Dorf

Etwas abseits der üblichen Routen liegt das kleine Dörfchen, gut 30 km südöstlich von Rethimnon. Zu erreichen ist es von dort über die alte Strecke in Richtung Amari-Becken, vorbei am neuen Staudamm. Danach nimmt man die Abzweigung rechts über Voleones und ist bald auf der Platia von Patsos.

Dort saß normalerweise stets die ebenso gastfreundliche wie geschäftstüchtige Maria vor ihrem rustikalen Kafenion und wartete auf Gäste. Die bekamen, während Maria denn „Elliniko“ kochte, von ihrem Ehemann gleich die Attraktion des Dorfes präsentiert, die sprudelnde Wasserstelle unter dem Gebäude genau gegenüber.

Weiter fahren kann man problemlos über die Nordflanke des Kedros durch die Örtchen Karines und Lambini hinunter nach Mixorrouma (beiSpili), wo die Hauptstraße von Rethimnon nach Agia Galini wieder erreicht wird.

Eine tolle (Neben-) Strecke führt auch direkt von Patsos hinüber nach Spili: Am westlichen Ortsausgang von Patsos links halten und weiter über eine schmale holprige Schotterpiste (zwischen den eng beieinander stehenden Häuschen des Dorfes hindurch), die nach etwa 1 km in Asphalt übergeht.

Hinter dem mitten auf der Straße stehenden Baum folgt dann noch einmal ein gut 2 km langer, aber gut zu fahrender Schotter-Abschnitt, bevor man kurz darauf in einer Kehre auf die Hauptstraße von Gerakari (Amari-Becken) nach Spili trifft.

Agios Antonios-Schlucht

Etwa 2 km westlich des Örtchens Patsos zweigt rechts eine ausgeschilderte Straße ab zur Schlucht und endet schließlich nach etwas mehr als einem Kilometer auf dem Parkplatz vor der Taverne mit dem bezeichnenden Namen „To Faraggi“.

Hier beginnt die Wanderung durch das üppig grüne Tal des kleines Flüsschens Tsirita, auf der man schon nach wenigen hundert Metern einen schattigen Grillplatz mit einer gefassten Quelle unter turmhohen Platanen erreicht. Die Wege sind gut ausgebaut und auch mit Kindern – zumindest bis hierher – problemlos zu begehen. Weiter geht es über zwei möglichen Routen, die auch in diesem Leserbeitrag detailliert beschrieben werden.

Agios Antonios-Kapelle

Alljährliches Ziel vieler Gläubiger ist die kleine, in den Felsen gehauene Kapelle oberhalb des Picknickplatzes mit der Quelle.

Sie ist dem Heiligen Antonios geweiht und angeblich sind hier schon wundersame Heilungen passiert. So ist die Ecke vor der Kapelle überhäuft von Opfergaben. Von Gehhilfen verschiedenster Typen bis hin zu Prothesen und orthopädischen Stützkorsetten reicht die Palette der dort abgelegten Objekte, ja selbst Schmuck und ein ordentlich über den Bügel gehangenes Brautkleid in einer Schutzhülle zeugt vom tiefen Glauben und der Hoffnung der Besucher. Nebenan bei der Kapelle kann man übrigens gegen eine Spende auch eine Ikone erwerben und so die Hilfe des Heiligen erbitten.

Agios Antonios-Schlucht

„Über einen treppenartigen Fußweg am Eingang der Schlucht erreicht man einen schönen Picknickplatz, der knapp oberhalb des Flüsschens unter turmhohen Platanen mit Grillstellen, Bänken und einer Brunnenanlage zum Verweilen einlädt. Am Ende des Platzes liegt rechter Hand unter den steilen, überhängenden Felswänden die kleine Kapelle Agios Antonios, an deren Eingang viele Krückstöcke und sonstige Gehilfen hängen.

Laut einer Legende soll es hier vorgekommen sein, dass ein Pilger nach Besuch der Kapelle wieder laufen konnte. An Feiertagen ist der Picknickplatz und die Kapelle auch ein beliebtes Ausflugsziel für griechische Familien.

Ab hier gibt es zwei Möglichkeiten die Schlucht zu durchwandern bzw. –klettern:

Route 1:
Vorbei an der Kapelle führt ein Pfad hinauf auf ein Plateau mit einem überdachten Rondell, von dem aus man einen herrlichen Blick über die gesamte Schlucht hat. Bleibt man auf dem Pfad und passiert den Aufstieg, so führt der Weg oberhalb des tief eingeschnittenen Bachlaufs entlang und endet etwa in der Mitte der Schlucht direkt an einer hölzernen Brücke, die zwischen riesigen Felsen hängt.

Route 2:
Folgt man ab der Kapelle dem linken Weg, der über die 1. hölzerne Brücke führt, gelangt man ziemlich schnell auf den Grund der Schlucht. Entlang des Bachlaufs entdeckt man – je nach Jahreszeit – kleine oder größere Wasserfälle und blühende Oleanderbüsche. Offiziell endet die Wanderung an der 2. hölzernen Brücke, allerdings ist bei niedrigem Wasserstand ein Weitergehen bzw. -klettern über die großen Felsformationen (teilweise mit Holzleitern und im Felsverankerten Ketten) möglich. Im eiteren Verlauf der Schlucht zeigen sich je nach Wasserstand kleine Teiche und tief in den Fels eingegrabene Höhlen. Anschließend weitet sich die Schlucht zu einem Tal und endet in der Nähe derVerbindungsstraße von Rethimnon in Richtung Amari-Becken. Gegen Ende der Schlucht werden rechts und links kleinere Seitenschluchten mit größeren Höhlen sichtbar.

Grundsätzliche Informationen zur Schlucht:Die komplette Wanderung durch die Schlucht ist aufgrund des hohen Wasserstandes der Tsirita nur im Sommer oder Herbst möglich. Im Frühjahr kann der Wasserstand durch die Schneeschmelze bis zu 5 m betraen, so dass eine Wanderung nur am oberen Rand der Schlucht zu empfehlen ist.
Um die Schlucht ab der 1. Brücke auf der linken Seite zu durchwandern ist festes Schuhwerk erforderlich, dazu einige Kondition, um die Kletterpassagen zu überwinden. Man sollte bei der Wanderung immer bedenken, dass man den gleichen Weg wieder zurück klettern muss, um zum abgestellten Auto zu gelangen.“