Einsame Kapelle auf dem Tafelberg

Fast der geografische Mittelpunkt der Insel, ist Rizinia Kretas wohl bedeutendstes Ausgrabungsgelände aus archaischer Zeit. Wenige Kilometer nördlich von Prinias gelegen, wurden auf dem knapp 600 m hohen Tafelberg zu Beginn des 20. Jahrhunderts zwei Tempel aus archaischer Zeit entdeckt, außerdem minoische Überreste und die eines hellenischen Kastells. Die Funde sind heute im archäologischen Nationalmuseum von Heraklion ausgestellt. Zu erreichen ist das weitläufige Gelände von Agia Varvara aus (an der Hauptstraße von Heraklion in die Messara-Ebene).

Bereits von weitem erkennbar ist die hoch oben an der Felskante des Tafelberges klebende kleine weiße Kapelle Agios Pandeleimonas. Von dort oben geht der Blick über die schon fast mitteleuropäisch wirkende Hügellandschaft mit ihren Olivenwäldern und Weinbergen, bei gutem Wetter sogar bis zur Küste nach Heraklion. Für die Weiterfahrt lohnenswert ist Richtung Norden auch die reizvolle Route über Kato Asites und Agios Mironas bis zur New Road bei Heraklion, wo man bereits wenige Kurven nach Rizinia auf der linken Straßenseite zwei in den Fels getriebene gut erhaltene Grabkammern besichtigen kann.

Im Gegensatz dazu ist das Grabungsgelände von Rizinia umzäunt, das Tor fest verschlossen. Allerdings bietet sich manchmal einer der alten Herren aus Prinias als Fremdenführer an, der in gebrochenem Deutsch und gegen einen kleinen Obolus gerne die Ausgrabungen erläutert und auch so manche Anekdote zu erzählen weiß.