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Hallo zusammen!
Am Montag gehts für zwei Wochen nach Kreta und ich bin auf der Suche nach Stellungen/Bunkern und sonst. militärischer Anlagen in Kreta, die aus der Zeit des zweiten Weltkrieges stammen.
Ha jemand Tips für mich?Vielen Dank für eure Hilfe
Peter
Hi,
als erstes solltest du den Soldatenfriedhof in Maleme besuchen.
5500 Einzelschicksale, deren Leben zu Ende war, bevor es richtig begonnen hatte.Vielleicht hast du dann keinen Bock mehr.
Mfg. Sailormoon
Hallo Sailormoon!
Meine Frage war eigentlich ernst gemeint… Den Soldatenfriedhof kenn ich. Ich bin weder Revisionist noch verherrliche ich Krieg oder Gewalt.
Aber wenn man geschichtliches Interesse an der dunklen Zeit der deutschen Geschichte hat, eckt man immer wieder an und wir in eine Schublade gesteckt. Sehr schade! :'(Bin ich wohl im falschen Forum…
Ich dachte mir halt, dass einer was weiß…
Trotzdem Danke!
Hallo Peter,
Du bist sicherlich nicht im falschen Forum und gegen geschichtliches Interesse ist sicherlich nichts einzuwenden, ganz im Gegenteil.
Solche Zeitzeugen aus Beton findet man auf Kreta immer noch und wieder, man muss einfach nur die Augen aufhalten.
Hallo Herbert!
Vielleicht zur Erklärung:
Der Großvater meiner Frau ist bei der Operation "Merkur" gefallen – daher das Interesse.
Schönen Tag noch,
Peter S
Hallo Sailormoon,
dir möcht ich antworten, das zu den 5.500 deutschen Einzelschicksalen viele tausende griechische Schicksale hinzukommen, das wird leicht vergessen! Und diesen Schicksalen begegnet man auf Schritt und Tritt.
Gruß KarinKarin wrote: …viele tausende griechische Schicksale hinzukommen, das wird leicht vergessen…
nicht von mir.
Mfg.
Empfehle Kandanos (im Südwesten, Straße nach Paleochora) zu besuchen bzw. darüber nachzulesen.
Links z.B:
http://www.geocities.com/margaretha_hopfner/kandanos1.htmoder, besonders bemerkenswert:
http://www.interpool.tv/artikel/50Jannis
Peter_S wrote: Der Großvater meiner Frau ist bei der Operation "Merkur" gefallen – daher das Interesse.
Auch ich habe damals bei einem meiner ersten Kreta-Besuche auf dem Friedhof in Maleme ein Grab gesucht (und gefunden). Da ging es um den Großvater meines besten Freundes aus Kinder- und Jugendzeiten. Ich hatte dessen Foto (als 22-jähriger) bis dahin immer nur im Wohnzimmerschrank von "Oma" stehen sehen …
Um so erstaunter war ich dann, wie aufgeschlossen und freundlich ich als Deutscher aufgenommen wurde, selbst in den Orten, in denen unsere Vorfahren all dieses unsägliche Leid über die Insel gebracht hatten.
Vielen Dank für die Beiträge und eure Hilfe!
Wie geht man eigentlich mit den deutschen Urlaubern generell um? Ich meine, wenn z.B. ein 80 Jähriger deutscher Urlauber z.B. einem 70-80 jährigen Einheimischen begegnet… könnten sich ja theoretisch gegenüber gestanden haben?
Spürt man da ein gewisse Ablehnung? Ich mein, als deutscher Urlauber ist man generell nicht überall beliebt 😉Danke,
Peter S
hallo Peter,
ein wichtiges Thema, was du angeschnitten hast. Kreta besteht eben nicht nur aus Sonne und Strand und seine Geschichte sind eben nicht nur die Römer und Minoer.
Die Geschichte der " Operation Merkur " gehört immer dazu und ein Besuch in Maleme auf der Höhe 109 ist Pflicht, schon um einen Blick für die Sinnlosigkeit des Krieges zu bekommen.
Ansonsten wird man als Deutscher ohne Vorurteile aufgenommen. Habe ich auch in Anogia erlebt, und der Ort hat ja im besonderen gelitten. Seine Geschichte dürfte dir vielleicht bekannt sein. Hängt auch vielleicht damit zusammen, das die Nachkriegsgeschichte Griechenlands und auch Kretas alles andere als unblutig war und die Engländer in ihrer Besatzungszeit auch keine Gentlemen waren. Man bekommt häufig die Antwort – Krieg war Krieg und ist vorbei.
Bunker und ähnliche Zeitzeugen findert man häufig, wenn meines Erachtens nicht so viele wie beispielsweise in der Normandie. Ein Tipp noch : Besuche das Kloster Preveli, dessen Mönche im Widerstand gegen die deutsche Besatzung waren und die noch einige Artafakte in einem kleinen Museum ausstellen. Auch das Denkmal hoch über der Küste ist eindrucksvoll.
Und ansonsten lass dich nicht verunsichern. Geschichte ist unteilbar, und die zwölf Jahre des Dritten Reiches gehören zu unserer Geschichte – sie sind aber auf der anderen Seite nicht die ganze Geschichte.
Gruß lommelhallo peter..
so genannte bunker sieht man wenn man die augen offen hält an den strassenrändern verschiedener dörfer. meisstens sind diese jedoch heute noch "getarnt". als deutscher wird man auf kreta sehr gut aufgenommen. ich habe in meinen vielen kretaurlauben noch nie etwas negatives gehört oder zu hören bekommen. bin mittlerweile regelrecht in eine kretische familie aufgenommen worden was mich noch mehr an die wunderschöne insel bindet. ein urlaub woanders… ausgeschlossen!Hallo,
ich kann dir noch ein Buch empfehlen, das ich im Mai auf Kreta gelesen habe. Es ist von Klaus Modick "Der kretische Gast".
Der Roman basiert auf historischen Tatsachen und Handlungen während der deutschen Okkupation Kretas. Von der Handlung her ist es eine Fiktion.Dieses Buch, wie auch Eleni von Nicholas Gage sind zutiefst beeindruckend und lösen in mir immer wieder eine große Dankbarkeit gegenüber den Griechen aus, die uns als Gäste so freundlich aufnehmen.
Herzliche Grüße
Kathy_FraizyEtwas grundsaetzliches zu dem Verhaeltnis zwischen Kretern und Deutschen.
Der Kreter differenziert nach wie vor die Einsaetze der normalen Soldaten und der damaligen SS, die fuer die meisten Gemetzel zustaendig war. Heute noch bestehen Freundschaften zwischen Kretern und Deutschen aus Kriegstagen. Was der Einheimische an den Deutschen sehr geschaetzt hatte, dass keine Frauen vergewaltigt wurden oder in Familien "eingebrochen" wurde, was sie von den Briten nicht behaupten.
Es gibt ein Buch in einem deutschen Verlag, der genau diese Hinrichtungen schildert. Es ist eine sehr gute Mischung von "Erzaehlung" und Schilderung. Das Buch heisst "Schatten ohne Mann" und erschien im Balistier-Verlag. Am Ende des Buches sind ueber 100 Doerfer aufgefuehrt, in denen die Bevoelkerung, meistens Maenner, hingerichtet wurden.
Also, macht nur Halt in einem solchen Dorf und unterhaltet euch mit Einheimischen, ihr werden hoeflich und freundlich begruesst werden und…Geschichte hoeren. Es gibt keine Vorurteile.
Da sieht es mit dem "Tuerkenproblem" ganz anders aus. Das Thema ist tabu.
Lefteris -
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