Die Ampel in den Bergen …
Einen der ersten drei Straßentunnels auf Kreta (die anderen beiden „Oldies“ befinden sich im Osten zwischen Chersoniou und Agios Nikolaos auf der „New Road“) durchquert man auf der Strecke von Kissamos (Kastelli) nach Elafonisi. Da er nur einspurig zu befahren ist und es zudem noch um eine Kurve geht, wurde hier eine Ampelanlage installiert, die aber nicht immer beachtet wird. Auch bei „Grün“ empfiehlt es sich daher, zumindest vor der Kurve im Tunnelinneren laut zu hupen.
In Fahrtrichtung Süden liegt kurz hinter dem Tunnel rechts oberhalb der Straße die Agia Sofia Höhle. Über eine mittlerweile gut ausgebaute Treppe ist die Tropfsteinhöhle bequem in fünf Minuten zu erreichen. In der großen Halle haben sich in den Jahrhunderten bizarre Gesteinsformationen gebildet. Wer eine Taschenlampe dabei hat, kann sich etwas weiter an den Schlund im hinteren Teil der Höhle heranwagen. Links neben dem kleinen Glockenturm am Eingang befindet sich eine winzige Kapelle. Zu Ostern findet hier das Fest der Heiligen Sofia statt. Die Höhle ist ein beliebtes Ausflugsziel der Einheimischen.
Bei unserem ersten Besuch Mitte der neunziger Jahre fand unterhalb am Hang ein Familien-Grillfest statt, bei dem es frischen Hammel gab, der – als wir die Stufen hinaufstiegen – gerade an einem Baum hängend ausblutete, während ein paar Schritte weiter in einem großen Topf die Innereien gekocht wurden …
Mittlerweile hat sich dort eine Ausflugstaverne etabliert und die Straße wurde etwas verbreitert, um Parkraum zu schaffen.
Von der anderen Straßenseite fällt der Blick hinunter in die tiefe Schlucht, deren markanter Einschnitt bereits auf der Anfahrt von Topolia gut zu erkennen ist. Im Frühjahr 2003 war diese wichtige Nord-Süd-Verbindung für einige Tage unterbrochen, als nach schweren Regenfällen ein großer Teil der Straße den Hang hinab rutschte.
Deshalb begann man wenig später mit dem Bau einer neuen Straße oberhalb der Topolia-Schlucht und des Tunnels, die für den Fall eines erneuten Erdrutsches die Verbindung in den Süden nach Paleochora oder Elafonisi gewährleisten soll. Im Frühjahr 2004 war die Strecke gerade als Piste in die Felsen gesprengt, Mitte September der Asphalt bereits aufgebracht worden. Im Streckenverlauf bieten sich herrliche Aussichten, sowohl in Richtung Norden zum Meer und der Rodopou-Halbinsel, wie auch über die beeindruckende Topolia-Schlucht.
In Topolia geht es gleich nach dem OTE-Büro rechts ab in Richtung Kalathenes/Sirikari. Bei der nächsten Möglichkeit dann links abbiegen! Die neue Straße endet in Vlatos, dort wo früher der Feldweg nach Milia begann. Von der neuen Straße gibt es nun einen Abzweig dorthin. Die Strecke nach Milia ist weiterhin nicht asphaltiert.