Markante Spitze im zentralen Süden
Mit seiner Höhe von gut 1230 m über dem Meeresspiegel ist der Kofinas die höchste Erhebung in den Asterousia-Bergen, die sich im zentralen Süden wie ein Schutzgürtel zwischen die Messara-Ebene und das Libysche Meer legen.
Etwa 4 km Luftlinie östlich des Bergdorfes Kapetaniana ragt die markante Spitze des Kofinas in den Himmel. Sie bietet vom oberen Plateau, auf dem sich unterhalb des Gipfelkreuzes eine kleine Kapelle befindet, ein sagenhaftes Rundum-Panorama. Zu erreichen ist der Ausgangspunkt für die etwas mehr als halbstündige Besteigung des Kofinas entweder über eine Schotterpiste von Kapetaniana. Pder aber über die einfacher zu bewältigende Piste von Sternes hinauf ins Gebirge, die in ihrem weiteren Verlauf hinab zum Kloster Koudouma führt.
Nach etwa 10 km Fahrt auf meist breiten Schotter- und Lehmwegen, die fast durchweg beschildert oder markiert sind, gilt es kurz vor dem Ziel noch einen steilen Fahrweg zu bewältigen. Dann endet die Piste an einer kleinen Kapelle unterhalb des Kofinas. Hier beginnt der Fußweg hinauf zum Gipfel.
Vor dem Aufstieg
An der kleinen Kapelle unterhalb des Kofinas oder über einen Pfad, der kurz vorher nach links in Richtung Berg abzweigt, beginnt der gut 30-minütige Weg zum Gipfel. Schon vor dem Beginn des Aufstiegs an der Schautafel mit der Übersichtskarte bietet sich ein imposanter Ausblick auf nördlich liegende Getreidefelder oder auf die am östlich gelegenen Höhenrücken verlaufende Piste zum Kloster Koudouma. Direkt unterhalb befindet sich die kleine Kapelle, dahinter die Piste nach Kapetaniana. Im Hintergrund liegt die weite Messara-Ebene. Mit roten Pfeilen gekennzeichnet, ist der Beginn des Aufstiegs zum Kofinas nicht zu verfehlen. Gleich auf den ersten Metern ist seitlich am Hang vorbei sogar noch ein kurzer Blick auf das Oberdorf von Kapetaniana möglich.
Aufstieg zum Gipfel
Durch felsiges Terrain geht es nun steil nach oben in Richtung Gipfel.
Zwar sind im unteren Bereich einige Passagen mit Geländern gesichert, doch muss man an einigen Stellen schon die Hände zur Hilfe nehmen, um die eine oder andere „Klippe“ zu überwinden.Rote Pfeile oder blaue Farbmarkierungen sorgen dafür, dass man nicht vom Weg abkommt. Der verläuft stellenweise recht schmal über Felskanten und erfordert dort Trittsicherheit. Angerostete aber durchaus tragfähige kurze Leitern erleichtern einige Passagen.Zu Hause sind hier oben nur die zahlreichen Ziegen, die es sich im Sommer an den Schattenplätzen des Aufstiegs gemütlich machen. Nur ungern und auch erst im letzten Moment räumen sie den Weg hinauf zum Gipfelplateau des Kofinas.
Auf dem Gipfelplateau
Angekommen auf dem Hochplateau wird man für die Kletterpartie mit einer herrlichen Aussicht – nicht nur auf die Südküste – belohnt. Direkt zu Füßen an der Küste liegt das Kloster Koudouma, weiter westlich die kleine Ansiedlung Agios Ioannis und im Hintergrund ist der „weinende Löwe“ von Lentas noch gut zu erkennen. Im Norden ist am Horizont der Jouchtas und das dahinter liegende Heraklion zu erahnen.
Hier oben auf dem Kofinas befand sich einst ein minoisches Heiligtum und schon im frühen 7. Jahrhundert v.Chr. eine Tempelanlage. Seit dem 1. Jahrhundert nach Chr. bis heute ist sie wieder ein heiliger Ort. Heute steht hier eine kleine Kapelle, unweit des Gipfelkreuzes am östlichen Rand des Plateaus, welches Anfang 2012 neu errichtet wurde. In den 1960ger bis ’90er Jahren wurden hier oben zahlreiche Kultgegenstände bei Ausgrabungen entdeckt. Jedes Jahr am 14. Sept. findet hier eine große Feier statt, während der die Früchte eines „heiligen Baums“ gesammelt und gesegnet werden, um dann an die Einheimischen als eine Art „Heiliges Brot“ verteilt zu werden.
Gipfelkapelle und Abstieg
Aus grobem Naturstein errichtet, duckt sich die kleine Kapelle „Timios Stavros“ auf das Plateau in über 1230 m Meereshöhe. Draußen auf den Steinbänken in ihrem Windschatten lässt sich der fantastische Rundumblick genießen. Nur wenige Meter entfernt bricht das Plateau ab und es geht steil hinunter zur Südküste.