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Anonym
Juni 11, 2007 um 4:18 am UhrBeitragsanzahl: 5352Kreta
Ehrensache – keine Hilfe für die Polizei
VON GERD HÖHLERDie Täter kommen nachts. Sie haben es auf Geldautomaten abgesehen. Aber nicht mit gefälschten Geldkarten oder ausgespähten PINs gehen sie an die Arbeit. Ihre Methode ist brachial – und meist erfolgreich: mit einem schweren Geländewagen zertrümmern sie die Glasfassade einer Bankfiliale, legen Eisenketten oder Stahlseile um den Geldautomaten, reißen ihn mit ihrem Fahrzeug aus der Verankerung und transportieren ihn komplett ab.
In einem sicheren Versteck wird der Automat dann mit Schweißbrennern und schwerem Werkzeug in aller Ruhe geknackt. Abgesehen haben es die Täter vor allem auf frei stehende Geldautomaten, wie sie auf manchen griechischen Dorfplätzen oder vor Supermärkten zu finden sind. Da funktioniert die Methode besonders gut.
Zwei Gangs am Werk
Ein halbes Dutzend Automaten wurde auf Kreta in den vergangenen Monaten auf diese Weise ausgeraubt. Die Beute beläuft sich auf etwa eine Viertelmillion Euro. Die Tatfahrzeuge werden meist einige Tage vor dem Raubzug gezielt für diesen Zweck gestohlen. Die Polizei glaubt, dass zwei Gangs am Werk sind. Die eine Bande arbeite professionell, die andere rekrutiere sich offenbar aus Nachahmern, die keine große Erfahrung haben, vermutet ein Ermittler. Nur in zwei Fällen hatten die Räuber kein Glück: einer der Geldautomaten war leer, eine anderen konnten sie nicht knacken. Die Polizei fand den Automaten am Rand eines Feldweges in den Ausläufern eines unwegsamen Gebirgsmassivs zwischen Heraklion und Rethymnon. In dieser Gegend vermuten die Ermittler auch die Täter.
Aber die Suche kommt nicht so recht voran. Auf Hinweise aus der Bevölkerung können die Fahnder nicht hoffen. Die Kreter haben eigene Ehrbegriffe. Sie reden nicht mit der Polizei. Als größte Schande für eine kretische Familie gilt es, wenn einer der Söhne Polizeibeamter wird. In manche Bergdörfer der Insel ist seit Jahren kein Polizist mehr gewesen. Wenn sich nur ein Streifenwagen nähert, holen die Bewohner ihre Gewehre aus dem Schrank und geben Warnschüsse ab. Auf Kreta gibt es 600000 Einwohner – und nach Schätzung von Polizeiexperten rund 800 000 nicht angemeldete Gewehre und Pistolen. Die meisten kretischen Männer haben ein ganzes Waffenarsenal zu Hause. Und sie können damit umgehen.
Die Polizeidirektion von Heraklion hat unterdessen an die Banken in der Region appelliert, ihre Geldautomaten besser zu schützen: sie sollen massiver verankert und möglichst so platziert werden, dass die Täter mit ihren Fahrzeugen nicht an sie herankommen.
Quelle Frankfurter Rundschau
badener wrote:
Die meisten kretischen Männer haben ein ganzes Waffenarsenal zu Hause. Und sie können damit umgehen.
Quelle Frankfurter RundschauKalimera,
die obige Aussage wundert mich nicht. Jedes, aber auch wirklich jedes Verkehrzeichen ist auf Kreta auch gleichzeitig eine vortreffliche Zielscheibe. 😮
Gruß
juergenkGuten Morgen!
Quelle des Artikels Frankfurter Rundschau????
Das sehe ich anders 😉 😮
http://www.waz.de/waz/waz.welt.volltext.php?kennung=on1wazWELWelNational39241&zulieferer=waz&kategorie=WEL&rubrik=Welt®ion=National&auftritt=WAZ&dbserver=1
Ok, an der Tatsache, dass es auf Kreta inzwischen ziemlich kriminell zugeht, ändert das nichts. Aber der Umstand, dass so ein Artikel an einem Tag bundesweit ? erscheint, hat für mich angesichts der in Kürze beginnenden Ferienzeit schon was merkwürdiges…
Wenn jetzt einige Urlauber angesichts dieses Artikels überlegen sollten, ihre Urlaubskasse in bar mitzunehmen, ist das für andere zwielichtige Gestalten eine willkommene Beute 😕
Schönen Tag allerseits
Herbert
Anonym
Juni 11, 2007 um 7:47 am UhrBeitragsanzahl: 5352Deine Befürchtung im Hinblick auf Urlauber , kann ich nicht teilen, das ist mit Sicherheit eine ganz andere Liga.
Kreter und Staatsmacht war schon immer etwas eigenes.
Urlauber haben mit Sicherheit nichts zu befürchten und werden davon auch nichts bemerken.
Dass der Artikel in mehreren Zeitungen erscheint liegt sicher daran dass die meisten auf die üblichen Quellen wie dpa oder andere Agenturen zugreifen.
Die Beschreibung der Polizei wie im Bericht kann ich von meiner Seite nur bestätigen, allerdings sieht das jeder auf seine Art.
Die Anzahl der Einschusslöcher an Strassenschildern z.B auf der Askifou Hochebene die ich in den vergangenen Tagen gesehen habe bestätigt das eigentlich , was die Anzahl der Waffen betrifft.mfG badener
Ich kenne diese Art von Gewalt aus den 90-zigern, da wurden im ländlichen Raum von Ostdeutschland und nicht nur dort viele Automaten geplündert. Die Masche ist nicht neu, ausgeführt hauptsächlich durch Rumänen >:( >:(
Frank
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