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Vor allem auf dem Festland
In Griechenland, dem Veranstalterland der EWEC 2006, wurden die ersten Windturbinen von einer deutschen Firma installiert. Mitte der 80er Jahre errichtete MAN auf der Kykladeninsel Kythnos einige Turbinen mit gerade einmal 25 Kilowatt Leistung. Heute verfügt das Land über 590 Megawatt Kapazität. Die größte Anlage steht auf Euböa – von hier aus wird auch die Provinz Attika mit der Hauptstadt Athen mit Strom beliefert.
Aufgrund der geforderten Anbindung an das landesweite Stromleitungsnetz liegen die meisten Windparks auf dem Festland, etwa auf dem Peloponnes und in der Region Thrakien. Nur Kreta verfügt über eine autonome Kapazität von 80 Megawatt, die gut zehn Prozent des Strombedarfs der 540 000 Inselbewohner deckt.
Mit jeweils etwa 100 Megawatt sind die beiden Firmen Rokas und Diefnistiki Aeoliki die größten einheimischen Anbieter von Windenergie. Allerdings sind die meisten Turbinen aus dem Ausland importiert. Nur die Rüstungsfirma Hellenic Defence Systems produziert seit 1998 Turbinen mit 450, 500 und 600 Kilowatt, die sich aber bisher nur in einem Windpark am Kap Sunion drehen.
Die gesetzlichen Rahmenbedingungen in Griechenland sind für Investoren durchaus attraktiv. Als regenerative Stromquelle wird Windenergie staatlich subventioniert und zu gewinnbringenden Preisen von dem staatlichen Energiekonzern DEI abgenommen. Etwa 50 Prozent des Geldes für eine neue Anlage kann man sich darüber hinaus von Staat und EU finanzieren lassen.
Dass die Windenergie in Griechenland im europäischen Vergleich noch in den Kinderschuhen steckt, hat einen anderen Grund. Der oberste Gerichtshof untersagte im vergangenen Jahr die Aufstellung neuer Turbinen. Das Verbot gilt solange, bis das zuständige Umwelt- und Bauministerium in einem landesweiten Plan ausweist, welche Gebiete für die Errichtung von Windfarmen in Frage kommen. -
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