Hort der Freiheitskämpfer

Gelegen auf 800 m Meereshöhe, an den Ausläufern des Psiloritis (Ida-Gebirge), ist Anogia nicht nur das letzteBergdorf auf den noch folgenden kurvenreichen 22 km bis hoch zum „Dach Kretas“, der Nida-Hochebene. Es war auch von je her Hort des Widerstandes. Schon während der türkischen Besatzungszeit galten die dortigen Partisanen als besonders gefährlich und wild entschlossen. 1944 wurde der Ort von den Deutschen im Rahmen einer „Racheaktion“ bis auf die Grundmauern niedergebrannt. 117 Menschen, hauptsächlich Alte und Gebrechliche, fielen dieser Aktion zum Opfer. Die – laut Befehl – zu erschießenden männlichen Einwohner waren zuvor in die Berge geflüchtet.

Mit amerikanischer Hilfe nach dem Krieg wieder aufgebaut, gliedert sich Anogia heute in das Ober- und das Unterdorf, wo auch das eigentliche Zentrum liegt. Rund um die Platia mit ihren überwiegend weißen Häusern mit den grünen oder blauen Ornamenten findet man ein reichhaltiges Angebot an Webarbeiten. Schafwollteppiche beherrschen die Szene, denn Anogia gilt als das Zentrum der kretischen Schaf- und Ziegenzucht.

Zentralkreta