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  • Mischa61

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      Griechenland geht immer schärfer gegen illegale Einwanderer vor. Innerhalb von nur zwei Stunden wurden alle notdürftig zusammengezimmerten Hütten aus Plastikfolien und Holz dem Erdboden gleichgemacht.

      Patras (ag.). Sie kamen frühmorgens mit schwerem Gerät. Griechische Behörden sind in der Hafenstadt Patras mit bisher ungekannter Härte gegen illegale Flüchtlingscamps vorgegangen. Die Behausungen der Einwanderer wurden unter Aufsicht von Sicherheitskräften mit Bulldozern niedergewalzt. Innerhalb von nur zwei Stunden wurden alle notdürftig zusammengezimmerten Hütten aus Plastikfolien und Holz dem Erdboden gleichgemacht.

      Ein Großteil der Bewohner dürfte gewarnt worden sein. Sie verließen ihre Behausungen rechtzeitig. Laut Polizeiangaben wurden nur 110 Immigranten aufgegriffen und in anderen Lagern und Hotels untergebracht. In den Behausungen dürften zuvor etwa 4000 Menschen gelebt haben. Eines der Lager fing bei der Räumung Feuer.

      Das harte Vorgehen sorgt für internationales Aufsehen. Griechenland wurde bereits mehrmals durch das UN-Flüchtlingshochkommissariat gemahnt, den Flüchtlingen mehr Menschenwürde und ein faires Asylverfahren zuzugestehen. Viele der auch im Lager von Patras lebenden Menschen kommen aus den Kriegsgebieten Afghanistans. Da sie in Griechenland kaum Chance auf Aufnahme sehen, versuchen sie regelmäßig, eine der Fähren nach Italien zu erreichen.

      Rigoroses Vorgehen
      Die konservative Regierung unter Premier Costas Karamanlis hat öffentlich angekündigt, nun rigoroser gegen illegale Zuwanderer vorzugehen. Laut eigenen Angaben wurden bereits 47.000 Immigranten, die über die Türkei ins Land gekommen waren, festgenommen. Griechenland kämpft seit Jahren mit einem starken Strom von Zuwanderern. Die Strecke Türkei-Griechenland-Italien ist auch eine der Hauptrouten, auf denen Schlepper immer wieder versuchen, Menschen nach Westeuropa zu schmuggeln.

      ("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.07.2009)

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