Ein Katzensprung von Nord nach Süd …
Kilometerlange Strände aus feinem, grauem Kies prägen das Bild östlich von Ierapetra, der einzigen größeren Küstenstadt im Süden Kretas. Nur knappe 15 km sind es von hier aus hoch zur Nordküste, gut 35 km nach Agios Nikolaos.
Diese exponierte Lage an der engsten Stelle der Insel spielte schon immer eine besondere Rolle in der Geschichte der Stadt, die zurück reicht bis in die Antike.
Jedoch finden sich hier kaum historische Gebäude und Ausgrabungsstätten, herausragend sicherlich das venezianische Kastell neben dem Fischerhafen am westlichen Ende des Stadtstrandes. Der massive Bau mit seinem rechteckigen Grundriss und den vier Ecktürmen steht an der Südspitze der Stadt und ist das einzige Überbleibsel der früheren türkischen Befestigungsanlagen, die ansonsten allesamt nach der Vertreibung der türkischen Besatzer abgerissen wurden. In den engen, teilweise für Autos nicht befahrbaren Gassen der Altstadt lohnt das Bummeln, ebenso wie auf der lebhaften Uferpromenade, dem wohl schönsten Teil der Stadt.
Auch Napoleon soll dies während seines Feldzuges nach Ägypten genossen haben, als er angeblich hier einen Zwischenstopp einlegte. Ansonsten hat sich Ierapetra eine gewisse Ursprünglichkeit bewahrt, vielleicht gerade wegen des Mangels an außergewöhnlichen Attraktionen. Im Nordwesten des alten Stadtkerns, gut zu erreichen auch nach einem Bummel am Fischereihafen entlang, befindet sich die wohl schönste Ecke der „südlichsten Stadt Europas“: Der Platz um die renovierte ehemalige türkische Moschee, die heute als Musikschule genutzt wird. Neben dem Minarett das Brunnenhaus, gleich gegenüber ein typisch kretisches Kafenion.