Oase der Andacht …
Souda an sich ist ein eher unansehnliches Stück Kreta: ein typischer Hafenort, geprägt durch Industrie- und Kaianlagen sowie den großen Marinestützpunkt vor den Toren des Städtchens. Über die gleichnamige Bucht wird der gesamte Güter- und Fährverkehr Chanias abgewickelt, welcher besonders hoch oben von den Ruinen der Festung in Aptera gut zu beobachten ist. Seinen hohen Bekanntheitsgrad vor allem bei englischsprachigen Kreta-Besuchern verdankt der Ort jedoch in erster Linie dem englischen Soldatenfriedhof am westlichen Ende der Bucht. Direkt am Wasser gelegen und umgeben von großen Eukalyptusbäumen, ist Souda Bay Cemetery eine Oase der Andacht und des Gedenkens an die alliierten Opfer der Operation Merkur, des Überfalls der deutschen Wehrmacht im Mai 1941.
Über 1500 Soldaten fanden hier ihre letzte Ruhe, davon mehr als 800 Briten. Aber auch von zahlreichen Neuseeländern, Australiern und Angehörigen anderer Nationen zeugen die Inschriften in den langen Reihen der Grabsteine. Das in der Mitte der Anlage errichtete hohe Marmorkreuz mit dem eisernen Schwert symbolisiert den „ewigen Widerstand gegen Feinde des Friedens“.
Erschreckend auch hier – wie schon auf dem deutschen Friedhof in Maleme – das junge Alter der oft nicht einmal zwanzigjährigen Gefallenen dieser sinnlosen Schlacht. Um zum Friedhof zu gelangen folgt man der etwa 5 km östlich Chania von der New Road abzweigenden Straße in Richtung Flughafen / Akrotiri-Halbinsel und erreicht „Souda Bay Cemetery“ (beschildert) nach ungefähr 2,5 km.