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Kamerapreis für Oscar-Preisträger Lassally
Für sein Lebenswerk erhält Oscar-Preisträger Walter Lassally («Alexis Sorbas») den mit 5000 Euro dotierten Marburger Kamerapreis 2005. Der 77-Jährige, der zu den international herausragenden Kameramännern zähle, habe sich in seinen zahlreichen Dokumentar- und Spielfilmen als «Virtuose des Lichts» gezeigt, teilten Stadt und Universität Marburg mit.
Die Auszeichnung soll Lassally Mitte März 2005 bei den Marburger Kameragesprächen überreicht werden. «Von seiner Neugier, seinen Entdeckungen, von der bezwingenden Bildlichkeit seines sozialen Realismus profitieren Regisseure wie Mike Leigh oder Ken Loach bis heute», heißt es in der Begründung der Jury.
Der 1926 in Berlin geborene Lassally floh im Alter von 13 Jahren vor den Nazis nach Großbritannien. Mit Aufsehen erregenden Dokumentarfilmen avancierte er zu einem der wichtigsten Kameramänner des englischen Kinos. Um 1960 gehörte Lassally zu den Mitbegründern der «Free Cinema»-Bewegung, die sich mit realistischen Filmen, dem Einsatz von Handkameras und weitgehendem Verzicht auf künstliches Licht vom kommerziellen amerikanischen Kino absetzen wollte. Sein «Bitterer Honig» (1961) und «Die Einsamkeit des Langstreckenläufers» (1962) gelten als zwei der bedeutendsten Filme dieser Bewegung. Für den in schwarz-weiß gedrehten Film «Alexis Sorbas» mit Anthony Quinn in der Hauptrolle erhielt Lassally 1965 den Oscar.
Lassally, der auf der griechischen Insel Kreta lebt, wo er auch «Alexis Sorbas» drehte, ist der fünfte Träger des Marburger Preises. Als erster Kameramann wurde Raoul Coutard 2001 geehrt, in diesem Jahr ging die Auszeichnung an Slawomir Idziak.
© dpa – Meldung vom 09.11.2004
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