Es war einmal …
… ein unscheinbares Dorf an der Straße von Heraklion nach Agios Nikolaos, man war schnell durch und hatte es schnell wieder vergessen. Dass es heute nicht mehr so ist, dafür sorgen im Sommer einerseits Massen von Touristen, die alljährlich vor allem von der britischen auf die kretische Insel wechseln, und andererseits die einzigartige, ganz und gar nicht kretische Architektur auf dem „Kiez“ von Malia, der Vergnügungsmeile hinunter zum Strand.
Eher an die Kulissen von Disneyland erinnernd, reiht sich Disco an Disco, unterbrochen allein von einigen Bars, Kneipen oder China-Restaurants, und wirbt um die Gunst des internationalen Publikums. Tavernen, Souvenirshops und Auto- bzw. Rollervermieter komplettieren das Bild auf diesen gut 2000 Metern, die selbst tagsüber nur im Schritttempo zu befahren sind. Abends dann fühlt man sich auf einen Rummelplatz versetzt. Mit schrill-bunten Neonreklamen und den allerneusten Hits versuchen sich die konkurrierenden Bars gegenseitig auszustechen.
Unbestritten schön – aber auch entsprechend voll – ist der Strand von Malia. Feiner, weicher Sand erstreckt sich längs des ganzen Ortes, breiter und etwas leerer wird es weiter östlich, außerhalb des Ortes. Dort befindet sich auch die Ausgrabungsstätte des Palastes von Malia, der – erbaut vor mehr als 3500 Jahren – um 1450 v.Chr. wie auch Knossos und Festos einer rätselhaften Katastrophe zum Opfer fiel.