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Wie schon mehrfach hier erwähnt sind die Rückgänge der Urlaubsbuchungen für Kreta im dritten Jahr in Folge erheblich. Laut neuesten Zahlen der "Tourism Organization of Lasithi" ging im ersten Halbjahr die Zahl der Charterflüge um 15-20% zurück, die Kaufkraft der Touristen sank um 20%. Man geht davon aus, dass zum einen die Angst vor Terror aber zum anderen in der Hauptsache die schlechte ökonomische Situation vieler Urlauber zu diesem Rückgang beiträgt. Explizit erwähnt in diesem Zusammenhang die "Tourism Organization of Lasithi" deutsche Touristen, die zu mehr als einem Drittel die Umsätzen im touristischen Sektor Ostkretas generieren. Zudem trage der schlechte Ruf der griechischen Hotellerie, der man Preistreiberei und Abzocke vor allem im Olympiajahr vorwirft, zu den Rückgängen bei. Summiert man das mal, dann kommt man auf einen Einbruch der Buchungszahlen zwischen 2002 und 2004 von fast 40%! Bei gleichzeitiger erklecklicher Preissteigerung für touristische Angeboten aller Art auf der Insel.
Heftige Prügel von allen Seiten bezieht derzeit der Bürgermeister von Sitia, dem die haarsträubenden Verzögerungen bei der Fertigstellung des neuen Flughafens in der Hauptsache angelastet werden. In den kommenden Wochen soll die Ausschreibung zur Fertigstellung des Flughafens beginnen, der sich aktuell als riesige Müllhalde für verrostete Baufahrzeug aller Art und Quelle gigantischer Staubwolken präsentiert, die bei stürmischem Meltemi in die Stadt wehen. (siehe Foto unten). [Bislang veröffentlichte Fertigstellungstermine soweit mir bekannt: 1: 04/1999, 2: 05/2001, 3: 04/2003, 4: 11/2003, 5: 06/2004, Beginn der Bauarbeiten im neuen Airport war 1995!!!!]
Der neu gewählte Chef des Hotellerieverbandes von Sitia, Michael Antonidakis, klagt denn auch:"Sitia wird eine kleines und unwichtiges Touristenziel bleiben, solange nicht der Flughafen fertiggestellt ist und damit die Landung von Chartermaschinen ermöglicht. Im Gegensatz zu den Versprechungen des Bürgermeisters steht hier alles still. Und ich habe die Befürchtung, dass diese Entwicklung erhebliche Auswirkungen auf die Entwicklung des Tourismus der Region in den kommenden Jahren haben wird. Ich würde ja gerne optimistisch bleiben, aber ich habe leider keinen Grund dazu!"
[Quelle der Infos: u.a. Crete TV]
Bild zeigt das Gelände, auf dem u.a das neue Terminal und die Parkpositionen für die Flugzeuge liegen sollen. Fertigstellung für diese Arbeiten war für April 2003 garantiert….
K.M.
Zudem trage der schlechte Ruf der griechischen Hotellerie…
Kapitan_Michalis
Nicht nur der Hotellerie.
Was mich bei den letzten Aufenthalten immer mehr gestört hat, die Zimmer sind viel zu klein und zudem miserabel ausgestattet. Viele haben nicht einmal einen ordentlichen Tisch, sondern nur so etwas wie eine Schminkablage. Geht am Mobiliar etwas kaputt, wird es mit großer Verzögerung und Widerwillen oder gar nicht repariert. Gerade wenn man im Urlaub nicht nur am Strand liegen möchte, sondern auch gerne anderes machen möchte – ich schreibe zum Beispiel gerne – kann das störend sein. Aus anderen Ländern kenne ich dieses Problem nicht.Bis Anfang der 90er Jahre habe ich das hingenommen, weil alles übrige billig war, und weil ich auch gehofft habe, es werde sich im Lauf der Zeit ändern. Doch es haben sich nur die Preise geändert. Das Einkaufen ist seit Jahren schon teurer als Zuhause. Wenn man sich Neubauten anschaut, werden die noch genauso klein und verwinkelt gebaut wie in den 70ern. Das ist schade, weil es viele Leute überlegen läßt, ob sie ihren Urlaub wieder in GR buchen sollen.
Durch den Rückgang an Buchungen werden immer mehr Direktflüge aus europäischen Provinzstädten gestrichen. Ich wähle dann einen Urlaubsort, der von meinem Heimatflughafen angeflogen wird (Linz/Österreich), so spare ich mir in der Regel eine zusätzliche Autofahrt von mindestens 500 km (hin-retour) + Parkgebühr. Ich finde auch, dass das Image des Griechenlandurlaubs in den letzten zehn Jahren erheblich gelitten hat. Schade, aber es ist so.
Liebe Grüße
Wie gross der Einbruch des Tourimus in diesem Jahr ist, habe ich schon in einem anderen Thread geschrieben. Ich bin davon ueberzeugt, dass die Preissteigerung mit der Olympiade nicht viel zu tun hat, denn sie geht (ausser ein paar Fussballspielen in Iraklion) an Kreta vorbei. Und jetzt eine Hintergrundinformation, die der einfache Urlauber nicht hat. Die freie Marktwirtschaft, wie in Deutschland oder in einem anderen Land, gibt es hier nur begrenzt. Die Gastronomen bekommen Preise von der EOT (griechische Fremdenverkehrsbehoerde) und der Touristenpolizei vorgeschrieben. Das Heisst: Das Restaurant oder Hotel hat die Kategorie A, B, C oder D und je nach Kategorie schreiben die Aemter vor – 1 Kaffee 1 Euro bis 2 Euro. Der Wirt hat nun den Spielraum von einem Euro. Nimmt er weniger und es ist eine Kontrolle, sagt das Finanzamt, es wird hintergangen. Seit 3 Jahren muessen die Wirte je nach Sitzplaetzen die Steuer im voraus bezahlen und dem Fiskus ist es egal, ob der Wirt Umsatz macht oder nicht. Ich nehme KEINEN in Schutz, denn es gibt immer wieder welche, die meinen, wenn es keinen Tourismus gibt muss der Gewinn mit hoeheren Preisen ausgeglichen werden. Dass das ein Bumerang ist, begreifen die meisten zu spaet.
Dass Supermaerkte mittlerweile teurer wie in Deutschland sind, ist eine tatsache. Durch das, dass jetzt der LIDL in Rethimnon, Jerapetra und Chania (er kommt auch nach Kastelli) ist, spueren die Supermaerkte deutlich Umsatzrueckgaenge und zwar in erster Linie von den Einheimischen. Nun sind diese Supermaerkte wie INKA, ARIADNI usw gezwungen, mit ihren Preisen runter zu gehen. inwieweit dies geschehen ist oder wird, ist noch nicht klar ersichtlich.
LefterisLefteris,
aufgrund deiner Info denke ich fast, dass die kleinen Räume und die schlechte Ausstattung der Zimmer eine Folge der Kategorisierung durch die Tourismusbehörde sind.
Wer größere Räume, gut ausgestattet anbietet fällt in eine höhere Kategorie, wird vom Finanzamt vorbelastet und fürchtet wahrscheinlich auch noch Gäste zu verlieren. Mich wundert, dass die Tourismusbranche das mitmacht, als so großer Wirtschaftszweig müsste sie doch ein gewichtiges Wörtchen mitzureden haben.
Liebe Grüße
Rocky,
was ich jetzt sage, wird einigen schwer aufstossen und der eine oder will mir vielleicht an die Gurgel fahren. Auch wenn sich die Griechen ruehmen, die erste Demokratie gewesen zu sein, was ja auch richtig ist, so sind sie aber in dieser Zeit stehen geblieben. Du musst waehlen gehen und bei einem Anreiseweg bis 300 km in das Heimatdorf persoenlich erscheinen. Wehrverweigerung gibt es auch nicht. In beiden Faellen haben die Einheimischen nur eine Alternative: Gefaengnis!
LefterisLefteris,
und da denkt man, es gäbe EIN Europa.
Da bleibt wohl noch einiges zu tun. Übrgens finde ich deine Ausführungen sehr informativ, interessant und angenehm objektiv. Herzlichen Dank dafür undLiebe Grüße
Rocky,
solange jeder Staat in der EU versucht, sein Schaefchen ins trockene zu bringen, wird es nie EIN Europa geben. Dass die EU jetzt durch die Erweiterung noch mehr schweren Zeiten entgegen geht, ist auch eine Tatsache, denn wer soll das alles finanzieren? In erster Linie die Deutschen, Briten und Franzosen.
Wenn du meine Beitraege verfolgst, so wirst du gemerkt haben, dass ich mir kein Blatt vor den Mund nehme. Von Kind an vertrete ich die Devise, lieber meinen Mund zu verbrennen, als ihn zu halten. Das ist nicht immer leicht, aber es macht mich zufrieden. Dass das eine oder andere nicht die Zustimmung Anderer betrifft, ist natuerlich, aber das kann man diskutieren, solange es sachlich bleibt. Ich habe mich gestern in einem anderen Kreta-Forum eingetragen und wie es aussieht, werde ich es wieder rueckgaengig machen. Nicht meine Welt. Mag sich arrogant anhoeren, ist aber nicht so. Ich habe nur eine andere Vorstellung.
Lefteris ;DLieber Lefteris
Schon wieder ein Forum, das nicht Deine Welt ist ??? Vielleicht interessiert es Dich? Es sind zu einem grossen Teil dieselben Leute in diesem wie im Forum wo Du Dich schon wieder abmelden willst (inkl. dem Webmaster dieser Site….) nur teilweise unter anderen Nicks. Was ist denn "Deine" Welt?
Silvia -
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