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  • Diktiana

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      Die grösste Krise der Eurozone

      Heute richtet sich das Augenmerk spekulativ ausgerichteter Investoren in erster Linie auf Griechenland, Portugal und Spanien, die «weiche» Südflanke der Eurozone. Diverse Analysten, vorab solche mit Domizil jenseits des Atlantiks, entwerfen bereits das Bild eines marktgetriebenen Austritts einzelner Länder aus der Europäischen Währungsunion oder gar des völligen Zusammenbruchs der Eurozone.

      Ob es je so weit kommt? Wohl kaum. Was angelsächsische Beobachter gerne übersehen, ist der dezidierte politische Wille der Europäer – genährt aus traumatischen historischen Erfahrungen -, ein Scheitern ihres Einigungsprozesses unter allen Umständen zu verhindern. Ein Bruch der Währungsunion käme einem Scheitern sehr nahe – entsprechend vehement wird sich der 16 Länder umfassende Euro-Verbund dagegenstemmen.

      Die strukturellen Schwächen

      Die Eurozone erlebt gegenwärtig die schwerste Belastungsprobe ihrer elfjährigen Geschichte. Ihre strukturellen Schwächen, auf die Kritiker von Anfang an hingewiesen hatten, treten jetzt zutage:

      Während die Europäische Zentralbank (EZB) eine einheitliche Geldpolitik für den Euro-Raum betreibt, ist die Finanzpolitik weiterhin Sache der einzelnen Mitgliedsländer. Dementsprechend gross ist ihre Versuchung, es mit der Haushaltsdisziplin nicht allzu genau zu nehmen, zumal die dadurch verursachten Kosten – in Form einer geringeren Kreditwürdigkeit und höheren Zinskosten für die Eurozone – auf alle Mitglieder zurückfällt. Dem wollten die Gründungsväter des Euro mit dem Stabilitäts- und Wachstumspakt entgegenwirken, der die Mitglieder zu einer sparsamen Finanzpolitik verpflichtet. Im Laufe der Jahre ist dieser Vertrag aber, unter Beihilfe aller Euroländer, zunehmend ausgehöhlt worden.

      Währungsunion rettete den «Club Med» in der Krise

      Die Eurozone ist faktisch eine Zweiklassengesellschaft: Den wettbewerbsstarken, stabilitätsorientierten und Aussenhandelsüberschüsse generierenden Ländern im Norden steht der strukturschwache und defizitäre «Club Med» gegenüber. Dieses Gefälle ist mit der Währungsunion und ihrer allzu starken Ausrichtung auf fiskalische Konvergenz der Mitglieder nicht kleiner, sondern grösser geworden. Einerseits haben die Südeuropäer an Wettbewerbskraft verloren, weil die Löhne dort stärker gestiegen sind als die Produktivität ihrer Wirtschaft. Auf der anderen Seite ist insbesondere Deutschland nicht bereit, seine Exportlastigkeit zu korrigieren und dafür den privaten Binnenkonsum stärker anzukurbeln.

      Diese strukturellen Bruchstellen innerhalb des Euro-Raumes blieben während des wirtschaftlichen Aufschwungs von 2003 bis 2007 weitgehend unbeachtet. Auch nach Ausbruch der Finanzkrise zeigte sich die Währungsunion stabil. Sie bewahrte Europa, namentlich den Süden, vor Turbulenzen, die ohne Gemeinschaftswährung ebenso unausweichlich wie heftig gewesen wären.

      Unglaubwürdiges Griechenland

      Dies änderte sich, als das Überschuldungsproblem der Staaten in der entwickelten Welt in den Fokus rückte und nach dem Fall Dubai gar ein Staatsbankrott als nicht mehr ausgeschlossen galt. Schon bald zählte Griechenland zu den grössten Wackelkandidaten – ein Land, das seit Jahren über seine Verhältnisse lebt und nicht davor zurückschreckt, die Wirtschaftsstatistiken zu frisieren. Der Schock folgte nach den Wahlen im letzten Oktober, als die neue Athener Regierung eingestehen musste, dass das Staatsdefizit für 2009 nicht 6 Prozent, sondern 12,7 Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP) betragen werde.

      Dieses Land, das seine Glaubwürdigkeit gründlich verspielt hat, ist in nächster Zeit ganz besonders auf die Gunst der Finanzmärkte angewiesen: Rund 60 Milliarden Euro an Schulden muss Griechenland 2010 aufnehmen, davon etwa 40 Milliarden in der ersten Jahreshälfte, um den Finanzbedarf zu decken. Schon jetzt bezahlt der griechische Staat rund doppelt so hohe Zinsen für seine Anleihen wie Deutschland, und je prekärer seine Finanzlage wird, desto grösser wird die Belastung aus dem Schuldendienst.

      Im Grunde ist Griechenlands Bedeutung für die Eurozone mit einem BIP-Anteil von 2,5 Prozent irrelevant. Was die Euro-Politiker allerdings umtreibt, ist das Ansteckungsrisiko: Geht Griechenland in die Knie, droht der gesamten Südflanke das gleiche Schicksal. Grosse Investoren wie etwa Hedge-Funds wetten längst auf dieses Szenario. Mit ihren Engagements in den Kreditmärkten testen sie aus, wie belastbar die Nord-Süd-Bruchstelle im Euro-Raum tatsächlich ist. Jetzt rächt sich, dass die Währungsunion es so weit hat kommen lassen.

      >> Quelle und ganzer Artikel

      westie

        Beitragsanzahl: 860

        hier aus meiner Tageszeitung von heute:

        EU-Gipfel berät Rettungsaktion für Griechenland
        Giorgos Papandreou
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        Brüssel (dpa) – Die EU-Staats- und Regierungschefs kommen heute zu einem Sondergipfel in Brüssel zusammen, um über ein Rettungspaket für das hoch verschuldete Griechenland zu sprechen.

        Die EU-«Chefs» stehen unter Druck, denn die Athener Schuldenkrise drückt auf den Euro und droht andere Länder des gemeinsamen Währungsgebietes wie Portugal oder Spanien zu erfassen.

        Wie der Vorsitzende der europäischen Sozialisten, der Däne Poul Nyrup Rasmussen, mitteilte, verständigten sich die sozialistischen Regierungschefs bei einem Treffen am Mittwochabend in Brüssel auf eine gemeinsame Aktion der Euro-Länder zur Rettung Griechenlands vor dem Staatsbankrott. Die 16 Länder der Eurozone sollten Athen gemeinsam Kredite gewähren – ohne Alleingänge einzelner Staaten und ohne Geld vom Internationalen Währungsfonds (IWF).

        http://www.nordbayern.de/dpa_art.asp?art=1273058&kat=8018&man=4

        Diktiana

        Teilnehmer
          Beitragsanzahl: 1535

          Vorerst keine Finanzhilfe der EU für Griechenland

          Die EU-Staats- und Regierungschefs unterstützen die griechischen Spar-Anstrengungen, jedoch ohne Finanzhilfen. Notfalls würde dem hoch verschuldeten Euro-Land aber von den Mitgliedern der Eurozone geholfen, wie es hiess.

          Diese mögliche Hilfe ist in einer Erklärung festgehalten, auf die sich die "Chefs" der 27-EU-Länder einigen konnten. Laut dem ständigen EU-Ratspräsidenten Herman Van Rompuy ist die Einigung auf diese Erklärung sowohl Zeichen des politischen Willens der EU-Staaten, als auch ein politisches Signal nach aussen.

          Von einem klaren Signal sprachen auch Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy und die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel an einer gemeinsamen Medienkonferenz. "Die Europäische Union steht zu Griechenland", sagte Merkel weiter. Es sei aber notwendig, dass Griechenland erst einmal seine Aufgaben erfülle.

          Dazu wird das Land auch in der Erklärung aufgefordert. Die griechische Regierung müsse die Massnahmen "rigoros und entschieden" umsetzen. Dazu gehöre, dass das Defizit von 12,7 Prozent 2010 um 4 Prozent gesenkt wird.

          Nebst der Verantwortung Griechenlands hob Van Rompuy auch die Solidarität hervor. So würden die Mitglieder der Eurozone koordiniert vorgehen, um die finanzielle Stabilität in der Eurozone zu garantieren. Da Griechenland keine Finanzhilfe verlangt habe, sei es auch nicht nötig gewesen, in dieser Richtung aktiv zu werden, sagte Van Rompuy.

          Griechenlands Ministerpräsident Giorgos Papandreou begrüsste die Notfall-Zusagen. "Die EU hat eine glasklare Botschaft an die Märkte gesandt, die jeden Spekulanten warnt", sagte er in Brüssel.

          EU und Eurozone hätten gezeigt, dass sie abgestimmt handeln würden, um die Stabilität der Eurozone zu zeigen. Griechenland sei in einer sehr schwierigen Lage.

          "Griechenland hat auf internationaler Ebene und unter den EU-Partnern jede Glaubwürdigkeit verloren." Die Regierung sei entschlossen, diese zurückzugewinnen – wenn nötig, mit weiteren Massnahmen.

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          Diktiana

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            Griechen fühlen sich von Brüssel schlecht behandelt

            Ihre Athens grösste Zeitungen reagieren empört auf die Vorschriften, welche die EU dem Mittelmeerstaat macht. Und der Regierungschef setzt einen obendrauf.

            Der griechische Regierungschef Giorgos Papandreou kritisiert die EU: Im Zusammenhang mit der Schuldenkrise seines Landes habe es «einen Mangel an Abstimmung zwischen den Organen der Europäischen Kommission, der EU und der Europäischen Zentralbank» gegeben. Es seien sogar «Differenzen innerhalb dieser Organe» aufgetreten, sagte Papandreou am Freitag an einer live übertragenen Kabinettssitzung in Athen. Zugleich machte er geltend, Griechenland sei «weder eine wirtschaftliche noch eine politische Super-Macht», die den Kampf gegen den Schuldenberg allein führen könne.

            Die EU nutze ihren Einfluss nicht ausreichend, klagte der Ministerpräsident. «Mein Empfinden ist, dass Europa noch nicht verstanden hat, welche Kraft es hat, Regeln und Politikstrategien auszuarbeiten, um den internationalen Märkten die Stirn zu bieten.»

            Keine Finanzhilfen

            Die EU habe Griechenland zwar ihre Unterstützung zugesagt, im «Kampf gegen den Druck und die Psychologie der Märkte» bedürfe es aber eines entschlosseneren Vorgehens. «Heute steht die Glaubwürdigkeit Europas auf dem Spiel und ihr Wille, sich den internationalen Märkten zu stellen», sagte Papandreou.

            Er informierte sein Kabinett bei der Sitzung über die Ergebnisse des EU-Sondergipfels zu Griechenland am Donnerstag in Brüssel. Dabei hatten sich die Staats- und Regierungschefs auf politische Rückendeckung für Athen geeinigt. Vorerst erhält das hoch verschuldete Griechenland also keine Finanzhilfen.

            «Protektorat!»

            Die griechische Presse reagierte schockiert auf die Ergebnisse des Gipfels: «Uns wurde ein dreifaches Korsett verpasst», titelte die konservative Zeitung «Apogevmatini». Die engen Korsetts seien die EU-Kommission, die Europäische Zentralbank und der Internationale Währungsfonds. Diese sollen das harte Sparprogramm kontrollieren.

            «Protektorat!» hiess der Tenor in der Zeitung «Makedonia». «Hoffentlich wird dieses Korsett am Ende keine Zwangsjacke», kommentierte ein Radiomoderator mit Blick auf die drohenden sozialen Unruhen. Die Gewerkschaften machen landesweit für einen Generalstreik am 24. Februar mobil.

            Gewerkschaften rufen zum Aufstand auf

            Die sozialistische Regierung unter Ministerpräsident Papandreou hätten bereits Lohnkürzungen von bis zu 20 Prozent verordnet, klagen die Gewerkschaften und rufen zum «Aufstand» auf. Die Regierung dagegen spricht von Reduzierungen zwischen 1,0 und 5,5 Prozent monatlich.

            Das Durchschnitts-Rentenalter soll von heute 61 auf 63 Jahre steigen. Die indirekten Steuern auf Tabak, Treibstoffe und Spirituosen wurden drastisch erhöht.

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            westie

              Beitragsanzahl: 860

              Nur damit die Leser im Forum mal ein zahlenmäßiges Verständnis für die Problematik bekommen.

              Das Staatsdefizit in Griechenlands beträgt 13 %, das Kriterium der EU für tolerable Staatsschulden besteht unter 3 % – ab da wird aus Brüssel verwarnt (Hinweis: auch Deutschland wurde schon zweimal verwarnt, weil sie das Kriterium unter 3 % überschritten hat – was zu Gegenmaßnahmen im Staatshaushalt führte!).

              Deutlich: Papandreou hatte angekündigt (Sie erinnern sich), er wolle bis 2013 das EU-Ziel (die 2 %) erreicht haben. Das geht natürlich nur mit drastischen Sparmaßnahmen – wo auch immer. Daß sich hier natürlich flächendeckend Protest bildet ist logisch und nachvollziebar.

              Ein ähnlich hohes Staatsdefizit hat (gemäß einer Newsletterinfo dir mir gestern zuging) nur Schweden in den Neunzigerjahre gehabt und die Einsparungen nur deshalb auffangen können, weil zu dieser Zeit gerade der New-Economy-Boom zu wirtschaftlichen Blüten in diesen Branchen führte. Derzeit ist ja EU-weit – ausgehend von der US-Finanzkrise) – eine wirtschaftliche Flaute, die einige EU-Mitgliedsländer mehr oder weniger stark betrifft. Gibt die EU hier vorschnell nach, öffnet sie natürlich Raum für weitere Begehrlichkeiten kriesengebeutelter Mitgliedsländer – allen voran dann Portugal, Italien und Spanien – aber auch in einigen östlichen Neumitgliedsländern wird schon überlegt.  Auf der Börse hat dieses Ereignis bereits zu einer weiteren Abwertung des Euro geführt.

              Papandreous Argumente scheinen ihm langsam auszugehen, wie er das Ziel erreicht und mit zunehmender Besorgnis bis Erbitterung seiner Landeskinder erhöht dieser Druck natürlich zu entsprechendem Ausweichsverhalten d.h. man beschuldigt die EU, weil sie nicht wieder in die Bresche springt. Dabei vergisst er gefliessentlich, daß Griechenland beim Eintritt in den EURO erheblich die Zahlen frisiert hatte, um die Kriterien überhaupt erfüllen zu können.

              Natürlich tun die angeordneten Kürzungen der griechischen Bevölkerung sehr weh – jedoch besonders im Rentenbereich hat man auch in Griechenland einzusehen, daß man einen demografischen Wandel irgendwie berücksichtigen muß und daß in Zeiten klammer Kassen ein Renteneintrittsalter von 61 Jahren ziemlich abenteuerlich für die Sozialkassen ist (besonders angesichts steigender Lebenserwartung) und auch 63 Jahre noch weit unter dem ist, was wir aktuell in Deutschland gesetzlich haben und was bei uns bereits beschlossen demnächst bei 67 Jahren liegen wird. Angesichts dessen, daß Deutschland finanziell günstiger da steht als Griechenland zeigt das, wie schwierig es für die griechische Regierung noch zukünftig werden wird. Aber nicht nur für die, auch für die Bevölkerung. Wenn die Krise in der EU noch länger anhält, wird sich das sicherlich auch auf die Branchen im Tourismusbereich deutlich zeigen – und da betrifft es ja nicht nur die Hotel- und Tavernenbranche, sondern alle Unterbranchen wie Autovermieter, Ausfluganbieter (Busse) Souvenir und verwandter Handel. Schon im letzten Jahr haben in Kreta einige unter den Rückgängen von 20 – 50 % geklagt und nach Alternativen gesucht.

              Diktiana

              Teilnehmer
                Beitragsanzahl: 1535

                Griechen befürchten Streiks und Unruhen

                Die angekündigte Rosskur im Kampf gegen den Staatsbankrott wird laut einer Umfrage zu sozialen Verwerfungen in Griechenland führen.
                Die Mehrheit der Griechinnen und Griechen befürchtet, dass es wegen des Sparprogramms zur Eindämmung der enormen Schulden des Landes zu Unruhen kommen könnte. Nach einer repräsentativen Umfrage, die die Athener Zeitung «Kathimerini» am Sonntag veröffentlichte, sind 80 Prozent der Befragten der Ansicht, dass dem Land in den kommenden Monaten «intensive Streiks» und zu «soziale Unruhen» bevorstehen.

                Den regierenden Sozialisten unter Ministerpräsident Giorgos Papandreou trauen 40 Prozent der Befragten die Führung des Landes aus der Krise zu. Nur sieben Prozent glauben, die im Oktober vergangenen Jahres abgewählten Konservativen der Nea Dimokratia könnten dies besser.

                Sparprogramm geht nicht weit genug

                Die Griechen bewerten den Sparkurs ihrer Regierung als notwendig, aber unzureichend. Wie aus einer in der Zeitung «Proto Thema» am Sonntag veröffentlichten Befragung hervorgeht, erachten 65 Prozent der Griechen die Rosskur als erforderlich. Aber nur 41 Prozent der Befragten denken, dass die Pläne genügen, um das Land aus der Schuldenkrise zu führen.

                Knapp 56 Prozent sind der Meinung, dass die Angestellten im öffentlichen Dienst trotz der Haushaltskürzungen weiterhin besser gestellt sind als die Arbeitnehmer im Privatsektor.

                Politiker als Hauptschuldige

                Fast 64 Prozent sehen die Politiker als die Hauptschuldigen für die Haushaltsmisere. Nach Ansicht von knapp 61 Prozent der Befragten geht das Krisenmanagement von Ministerpräsident Giorgos Papandreou aber in die richtige Richtung.

                Athen hat sich verpflichtet, unter strenger EU-Aufsicht und mit der Beratung von Experten der Europäischen Zentralbank (EZB) und des Internationalen Währungsfonds (IWF), seine Neuverschuldung bis 2012 unter die erlaubte Marke von drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu drücken. Allein dieses Jahr soll das Defizit um vier Prozentpunkte sinken. 2009 hatte die Neuverschuldung in Griechenland 12,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) erreicht.

                Widerstand der Gewerkschaften

                Die regierenden Sozialisten haben Lohnkürzungen angekündigt, die nach Ansicht der Gewerkschaften 20 Prozent erreichen könnten. Anfang des Monats waren die indirekten Steuern auf Tabak, Spirituosen und Treibstoffe drastisch erhöht worden. Zudem soll es Kürzungen bei den Renten und eine Erhöhung des Rentenalters geben.

                Die Gewerkschaften kündigten massiven Widerstand an. Am 24. Februar soll das Land durch umfangreiche Streiks lahmgelegt werden. Ab Dienstag wollen die Zollbeamten für drei Tage streiken.

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                westie

                  Beitragsanzahl: 860

                  Hallo Udo,

                  interessante Ergebnisse der Umfragen in GR. Vergleicht man diese mit Umfragen in Deutschland, ist der Unterschied der Einschätzung bzgl. Krisenmanagment und öff. Dienst kaum feststellbar.

                  Allüberall die Meinung: Ja, wir müssen sparen, aber bitte nicht bei mir und dem was mir wichtig ist ;-))

                  und: die Einschätzung der Politiker ist auch in Deutschland ähnlich.

                  Diktiana

                  Teilnehmer
                    Beitragsanzahl: 1535

                    Hallo Westi
                    Es gibt verschiedene Aspekte des Ganzen, zum Beispiel dieses:

                    Wie Spekulanten von der griechischen Tragödie profitieren

                    Hedge-Funds und Investmentbanken wetten gegen den Euro und setzen auf Ängste vor einem Staatsbankrott von Staaten wie Griechenland. Je schlechter es diesen geht, desto höher ist der Gewinn der Spekulanten.

                    Ein Leerverkauf beziehungsweise ein «Short» auf eine Währung funktioniert so: Wettet ein Spekulant – zum Beispiel ein Hedge-Fund – gegen eine Währung wie den Euro, leiht er sich grosse Summen davon zum Beispiel über Bankkredite. Darauf verkauft er diese Euro gegen eine andere Währung, zum Beispiel den Dollar. Da dieses Geld dem Verkäufer nicht wirklich gehört, spricht man von einem Leerverkauf oder einer «Short Position». Diese Verkäufe alleine setzen den Euro schon unter Druck. Wertet der sich deutlich genug ab, kauft der Spekulant die Euros wieder zurück und bezahlt damit die Kredite wieder zurück. Dank der Abwertung hat er aber jetzt für seine Dollars mehr Euros erhalten, die er – abzüglich der Kreditkosten – als Gewinn verbuchen kann. Das grösste Risiko für Leerverkäufer ist ein Wertzuwachs der attackierten Währung. In diesem Fall kann der Verlust für den Spekulanten dramatisch ausfallen.

                    Ein Leerverkauf auf ein Wertpapier wie zum Beispiel eine Staatsobligation oder auf Aktien funktioniert fast gleich. Der Unterschied besteht einzig darin, dass sich die Spekulanten in diesem Fall die Wertpapiere leihen und sie darauf ebenfalls in der Hoffnung verkaufen dass ihr Kurs genügend stark sinkt.

                    Staaten in Not ziehen Spekulanten an, wie Kuhfladen die Schmeissfliegen. Das zeigt sich auch wieder im Fall von Griechenland. Besonders beliebt sind Währungsspekulationen. Marktnahe Internetseiten berichten bereits von rekordverdächtigen Wetten gegen den Euro. In der Praxis geschieht das über sogenannte Leerverkäufe, bzw. «Short»-Positionen (siehe Box links).

                    Laut verschiedenen Quellen befinden sich die Wetten gegen den Euro auf rekordverdächtigen Niveaus. Gegenüber dem Vorjahr haben sie sich beinahe verdoppelt, im Vergleich zum Dezember haben sie um 10 Prozent zugenommen. Das weckt Erinnerungen an das grosse Vorbild aller Währungsspekulanten, den Hedge-Fund-Manager George Soros. 1992 hat er mit einer Wette gegen das britische Pfund mehr als eine Milliarde Dollar kassiert – auf Kosten der britischen Steuerzahler.

                    Spekulationen auf «Spreads»

                    Doch Leerverkäufe gegen Währungen sind nur die simpelste Methode, wie aus der Not eines Landes Profit geschlagen werden kann und im Fall des Euro noch dazu eine unpräzise: Schliesslich umfasst die Gemeinschaftswährung auch stabilere Staaten als Griechenland. Die Probleme des Balkanlandes können mit anderen Mitteln viel besser ausgenützt werden: In den Fokus sind sogenannte Spekulationen auf «Spreads» geraten – hier spekulieren Hedge-Funds oder Banken auf Unterschiede in den Bewertungen von Anleihen.

                    Wetten sie darauf, dass die Ängste um Griechenland zunehmen, werden Staatsanleihen von Griechenland stärker an Wert verlieren als jene von Deutschland. Das bedeutet, dass der Renditeunterschied (der «Spread») zwischen griechischen und deutschen Anleihen zunimmt. Hedge-Funds machen sich das zunutze, indem sie die griechischen Anleihen leer verkaufen und das Geld in deutsche Anleihen investieren. Die Folge für Griechenland: Die Anleihen geraten erst recht unter Druck und die Kosten für die Bedienung der Staatsschulden steigen an.

                    Profitieren von der Not

                    Besonders beliebt unter Spekulanten ist allerdings ein noch komplexeres «Spread»-Geschäft, jenes zwischen gehandelten Kreditversicherungen (Credit Default Swaps CDS) und Staatsanleihen von Griechenland. Laut verschiedenen Berichten sind hier eine Reihe grosser Hedge-Funds, aber auch Wallstreet-Banken wie Goldman Sachs involviert.

                    CDS eigenen sich als Absicherung für jene, die Staatsanleihen halten. Denn die CDS garantieren eine Entschädigung, wenn die Wahrscheinlichkeit eines Zahlungsausfalls steigt und die Anleihe deshalb an Wert verliert. Daher steigt aber auch der Preis eines CDS, wenn die Ängste zunehmen.

                    Damit eignen sich CDS genauso gut, um von Ängsten zu profitieren, wie Leerverkäufe von Staatsanleihen. Und auch diese Spekulation verschlimmert die Lage für die Griechen: Die spekulativ verteuerten CDS erhöhen die Absicherungskosten und werden auf den Märkten als Signal für ein höheres Risiko eines Staatsbankrotts gesehen. Die Griechen können ihre Staatspapiere so noch schlechter an Investoren bringen und müssen höhere Zinsen bieten.

                    Die perverse Versicherung

                    Das Schlimmste an diesem Geschäft ist allerdings, dass die Spekulanten jedes Interesse haben, Ängste zu schüren – auch zur Lage in anderen Ländern mit ähnlichen Problemen: Denn wenn der Leidensdruck steigt, profitieren die Spekulanten am meisten. Im Zusammenhang mit der Kreditversicherungen durch CDS ist das besonders pervers: «Mit dem Instrument haben wir der Wallstreet einen grossen Anreiz gegeben, Häuser niederzubrennen», schrieb in einem Kommentar in der «Financial Times» der Anlagespezialist James Rickards.

                    Rickards weiss aus eigener Erfahrung, wovon er spricht. Er selbst war für einen der berühmtesten Hedge-Funds tätig, der ebenfalls auf «Spreads» spekuliert hat: Long Term Capital Management (LTCM). Immerhin zeigt dessen Geschichte auch, dass die Spekulationen daneben gehen können: LTCM hat sich im Jahr 1998 an Wetten auf die russische Verschuldung übernommen. Als der russische Staat Bankrott ging, musste die US-Zentralbank einschreiten, um wegen dem Zusammenbruch von LTCM eine schwere Krise der gesamten Finanzindustrie zu verhindern.

                    >> Quelle

                    Diktiana

                    Teilnehmer
                      Beitragsanzahl: 1535

                      Wie Goldman Sachs den Griechen half, Schulden zu verschleiern

                      Griechenland hat über Jahre seine Finanzlage geschönt. Die Finanzbranche hat dem Land mit komplexen Derivatstrukturen dabei geholfen – allen voran Goldman Sachs.

                      Die Finanzbranche ist innovativ. Sie hat die Produkte im Angebot, um selbst die finanzielle Lage von Staaten besser aussehen zu lassen, als sie ist. Und wenn diese vom Bankrott bedroht sind, kann sie daraus gleich noch einmal Profit ziehen. Für beides bietet die Griechenlandkrise Anschauungsmaterial. Wie heute bekannt wurde, haben Banken der griechischen Regierung über komplexe Derivatstrukturen ermöglicht, die laufende Verschuldung zu verschleiern.

                      Laut angelsächsischen Quellen ist vor allem ein Geschäft der griechischen Regierung mit Goldman Sachs bekannt geworden. Dabei dreht es sich um einen so genannten «Cross Currency Swap» aus dem Jahr 2002, den die griechische Regierung über die US-Investmentbank abgewickelt hat. Bei solchen Swaps werden Zinszahlungen und manchmal auch Schulden in verschiedene Währungen getauscht. Gewöhnlich besteht der Zweck darin, damit möglichst gute Zinsbedingungen für einen Schuldner zu erreichen.

                      Eine Milliarde in die Zukunft verschoben

                      Doch in diesem Fall lag der Zweck des Deals vor allem darin, laufende Schulden im Umfang von einer Milliarde Euro in zukünftige umzuwandeln und damit zu verschleiern. Der Deal wurde laut einem ehemaligen hohen Beamten des griechischen Finanzministeriums mehrere Male erneuert. Als neues Mitglied der Eurozone musste das Balkanland die Bedingung erfüllen, kein Budgetdefizit von mehr als 3 Prozent und keine Gesamtverschuldung von mehr als 60 Prozent gemessen am eigenen Bruttoinlandprodukt auszuweisen. Griechenland hat die Ziele allerdings nie erreicht – trotz der Trickserei.

                      Die griechische Regierung liess heute verlauten, der Deal sei damals legal gewesen, heute sei er das allerdings nicht mehr. Solche Geschäfte würde Griechenland auch nicht mehr abschliessen. Erst im letzten Herbst hat die Regierung das offenbar auch bewiesen. Im November ist der Chief Operating Officer (COO) von Goldman Sachs, Gary Cohn – nach Lloyd Blankfein die Nummer Zwei der Bank – nach Griechenland gereist und hat der Regierung einen Swap angeboten, mit dem Verpflichtungen aus dem Gesundheitswesen in die Zukunft verschoben werden könnten. Die Regierung hat abgelehnt. Goldman Sachs nimmt laut Bloomberg bisher keine Stellung zu diesen Vorwürfen.

                      Verschleierungsdeals sind nichts Ungewöhnliches

                      Solche Angebote zur Verschleierung der Finanzlage von Staaten sind nichts Neues. Laut dem britischen «Independent» hat sich bereits Italien vor seinem Euro-Beitritt auf einen entsprechenden Deal mit der US-Bank JP Morgan eingelassen.

                      Jetzt, wo im Falle von Griechenland die Verschuldungsprobleme zu allgemeiner Nervosität auf allen Märkten geführt haben, zeigt sich die Finanzindustrie erneut innovativ. Diesmal allerdings nicht zum Nutzen des verschuldeten Landes. Durch verschiedene Strategien versuchen Banken und Hedge Funds von den Ängsten um einen Staatsbankrott zu profitieren (Siehe Link). Ironie der Geschichte: Auch dabei soll Goldman Sachs wieder die Finger im Spiel haben.

                      >> Quelle

                      juergenk

                        Beitragsanzahl: 442

                        Hallo,
                        wenn man das so liest, kann einem Angst und Bange werden.
                        Hedge-Funds und Investmentbanken scheinen ja wohl schon so mächtig zu sein, dass sich unsere Politiker nicht mehr trauen, gegen diese Heuschrecken (Zitat: Lafontaine) vorzugehen.
                        Gruß
                        Jürgen

                        westie

                          Beitragsanzahl: 860

                          juergenk wrote: Hallo,
                          wenn man das so liest, kann einem Angst und Bange werden.
                          Hedge-Funds und Investmentbanken scheinen ja wohl schon so mächtig zu sein, dass sich unsere Politiker nicht mehr trauen, gegen diese Heuschrecken (Zitat: Lafontaine) vorzugehen.
                          Gruß
                          Jürgen

                          Hallo Jürgen,

                          das Problem ist doch dabei, daß Politiker davon profitieren, da sie in den Aufsichtsratsgremien sitzen. Dabei lassen sich prima Sitzungsgelder und "Aufwandsentschädigungen" kassieren. Und Lafontaines Einlassung ist scheinheilig – er ist Millionär und hat weder in seiner SPD Zeit noch danach wirklich etwas unternommen. Aber auch andere Politker div. Parteien verwenden populistisch das Wort "Heuschrecken"  –  und dann ist gut – oder?

                          Hat irgendwer etwas bemerkt, in Sachen Beschränkung der Bankgeschäfte in Sachen Derivate, Wetten und so weiter und so fort?
                          Nachdem die Bankhäuser weltweit "Feuer" riefen und Geld vom Staat zur "Rettung" bekamen, kassieren sie jetzt wieder schöne Boni für gute Geschäft… genau die Geschäfte die zum Crash geführt haben.

                          Grüße, Ruth

                          westie

                            Beitragsanzahl: 860

                            EU legt Griechenland Sparfesseln an

                            Die EU legt dem Schuldensünder Griechenland die Sparfesseln an. Der EU-Finanzministerrat beschloss am Dienstag in Brüssel ein ehrgeiziges Sparprogramm und eine strikte Überwachung des Staatshaushaltes.
                            Athen muss bis Mitte März die Budgetsanierung auf den Weg bringen und notfalls zusätzliche Sparschritte ergreifen, berichteten Diplomaten. Eine Vorentscheidung war bereits in der Nacht vom den Euro-Finanzministern gefällt worden. Die Finanzmisere des Mittelmeerlandes drückt auf den Euro-Kurs und belastet das Vertrauen der Finanzmärkte.

                            Der österreichische Finanzminister Josef Pröll sagte: «Wenn Griechenland die Herausforderung von 13 Prozent Defizit zu bewältigen hat, dann ist absoluter Handlungsbedarf gegeben, prioritär bei Griechenland selbst.» Athen muss nach EU-Vorgaben sein ausgeufertes Defizit von 12,7 Prozent vom Bruttoinlandsprodukt (2009) bis 2012 unter die erlaubte Grenze von 3 Prozent drücken.

                            dpa

                            …………………………………

                            Die US-Regierung verbreitet Optimismus, die Rezession sei überstanden. Doch renommierte Experten widersprechen: Sie warnen vor einem neuen, katastrophalen Crash. Diesmal auf dem Markt für Gewerbeimmobilien samt riesigen Mietwohnungskomplexen. Betroffen wäre fast jeder Amerikaner – und die Deutsche Bank.
                            http://www.spiegel.de/
                            ……………………………………..

                            Spanien leidet auch noch an seiner Immobilien-Blase.

                            In der Hochzeit der EU Subventionitis hat Spanien an seiner Infrastruktur gearbeitet und gebaut, gebaut, gebaut und alle haben sich gewundert wie toll das in Spanien flutscht! Dies ist einer der Gründe, warum Spanien nun zu den PIGS-Ländern gehört, deren Defizit besorgniserregend ist.

                            Wenn Länder über ihre Verhältnisse leben ist die Wirkung irgendwann so, wie wenn Familie Meier, Müller, Schulze längere Zeit zuviel ausgeben…. irgendwann holt sie das ein.

                            Man könnte jetzt natürlich hingehen als Staat und einfach Geldscheine drucken – ist ja nur Papier. Die Folgen hatten wir in Deutschland zweimal und der Begriff heißt Währungsreform.

                            Heute habe ich noch gelesen, daß Spanien nur minimal unter dem griechischen Defizit liegt!

                            noch ein Artikel aus dem Spiegel dazu:

                            http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,677878,00.html

                            diesmal als Kommentar

                            Euro schlingert zwischen Himmel und Hellas

                            Diktiana

                            Teilnehmer
                              Beitragsanzahl: 1535

                              EU-Finanzministerrat beschliesst Sparprogramm für Griechenland

                              Griechenland muss sich nach einem Beschluss der EU auf einen noch härteren Sparkurs vorbereiten. Die EU-Finanzminister gaben dem schuldengeplagten Euro-Land eine Frist bis zum 15. März, um zusätzliche Massnahmen zur Sanierung des Staatshaushalts vorzuschlagen.

                              Die Minister erhöhten damit den Druck auf das hoch verschuldete Mittelmeerland, sein ausgeufertes Defizit bis 2012 wieder in den Griff zu bekommen.

                              "Jetzt müssen sie bis 15./16. März – das ist ein Schlüsseldatum – neue Vorschläge vorlegen", sagte der österreichische Finanzminister Josef Pröll. Athen hatte schon Gehaltskürzungen für Beamte und höhere Steuern auf Alkohol und Tabak angekündigt.

                              Bereits jetzt sind die Sparpläne in Griechenland unpopulär: Vergangene Woche gingen mehr als 10’000 Staatsbeamte auf die Strasse.

                              Die EU-Finanzminister verabschiedeten in Brüssel ein knallhartes Sparprogramm für Athen. Allein im laufenden Jahr muss Griechenland seine auf knapp 13 Prozent der Wirtschaftsleistung angestiegene Neuverschuldung um vier Punkte kappen.

                              Nach dem Überprüfungstermin am 15. März muss Griechenland am 15. Mai das nächste Mal Fortschritte beim Schuldenabbau nachweisen und dann alle drei Monate Brüssel Bericht erstatten.

                              Im laufenden Defizitstrafverfahren drohen Griechenland vom Sommer an Sanktionen wie milliardenschwere Geldbussen, falls die Sanierung nicht klappt.

                              Angesichts der prekären Lage des Sünders wird es aber derzeit in Brüssel als kontraproduktiv gesehen, über Strafen zu debattieren. Die Finanzmisere des Mittelmeerlandes drückt auf den Euro-Kurs und belastet das Vertrauen der Finanzmärkte.

                              >> Quelle

                              westie

                                Beitragsanzahl: 860

                                kleine Ergänzung zu obigem (Danke Udo!!)

                                im Gespräch für die Griechen seien neben den höheren Steuern auf Alkohol und Tabak eine generelle Mehrwertsteuererhöhung.

                                Im Moment hat man seitens der EU ein Rettungsnetz über Griechenland gespannt, dafür erwartet man "höhere Anstrengungen das auferlegte Sparprogramm zu erfüllen".

                                (Genauer gesagt ist das Rettungsnetz mehr für den EURO gedacht…. )

                                Wer weiß, wie gering tlw. die Entlohnung im Gastronomiebereich ist, für Leute die oft nur in der Touristensaison angestellt sind und die restlichen 5 Monate ein geringes Arbeitslosengeld beziehen, der weiß natürlich auch warum man die Sparmaßnahmen der Regierung so erbittert bekämpft bzw. bekämpfen wird, und kann so auch einschätzen was für den Einzelnen die Verteuerung bedeuten wird.

                                Daß sich auch die mit sicheren Einnahmen übers ganze Jahr weg versorgten griechischen Beamten aufregen und streiken, erinnert mich dann doch wieder an Deutschland.  😉

                                Diktiana

                                Teilnehmer
                                  Beitragsanzahl: 1535

                                  Den Griechen geht das Benzin aus

                                  In Griechenland wird das Benzin knapp. Grund ist der anhaltende Streik der Zollbediensteten gegen den harten Sparkurs der Regierung zur Haushaltssanierung.

                                  Kein Benzin mehr: Viele Tankstellen haben geschlossen.

                                  Der Streik behindert die Im- und Exporte. Viele Tankstellen in Athen sind geschlossen. An anderen wurde die Abgabemenge rationiert, beispielsweise auf 20 Euro pro Kunde. An einigen Tankstellen regelten Polizisten den Verkehr, weil sich die Autos zum Teil hunderte Meter stauten. Verschärft wurde die Situation durch einen 24-stündigen Streik der Taxifahrer.

                                  Mit den Arbeitsniederlegungen protestieren die Gewerkschaften gegen ein Sparprogramm der Regierung, das als Reaktion auf die ausufernde Haushaltskrise beschlossen wurde. Das Staatsdefizit liegt bei 12,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Die EU hat die Regierung in Athen verpflichtet, das Defizit noch in diesem Jahr auf 8,7 Prozent zu senken. Bis 2012 soll es dann unter drei Prozent fallen.

                                  «Kriegserklärung»

                                  Zu den von der Regierung angekündigten Massnahmen gehören das Einfrieren der Gehälter im öffentlichen Dienst, Kürzungen bei Bonuszahlungen, die Erhöhung des durchschnittlichen Renteneintrittsalters um zwei Jahre auf 63 und höhere Steuern. Der Vorsitzende des Gewerkschaftsdachverbandes GSEE, Iannis Papagopoulos, bezeichnete die geplanten Einschnitte bei den Beschäftigten im öffentlichen Dienst als «Kriegserklärung». Die Massnahmen müssten sozial gerecht sein, und das habe man bisher nicht gesehen, sagte Papagopoulos.

                                  Der Streik der Zollbediensteten war ursprünglich auf drei Tage angesetzt. Am Donnerstag kündigte die Gewerkschaft allerdings weitere Arbeitsniederlegungen bis kommenden Mittwoch an. An diesem Tag ist auch ein Generalstreik geplant.

                                  >> Quelle

                                Ansicht von 15 Beiträgen – 1 bis 15 (von insgesamt 17)
                                • Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.
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