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Zahlreiche Reedereien bieten Urlaubern noch mehr Service, günstigere Preise und zahlreiche neue Ideen
VON HANS-WERNER RODRIAN, 20.04.09, 19:23h, aktualisiert 20.04.09, 19:25hHALLE/MZ. Wer in diesem Sommer mit einer Autofähre in den Urlaub startet, darf sich auf Neues, günstige Preise und zahlreiche Schnäppchen freuen. Denn in der Branche herrscht scharfer Wettbewerb.
Längst haben die Fährreedereien das erfolgreiche Konzept der Billigflieger kopiert. Ein Teil der verfügbaren Plätze geht zu Minimaltarifen in die Werbung. So kann man mit Moby Lines schon für 19,50 Euro pro Person und Auto nach Sardinien oder Korsika reisen. Und bei Stena Line gibt es Richtung Skandinavien neben den Flexi-Tarifen, bei denen man kostenlos auf andere Abfahrten umbuchen kann, auch den besonders billigen Economytarif ohne Umbuchungsmöglichkeit. Eins machen die Fähren besser als die Lowcost-Flieger: Hier sind regelmäßig die Endpreise inklusive Steuern und Gebühren enthalten.Die Preise sind auf Tauchgang. Vor allem auf der umkämpften Strecke von Italien nach Griechenland überbieten sich die drei Wettbewerber Minoan, Anek und Superfast seit Monaten in Preissenkungsrunden. Da werden reihenweise Abfahrten aus der teuren Hochsaison in günstigere Saisonklassen verschoben. Dazu gibt es für alles Rabatte: für Früh- und für Spätbucher, für Jugendliche und Senioren, für Familien und Mitglieder von Automobilclubs, für die gleichzeitige Buchung von Hin- und Rückfahrt und für die Buchung auf innergriechischen Strecken.
Denn auch auf solchen früheren Monopolrouten wird die Konkurrenz stärker: Heute darf in der EU jede Fährgesellschaft jede Strecke befahren. Und so tauchen diesen Sommer die italienischen Moby Lines in Frankreich zwischen Nizza und Korsika auf. Corsica Ferries mischt die innergriechische Route Piräus-Kykladen-Samos auf. Und Superfast Ferries, die bislang nur zwischen Italien und Griechenland kreuzten, verbinden nun auch Piräus mit Kreta. Mehr Auswahl heißt für den Urlauber günstigere Preise.
Dazu kommt oft sogar noch mehr Komfort. Die neuen sogenannten Cruise Ferries bieten fast schon Traumschiffatmosphäre. Auf der Nord- und Ostsee ist es vor allem Color Line, die sich mit Theatershow, Flaniermeile und Schönheitssalon abhebt. Mit der komplett renovierten "Oscar Wilde" bietet Irish Ferries zwischen Frankreich und Irland luxuriöse Überfahrten zu sehr attraktiven Preisen. Die italienische Reederei hat dieses Jahr neben ihrem Klassiker Genua – Sizilien eine neue Strecke von Rom nach Barcelona mit neuen Schiffen aufgenommen.
Der neben Kreuzfahrtfähren andere große Trend sind Schnellfähren. Kaum eine Reederei, die nicht in moderne Hochgeschwindigkeitsschiffe investiert hat. So braucht die moderne Superspeed 2 der Color Line z. B. nur drei Stunden und 45 Minuten von Hirtshals / Dänemark nach Larvik / Norwegen, während konventionelle Fähren mindestens fünfeinhalb Stunden für die Strecke benötigen. Nach Sardinien schafft es die Moby Tommy in viereinhalb Stunden, Korsika erreicht SNCM mit der Liamone in drei Stunden.
Als günstige Alternative zu Cruise Ferries und Schnellfähren etablieren sich kombinierte Fracht- und Autofähren. So hat die griechische Reederei Attica die erste ihrer beiden neuen Fähren Superfast I und II von Bari nach Patras in Einsatz gebracht. Die zweite wird im Frühherbst ausgeliefert werden. Die Nummern I und II folgen übrigens auf die Nummer zwölf.
Ein Hit ist Camping an Bord: Wohnmobil- und Wohnwagen-Urlauber können während der Überfahrt im Fahrzeug übernachten und so die teure Kabine sparen. Den Stromanschluss gibt es gratis, ebenso stehen Wasch- und Duschräume zur Verfügung. Diese Sparmöglichkeit wollte die EU noch vor kurzem aus angeblichen Sicherheitsbedenken heraus verbieten, nun feiert sie fröhliche Urständ. Bei Moby Lines reist die vierköpfige Familie mit Womo ab 265 Euro nach Sardinien, bein Anek ab 695 Euro von Ancona nach Patras.
interessant! Die Frage ist nur, spart die Billigfähre nicht hoffentlich auch an Technikchecks und Personal bzw. Pausenzeiten dafür? Ebenso an Schwimmwesten? Griechische Fähren fielen ja oft durch Überladung und Technikmängel auf, weshalb hier die Unfallgefahr besonders oft bestand. Ich stell mir grad vor, du liegst in deinem Wohnmobil und kriegst die Havarie nicht mit 😮 Es waren ja wohl die Sicherheitsaspekte die zu dem Übernachtungsverbot im Auto/Womo führten. Sind die jetzt nicht mehr relevant? Tja und die Wirtschaftskrise führte ja zu vielen Ausfällen bei Containerschiffen, vielleicht macht man nun eine Combi aus Fracht/Fähre daraus? Sollte sich die Krise verschärfen, dann merkt das auch die Tourismusbranche – also die Beförderungsbranche genauso wie die Übernachtungsbranche inkl. der Händler und Gastronomen dort.
Beobachten wir mal die Entwicklung. Kreativer sind die Anbieter auf alle Fälle mal geworden 🙂
Hallo zusammen,
der Gedanke gefällt mir nicht so besonders.
Ich stelle mir vor, dass das Schiff eine Havarie hat und ich schlafe in meinem Womo, welches auf dem 5. Unterdeck steht.
Dann doch lieber weiter oben in einem Schlafsessel im Fahrgastraum direkt neben der Reling.
Gruß
Jürgen -
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