohltaten mit vollen Händen ausgeben kann….. und natürlich empfindet er es als ungerecht, daß er für die Taten seiner Vorgänger nun die Folgen ausbaden soll. Aber wer sagt, daß das Leben immer gerecht ist?
ach übrigens in Frankreich krachts auch schon eine Weile gewaltig und die stehen Finanziell ja viel besser da.
Wir werden wohl alle noch ein paar unruhige Jahre haben. Das ist immer so, wenn eine Gesellschaft im Umbruch ist und wir gehen in eine neue Aera vergleichbar dem Wechsel in das Industriezeitalter!
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