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      Hallo
      An den Straßen findet man auf der ganzen Insel so winzig kleine "Minikirchen" (kleine Holzbauten, etwas größer als Vogelhäuschen). Was bedeuten diese? Ich bin religiös nicht so bewandelt, kann mir deshalb keine Erlärung geben. Ich war hauptsächlich in Zentralkreta, aber ich denke mal die wird es auf der ganzen Insel geben. Ich fand vorallem die Häufigkeit so erstaulich.
      Wär schön wenn mir jemand eine Antwort geben kann.

        Beitragsanzahl: 211

        Hallo Marco,
        diese kleinen Kirchlein erzaehlen von Tragoedien, die sich jaehrlich tausendfach auf den griechischen Strassen abspielen. In Bayern sagt man dazu Marterl. Es handelt sich dabei zu 98 % um toedliche Unfallopfer und die restlichen 2 % betrifft die, die einen Unfall durch Glueck ueberlebt haben. Diesen Dusel schreiben die glaeubigen Griechen immer einem Heiligen zu, der seine Schutzhand ueber den Ueberlebenden gehalten hatte.
        Ist dir mit dieser Antwort geholfen?
        Sonnige Gruesse
        Lefteris

          Beitragsanzahl: 2

          Danke für die schnelle Antwort!
          Wir hatten uns anfänglich auch so was gedacht, aber als wir dann an manchen Stellen aller paar Meter sie gesehen hatten schien uns das einfach zu viel. Bei der Häufigkeit konnte das einfach nicht sein! Die Kreter haben zwar ihre eigene "Art" Auto zu fahren, aber dass es so oft tödlich endet konnten wir uns einfach nicht vorstellen!
          danke nochmal für deine Antwort!

            Beitragsanzahl: 211

            Marco,
            Griechenland hat die groesste Verkehrstotenrate in Europa. Ein Beispiel: in der Chalkidiki, auf dem ersten Finger haben viele Griechen aus Thessaloniki Ferienhaeuser. Sonntags abends brettern die zurueck nach Saloniki und dann hat es im Schnitt jedes Wochenende bis 25 Verkehrstote nur auf dieser Strecke. Unvorstellbar, nicht wahr?
            Lefteris

              Beitragsanzahl: 85

              Hallo Marco und Lefteris

              Es ist ein alter Irrglaube, dass viele Menschen denken, dass diese Ikonostasen immer nur dann entstanden sind, wenn ein Autounfall passiert ist. Ikonostasen gibt es in Griechenland schon seit mehreren hundert Jahren. Früher war es üblich, als Dank für ein Ereignis oder aber aus Ehrfurcht vor Gott oder zum Andenken an Verstorbene eine Kapelle zu errichten, die einem bestimmten Heiligen, der für die jeweilige Sache zuständig war, geweiht wurde. Nicht jeder konnte sich es leisten, eine Kapelle zu bauen und so entstanden diese kleinen Kapellen vom kleinen Mann… 🙂
              Oft war es auch so dass diese "Minikirchen" einfach nur ein Hinweis waren, dass in der Nähe eine Kapelle stand. Nicht jeder hatte die Zeit, weite Wege zu den Kapellen zu gehen. Und so machte man seine Ehrerbietung halt einfach an dem kleinen Kapellchen und achtete darauf, dass das heilige Licht nicht ausgeht.
              Wahrend der türkischen Besatzungszeit und während der Kriege dienten die Ikonostasen aber auch als Versteck für Nahrungsmittel, Wasser und Nachrichten. Oft wurde das Weihwasser mit lebenswichtigem Trinkwasser ausgetauscht.
              Wenn Du durch Kreta wanderst, wirst Du viele Ikonostasen entdecken, die nicht am Strassenrand stehen. Denn erst mit dem Zuge der Motorisierung auf Kreta begannen diese kleine Weihstätten sich am Strassenrand zu etablieren. Da der moderne Kreter selbst zum Peripteron mit seinem Auto oder Motorrad fährt, fährt er heute halt auch mit seinem Auto zu seiner "kleinen Kirche". Sollte wirklich einmal ein tödlicher Autounfall passiert sein, findest Du neben der Ikonostase immer auch entsprechend den Gräbern auf dem Friedhof eine Tafel mit den Fotos der Verstorbenen.
              Eine schöne Fotoseite mit Ikonostasen findest Du bei Wolfgang:

              http://www.wkistler.de/more2/gallery_d2.html

              Herzlichst

              Christa

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