Kloster Gonia
Kolimbari ist ein eigentlich für den Tourismus wegen seines grobsteinigen Kiesstrandes eher uninteressanter kleiner Fischerort, der jedoch aus seiner Nähe zum Kloster Gonia seine Bekanntheit gewonnen hat. Das in der Nähe der Orthodoxen Akademie von Kreta liegende Gonia ist sicher eines der meistbesuchten und bekanntesten Klöster Kretas, vor allem wegen seiner sehenswerten Ikonensammlung.
Wie auch im Falle des Klosters Gouverneto auf der Akrotiri-Halbinsel wurde Gonia wegen der häufigen Piratenüberfälle auf das eigentliche Kloster an der Spitze der einsamen Halbinsel Rodopou im 17. Jahrhundert hier neu erbaut. Dass es dort in der Folgezeit jedoch auch nicht unbedingt ruhiger zuging, beweist die in der dem Meer zugewandten Rückwand des Klosters steckende Kanonenkugel eines türkischen Kriegsschiffes.
Wie schon gegen die Türken war Gonia auch im zweiten Weltkrieg Zentrum des Widerstandes gegen die Besatzer, wurde dann aber von Deutschen besetzt und zum Lazarett umfunktioniert. Nach dem Krieg wurden hier die sterblichen Überreste gefallener deutscher Soldaten aufgebahrt, bis diese 1965 dann auf dem Soldatenfriedhof in Maleme beigesetzt werden konnten.