-
AutorBeiträge
-
Griechenland: 25-Jähriger kam bei organisierter Randale ums Leben
Kein Teamsport in Griechenland
In Griechenland sind für das Wochenende nach Ausschreitungen von Fußball-Hooligans vor einem Volleyballspiel nahe Athen und dem Tod eines 25-Jährigen alle Mannschaftssportveranstaltungen der nächsten 15 Tage (bis zum 13. April) abgesagt worden. Das Sportministerium erließ ein entsprechendes Verbot.
Betroffen ist auch der komplette 27. Spieltag der griechischen Liga, der am Sonntag über die Bühne gehen sollte.
Am Freitag hatte eine Regierungssitzung unter Vorsitz des Premierministers Kostas Karamanlis stattgefunden. Einziger Tagesordnungspunkt: die Bekämpfung der Gewalt im griechischen Sport. Dabei zurrten die Anwesenden fest, dass zukünftig ein vierköpfiges Gremium bestehend aus Justiz- und Sportminister, dem Minister für öffentliche Ordnung sowie dem Regierungssprecher das Vorgehen gegen die Gewalt organisieren soll. Ferner wird es ab sofort auch keine Bewährungsstrafen mehr geben, unabhängig davon, ob Griechenlands Hooligans vorbestraft sind oder nicht. Am kommenden Dienstag kommt es außerdem zu einem Treffen zwischen dem Sportminister Georgios Orfanos und den Ligachefs der Mannschaftssportarten.
Dabei wird Orfanos die strikte Einhaltung der Vorgaben fordern. Nach den Randalen waren 18 Personen verhaftet worden, 13 wurden inzwischen dem Staatsanwalt vorgeführt, gegen sieben wurde wiederum Anklage wegen Totschlags erlassen.
Das Todesopfer, ein 25-jähriger Panathinaikos-Fan, war in Folge von offenbar verabredeten Auseinandersetzungen am Donnerstag zwischen Anhängern der beiden Spitzenklubs Olympiakos Piräus und Panathinaikos Athen mit Kopfverletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert worden und dort gestorben. Die Ärzte zählten auch 19 Messerstiche bei dem Opfer, das vor ein Auto gestoßen worden sei. Außerdem wurden sieben weitere Personen verletzt ins Krankenhaus eingeliefert, zwei davon schwer verletzt.
Die Hooligans hatten sich vor einem Frauen-Volleyballspiel 27 Kilometer vor Athen in Peania getroffen. Die Gewalttäter gingen drei Kilometer von der Halle entfernt mit Messern, Beilen und Steinen aufeinander los, beschossen sich auch mit Leuchtkugelpistolen. Auch unbeteiligte Autofahrer auf einer vorbeiführenden Autobahn wurden attackiert und deren Fahrzeuge beschädigt. Spieler eines in der Nähe beheimatete Drittligisten wurden wegen ihrer grünen Trainingsanzüge verprügelt. Die Polizei setzte Tränengas und Schlagstöcke ein und nahm insgesamt 18 Personen fest.
Nach Bekanntwerden der Ausschreitungen hatte der Präsident des griechischen Volleyballverbandes Thanassis Beligratis bereits vorab alle Veranstaltungen in seiner Sportart abgesetzt.
Griechenland schreibt "Fanclub-Gesetz"
Nach dem Mord bei Ausschreitungen vor einem Volleyball-Spiel müssen vorerst alle griechischen Fanclubs ihre Aktivitäten einstellen.
Nach dem gewaltsamen Tod eines Fans vor einem Damen-Volleyballspiel müssen die Fanklubs aller griechischen Sportvereine ihre Tätigkeit einstellen. Ob und wann es wieder Aktivitäten solcher Klubs in Griechenland geben wird, darüber wird die Regierung zusammen mit den Sportverbänden noch entscheiden.
"Ein neues Gesetz wird in den kommenden Monaten die Funktion solcher Fan-Klubs definieren", teilte der griechische Vize-Sportminister Giorgos Orfanos am Dienstag nach einer mehrstündigen Sitzung mit den Vorständen der Verbände der griechischen Ball-Sportarten in Athen mit.
Bei Schlägereien zwischen Hooligans der beiden populärsten Vereine Griechenlands, Olympiakos Piräus und Panathinaikos Athen, war ein Mann erschlagen worden. Neun andere Fans wurden zum Teil lebensgefährlich verletzt. Daraufhin hatte der griechische Ministerpräsident Kostas Karamanlis die Spieltage aller Mannschafts-Sportarten bis zum 13. April abgesagt. Nur die internationalen Spiele griechischer Basketballmannschaften dürfen ausgetragen werden.
Die griechische Justiz hat unterdessen Anklage gegen 18 Fans erhoben, die während der Ausschreitung festgenommen worden waren. Unter anderem wird ihnen Totschlag und mehrfacher versuchter Totschlag sowie illegaler Waffenbesitz vorgeworfen.
Mir fällt es immer sehr schwer solche Ereignisse zu verstehen.
Sport soll doch Spaß machen. Auch für die Zuschauer.
Klar fiebert man mit seiner Mannschaft mit und ist dabei nicht immer objektiv, aber irgendwann muß der Verstand einsetzen, und wissen ,daß alles nur ein Spiel ist.
Von Verboten halte ich allerdings nicht viel.
Auch wenn das scheinbar die schnellsten und sichersten Ergebnisse bringt, finde ich es besser mit den Leuten zu sprechen und Deeskalation zu betreiben, bevor sowas passiert.So eine Grundstimmung, wie wir sie letztes Jahr zur WM hatten, das wars. Wobei wir ja auch vor nicht allzu langer Zeit gesehen haben, daß wir in Deutschland auch noch genug Hooligans haben.
Athener Krawalle
Interpol sucht griechische Hooligans in SerbienZwei Wochen nach den Ausschreitungen in Athen mit einem Toten und sieben Verletzten ist die Polizei den Krawallmachern offenbar in Belgrad auf die Spur gekommen.
Athen – Rund zwei Wochen nach dem gewaltsamen Tod eines Fans vor einem Damen-Volleyballspiel in Griechenland hat die griechische Polizei Interpol um Hilfe gebeten. Es gebe Anzeichen dafür, dass einige der mutmaßlichen Täter Zuflucht bei Hooligans in Serbiens Hauptstadt Belgrad gesucht hätten, berichtete der griechische Rundfunk unter Berufung auf Polizei-Kreise.
Griechische Medien hatten in den vergangenen Monaten wiederholt von so genannten reisenden Hooligans berichtet. Dabei wurden Videoaufnahmen mit russischen und serbischen Randalierern gezeigt, die auf Einladung griechischer Hooligans nach Athen gekommen waren, um an Ausschreitung bei verschiedenen Sportveranstaltungen teilzunehmen.
Nach den Krawallen mit einem Toten und sieben Verletzten zwischen Fans der Fußball-Clubs Olympiakos Piräus und Panathinaikos Athen waren in Griechenland die Spieltage in allen Mannschafts-Sportarten für zwei Wochen abgesagt worden. Kommendes Wochenende sollen die Meisterschafts-Spiele fortgesetzt werden. (tso/dpa)
-
AutorBeiträge
- Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.