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      Hallo Leute,wer noch nach Matala kommt, sollte vielleicht in den Book-Shop gehen und die Unterschriftenliste gegen den Containerhafen unterschreiben. Die Liste liegt aber meistens hinter dem Tresen, also danach fragen.viele Gruesse aus Matala 8)

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        UPDATE – Aktuelles von Judith aus Kalamaki:

        Verschiedene Zeitungen in D. und in GR. haben bereits mehr oder weniger ausführlich über das Thema "Containerhafen und Widerstand" Vorort bzw. unter dem Aspekt "Umweltschutz an der Messarabucht" berichtet. Soweit uns bekannt in D. : FAZ ; FR ; Stuttgarter Zeitung ; Süddeutsche.

        Von Euronatur gab es eine Pressemitteilung, die ebenfalls auf verscheidenden Webseiten und in verschiedenen Zeitungen veröffentlicht wurden- zum Teil auch nur Kommentare über den Artikel und zum Thema "geplanter Containerhafen Süd Kreta – Messara Bucht ".

        In GR sind verschiedene große Zeitungen wie z.B. ETHNOS oder ELEFTEROTYPIA an Vertreter der *Kommission herangetreten (wenn ihr bei Google einmal "limani" und "tympaki" auf griechisch eingebt, werdet ihr einiges davon finden.) – Es gab auch Interviews per Telefon von Radiosendern aus Heraklion, Athen und natürlich lokal Tympaki/Mires.

        Das ZDF hat ebenfalls angerufen und will vielleicht etwas zum Thema bringen – es gab ein zwanzigminütiges Gespräch am Telefon.

        Die Kommission* ist sehr erfreut über diese gelungene breite Öffentlichkeit, die es wohl ohne hartnäckiges "anklopfen" von allen Seiten (GR und D.) nicht gegeben hätte.

        Die Kommission hatte, nachdem über das Memorandum vom 01.09.06* öffentlich berichtet wurde, eine Bezirksratssitzung eingefordert – es wurde heiß diskutiert. Man forderte gemeinsam vom Ministerium direkt informiert zu werden. Es meldete sich Herr Antonakakis von der Hafenbehörde aus Heraklion und bot an zu informieren. Man willigte widerstrebend ein, bestand aber darauf, unabhängig davon auch vom Ministerium direkt informiert zu werden – und zwar im großen Rahmen, öffentlich für alle Bürger – nicht "nur" von einem Beamten aus der Behörde im ausgewählten Kreise. Dies ist bisher noch nicht geschehen. Herr Antonakakis (Stellvertretender Leiter im Hafenamt Heraklion) kam mit Verstärkung (leitender Amtsrat der Hafenbehörde sowie 3 Vertretern vom Landkreis Kretas) und man traf sich mit dem Bezirksrat und Vertretern der Kommission (es waren auch einige Privatleute aus verschiedenen Vereinen gekommen). Lokalpresse und TV waren ebenfalls dabei. Die Vertreter aus Heraklion sprachen viel und lange (etwas ermüdend). Es wurde von Seiten Herrn Antonakakis bekannt gegeben, dass es sich bei den gegenwärtigen Plänen nur um einen reinen Containerhafen handle – nicht um eine andere Form von Hafen. Diese unmissverständliche Klarheit ist für die Kommission sehr wichtig, weil es in der Bevölkerung eine klare Mehrheit gegen einen reinen Containerhafen gibt. Bei einer Mischform wären einige Vereine und Verbände eventuell nicht so entschieden dagegen.

        Die Informierenden schwelgten in den höchsten Tönen über die vielfältigen Vorteile eines modernen Containerumschlagszentrum: Wachstum in der Tourismusbranche, expandierende Exportmöglichkeiten lokaler Produkte, steigende Grundstückspreise und im Rahmen strenger und moderner Auflagen keine zu erwartenden Umweltbelastungen.

        Die Kommissionsvertreter machten hingegen ihre Sicht der Sachlage deutlich : kaum Arbeitsplätze, Vernichtung vieler Arbeitsplätze im Tourismus, Umweltzerstörung, Degradierung des gesamten Einzuggebietes – um hier nur die Wichtigsten zu nennen.

        Es wurde zum wiederholten Male betont, dass – wenn die Bevölkerung dieses Projekt, diese einmalig große Gelegenheit ablehne – es nicht gegen deren Willen durchgezogen würde, sondern einfach woanders hinkäme.Dies wird jedes Mal hervorgehoben – in Nachrichten in TV oder auch in Pressemitteilungen! (Warum wird das ständig so betont? Warum hat die Hafenbehörde nicht die Möglichkeit genutzt, den Leuten einen Yacht- und Handelshafen in Aussicht zu stellen, um das Projekt besser vermarkten zu können und damit auch den einheitlichen Widerstand zu brechen? Es macht etwas skeptisch und man kann sich fragen, ob eine Absicht dahinter steckt!? Was würde es z.B. für einen Sinn machen den Widerstand zu provozieren? Welchen Vorteil hätte der Minister/ die Regierung durch einen harten Widerstand?)

        Die Kommission sieht ihren Auftrag soweit hiermit erfüllt – und an dieser Stelle kann ein sich jetzt gründender Verein anknüpfen und weitereichend tätig werden : "Bürgerbewegung für den Schutz der Umwelt und Entwicklung der Messara" Ziel ist es in diesem Sinne alle Kräfte gegen das z.Zt. aktuelle große Projekt zu vereinen sowie auch in Zukunft bei sich ergebenden Themen entsprechend tätig zu werden (z.B. Pestizide, Müllentsorgung, Verkehrssituation ect.). – Mitglied können alle Einwohner der Messara, unabhängig ihrer Nationalität, werden. Sich solidarisch erklärende Fördermitglieder – unabhängig ihrer Nationalität und ihres Wohnortes – sind willkommen. Sobald hierzu Genaueres bekannt ist, werden wir wieder berichten.

        Thanasis Ktistakis
        Mitglied der Kommission der Vereinigungen Tympaki


        *Kommission:
        Im November 2005 gewählte Vertreter der verschiedenen Träger und Einrichtungen (Vereine und Vereinigungen) in Tympaki.

        *Memorandum:
        Das Ministerium für Handelsschifffahrt und das entsprechende Ministerium für Nautische Angelegenheiten und Fischfang Südkoreas haben am 1.9.06 eine Interessensbekundung unterzeichnet, in welcher man sich einigte, gemeinsam an der Auswertung der Studien und der Planung des Hafens in Tympaki zu arbeiten sowie den Bau und das Management zu übernehmen.

        (Nach bestem Wissen und Gewissen ins Deutsche übersetzt! – Judith)

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          Hier eine neue, dreisprachige Website zum Thema, sehr gut geeignet auch für alle, die noch nicht im Thema drin sind, oder denen das Lesen aller Beiträge hier zu anstrengend ist:

          http://www.timbakiprotest.net

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              hallo

              die telegrafenmasten in der messara ebene sind prächtig "ausgestattet" mit plakaten gegen den containerhafen. auch viele geschäfte und kafenions zeigen dieses bild:

              gruss
              helmut 😎
              (der gern das forum bunter macht)

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                Am vergangenen Samstag weilte Minister Kefalogiannis mal wieder auf Kreta und traf sich mit Vertretern Hafenbehörde. Zeitgleich fand in der Innenstadt vor der venez. Loggia eine kleine Gegen-Demo statt, wo auch Flugblätter und Infos verteilt wurden (Text in GR nachzulesen unter http://www.ecocrete.gr).

                Nach dem Besuch von Kefalogiannis titelte die Tageszeitung "Nea Kriti" gestern: "[ch913][ch960][ch972][ch966][ch945][ch963][ch951] [ch947][ch953][ch945] [ch932][ch965][ch956][ch960][ch940][ch954][ch953] [ch941][ch969][ch962] [ch964][ch959] [ch964][ch941][ch955][ch959][ch962] [ch964][ch959][ch965] [ch941][ch964][ch959][ch965][ch962]", also "Entscheidung bzgl. Timbaki bis Ende des Jahres", die Mini-Demo blieb unerwähnt.

                Anscheinend beabsichtigt Kefalogiannis jetzt, das Militärgebiet zwischen Kokkinos Pirgos und Agia Galini in die Hafenplanung einzubeziehen oder ihn ganz dorthin zu verlegen:
                (http://www.patris.gr/articles/97090/47199 (auf griechisch)

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                  Ich hatte jetzt nicht die Zeit, alle Nachrichten bzgl. des Containerhafens zu lesen. Habe aber zwei sehr interessante links zum Thema geschickt bekommen: http://www.PetitionOnline.com/forcrete/

                  http://www.kein-containerhafen-in-timbaki.com/

                  Letzteres ist eine Computeranimation, die mal verdeutlicht, wie es dort dann aussehen könnte… :-/
                  Viele Grüße, Britta

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                    Teil 1 eines aktuellen Artikels im Weser-Kurier:

                    Containerhafen mitten im Ferienparadies?

                    Limani (das griechische Wort für Hafen) ist hier für die einen ein Symbol für Globalisierung, Fortschritt und vor allem Wohlstand, für die anderen ist "Limani" eher ein bedrohliches Untergangsszenario, das Wort steht bei ihnen für wirtschaftlichen Ruin, ökologische Katastrophe und Zerstörung einer uralten Kulturlandschaft.

                    Der Anstoß des erbitterten Streits unter den Kretern, in den sich inzwischen auch immer mehr Ausländer – Griechenlandfans, Kretaliebhaber und Umweltschützer – einmischen, ist ein Projekt von gewaltigen Ausmaßen, das die Regierung in Athen unter allen Umständen durchziehen will. Ja der zuständige Minister bekennt: "Es wird das größte Entwicklungsbauwerk sein, das Griechenland in den letzten Jahren realisiert hat."

                    Worum geht es? Unmittelbar vor der kleinen Stadt Timbaki, die direkt am Meer zwischen den bekannten Ferienorten Hagia Galini und Matala liegt, soll ein Container-Umschlaghafen entstehen, der globalen Maßstäben genügen und Griechenland zu einem maritimen Knotenpunkt der Weltwirtschaft machen soll. Als Betreiber des gigantischen Projekts sind vor allem China, Südkorea und das Emirat Dubai im Gespräch. Die beiden asiatischen Wirtschaftsmächte suchen im östlichen Mittelmeer einen Anlaufhafen, von dem aus sie dann ihre Produkte in die angrenzenden Regionen bringen können. Dubai tritt als Investor auf.

                    Es ist kein Geheimnis: Der Welthandel boomt – und mit ihm natürlich die Häfen. Die Umschlagplätze für den globalen Warenverkehr gelten nach Prognosen von Wirtschaftsexperten als große Zukunftsbranche. Überall werden alte Anlagen aufgerüstet und neue gebaut. Jetzt drängen auch Investmentbanker und Finanzinvestoren in das lukrative Geschäft. Selbst in den arabischen Scheichtümern sind am Rande der Wüste in kürzester Zeit gewaltige Hafenanlagen entstanden – mit aneinander gereihten Container-Brücken und Kränen von bis zu achtzig Meter Höhe. "Nur der Himmel ist die Grenze", heißt es dort.

                    Dies alles steht jetzt offenbar auch einer Region in Kreta bevor, die in keiner Hinsicht auf ein solches Mammutprojekt vorbereitet ist. Die Gegend ist eine der schönsten auf der ganzen Insel und lebt deshalb – neben der Landwirtschaft und der Fischerei – vor allem vom Tourismus. Zudem hat sie einmalige archäologische Schätze aufzuweisen. Die kilometerlangen Sandstrände hier sind in der Saison vor allem von deutschen Sonnenanbetern bevölkert.

                    Der Küstenstreifen zwischen Kalamaki und Matala hat seinen Namen von der minoischen Siedlung Kommós – einer zwischen 2000 und 1200 v. Chr. bedeutenden Hafenstadt, an deren Ausgrabung kanadische Archäologen schon seit Jahrzehnten arbeiten. Aus den Funden, die hier gemacht wurden, schlossen die Historiker, dass die Handelsbeziehungen von Kommós nicht nur ins ganze Mittelmeergebiet reichten, sondern sogar bis nach Nordeuropa.

                    Bedrohte Schildkröten

                    Direkt unter dem Hügel, auf dem die Ruinen der alten Stadt liegen, haben die großen Meeresschildkröten aus der Familie Caretta Caretta ihre Nistplätze. In den Sommermonaten kommen die Weibchen im Schutz der Dunkelheit an Land, graben Löcher in den Sand und legen ihre Eier ab, die die Sonne dann ausbrütet. Nach etwa fünfzig Tagen schlüpfen die Kleinen aus und versuchen sich so schnell wie möglich in das Meer zu retten. Ein Vorgang, der sich seit Urzeiten wiederholt und heutzutage jedes Mal unter großer Anteilnahme der Badegäste stattfindet. Das friedliche Miteinander von Touristen und bedrohten Tieren funktioniert also. Der Küstenstreifen ist nach der europäischen Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie geschützt.

                    Nicht weit von hier liegt auf einem Hügel mit weitem Blick in die Messara-Ebene der minoische Palast von Phaistos – die zweitgrößte Anlage dieser Art nach Knossos. Jedes Jahr kommen viele Zehntausende von Touristen hierher, die Einblick in das Leben dieses geheimnisvollen Volkes nehmen wollen, das in Kreta ein blühendes Reich errichtete und dann plötzlich um etwa 1400 v. Chr. aus der Geschichte verschwand. Nur ein paar Kilometer weiter liegen – teilweise von Olivenbäumen überwachsen – die steinernen Reste der Stadt Gortis. Ursprünglich eine griechische Gründung wurde sie später die reiche Hauptstadt der römischen Provinz Kyrenaika – eine Weltstadt, die in ihren besten Zeiten über 100 000 Einwohner hatte. Die Pracht und die Größe dieser Metropole sind auch heute noch den Ruinen anzusehen. Paulus hat hier missioniert und einen Bischof eingesetzt.

                    Geschichte und Mythen dieser Gegend sind so bedeutend, dass von hier sogar der europäische Kontinent seinen Namen herleitet. Denn am Strand von Matala – so lautet die Sage – ging einst der weiße Stier an Land, in den sich der oberste der olympischen Götter, Zeus, verwandelt hatte, um im heutigen Libanon die schöne phönizische Königstochter Europa zu rauben. Zeus machte sie zu seiner Geliebten und zeugte mit ihr das minoische Königsgeschlecht. Auf Kreta, so will der Mythos sagen, wo sich die Kulturen des Westens und des Ostens trafen, stand die Wiege Europas …

                    Fortsetzung im nächsten Posting …

                    Quelle: >> Weser-Kurier

                      Beitragsanzahl: 3194

                      Fortsetzung des Artikels aus dem Weser-Kurier:

                      Verglichen mit diesen großen Namen hat Timbaki, wo der Hafen gebaut werden soll, wenig zu bieten. Ein kleines verschlafenes, langweiliges Landstädtchen, das bisher vom Kleinhandel und dem Tomatenanbau lebte. Die riesigen einförmig-grauen Plastiktreibhäuser, in denen die Knollenfrüchte in brütender Hitze gezogen werden, bedecken kilometerweit die Landschaft der Messara-Ebene. Der Ort hatte im Zweiten Weltkrieg einige Bedeutung, weil sich hier eine Kommandantur der Wehrmacht befand. Am östlichen Ausgang des Ortes sieht man noch einen langgestreckten Flugplatz mit einigen noch originalen Baracken – auch eine Anlage von Hitlers Soldaten, die so viel Unglück über die Insel gebracht haben. Heute wird der kleine Airport vom griechischen Militär benutzt.

                      Hier also – vor diesem öden Landstädtchen soll der Riesenhafen mit seinen gewaltigen Brücken und Kränen entstehen, dessen Ablageflächen für die Container sich weit in das Land fressen werden. Da der Strand vor Timbaki flach und seicht ist, werden die Bagger tief in den Meeresboden greifen müssen, um die Fahrrinnen für die Frachter auszuheben, was erhebliche Auswirkungen nicht nur auf die Ökologie des Meeres hier haben wird, sondern auch auf die Strömungsverhältnisse vor diesem Teil der Küste. Weil die Infrastruktur des Städtchens bisher nur mangelhaft ist, werden neue Straßen und sogar eine Bahn gebaut werden müssen – die Belastungen durch den dann entstehenden Verkehr werden beträchtlich sein. Kenner solcher Hafenanlagen weisen zudem auf Lärmbelästigungen und Lichtemissionen hin, die solche Terminals mit sich bringen und prophezeien denn auch für das Projekt in Kreta: "Mit dem Tourismus ist es dann vorbei!"

                      Fehlendes Umweltbewusstsein

                      Der Fremdenverkehr ist aber die Haupteinnahmequelle der ganzen Region. Vielen hat er Auskommen oder sogar Wohlstand gebracht. Andere haben sich hoch verschuldet, um ein Hotel oder eine Pension zu bauen oder ein Restaurant zu eröffnen. So mancher muss nun bangen, dass er durch den Hafenbau seine Existenz verliert. Die Gegner des Projekts beginnen sich zu formieren, aber langsam und auf kretische Art. "Die Leute hier", sagt Judith Ktistakis, die aus Hamburg stammt, hier verheiratet ist und in Kalamaki an der Kommós-Beach einen gut gehenden Auto-Verleih betreibt, "haben noch kein Umweltbewusstsein wie die Menschen in Mitteleuropa, das es dort ja auch noch nicht so lange gibt. So etwas entwickelt sich hier erst allmählich. Was den Hafenbau angeht, weiß die Bevölkerung gar nicht genau, was auf sie wirklich zukommt, sie ist verunsichert und nicht informiert. Die Einstellung der Menschen zu dem Vorhaben ist geteilt. Die Besitzer von Hotels, Pensionen, Restaurants und

                      Supermärkten sind sehr skeptisch, sie befürchten das Ende des Fremdenverkehrs hier und bangen um ihre Existenz. Die weniger Begüterten hoffen, dass der Hafen Arbeitsplätze schaffen wird und dass von dem dadurch entstehenden Reichtum auch etwas für sie abfällt. Dabei ist es höchst fraglich, ob so viele Arbeitsplätze entstehen werden, denn solche Anlagen brauchen ja wenig Personal, weil sie voll automatisch funktionieren. Vermutlich werden die Betreiber aus Asien ihre eigenen Leute mitbringen. Und außerdem muss man bedenken, wie viele Jobs dann im Tourismus hier verloren gehen würden. Das ist also eine sehr zweischneidige Sache."

                      Bei denen, die sich gegen das Projekt engagieren, schwankte die Stimmung in den letzten Monaten ständig zwischen Hoffnung und Bangen. Mehrmals wurde schon Entwarnung gegeben, und fast hätten die Sektkorken geknallt: der Hafen kommt nicht! Aber dann trafen wieder schlechte Nachrichten ein. Die Informationspolitik der Regierung in Athen war zudem lange Zeit äußerst mangelhaft, man kann auch sagen: es gab sie eigentlich gar nicht. Anfragen von besorgten Bürgern oder deren Initiativen an den Minister blieben unbeantwortet. Die größten Zeitungen des Landes hielten es nicht für nötig, über Griechenlands "größtes Entwicklungsbauprojekt" zu berichten. Verbittert sagt Judith Ktistakis, dass es hier wohl darum gehe, die Interessen einiger weniger Leute "langsam, stillschweigend, verschleiert und undemokratisch" umzusetzen. Vor allem den zuständigen Minister für Handel, Verkehr und Häfen Manolis Kefalogiannis hat sie im Verdacht, dass er sich mit dem Riesenprojekt ohne Rücksicht auf andere

                      Interessen eine Monument für seine weitere Karriere setzen will. Dass der hohe Amtsträger aus dem Gebirgsstädtchen Anogia im Ida-Gebirge stammt – also nur wenige Kilometer von Timbaki entfernt – macht die Sache noch delikater. Denn unermüdlich behauptet der Mann, natürlich nur das Wohl der Insel im Auge zu haben …

                      Fortsetzung im nächsten Posting

                        Beitragsanzahl: 3194

                        Fortsetzung des Artikels aus dem Weser-Kurier:

                        Aber die Aussichten, dass das große Projekt doch noch scheitert, sind offenbar nicht gut, denn im August und September überschlugen sich die Ereignisse und die Regierung rückte auch erstmals mir konkreten Informationen heraus. Wohl um das Interesse einer südkoreanischen Delegation anzufachen, der Regierungsmitglieder und Unternehmer angehörten und die Timbaki besuchte, legte die griechische Seite ihr Konzept offen. Danach ist geplant, Molen von 1200 Metern Länge, einen drei Kilometer langen Schutzwall und einen Hinterdamm von einem Kilometer Länge zu bauen. Die Außenfundamente sollen sich über 4000 Meter erstrecken. Der Hafen soll eine Tiefe von 16 bis 17 Metern haben und zwei Millionen Container im Jahr aufnehmen. Drei Schiffe sollen gleichzeitig abgefertigt werden können. Für Abstellplätze, Lager, Verpackungs- bzw. Entpackungsplätze sowie Flächen für Produktzusammenstellungen und Wohnsitze sind viele tausend Hektar vorgesehen, die genaue Zahl steht noch nicht fest. Die Investitionssumme wird insgesamt (einschließlich Maschinen) mit 2,5 Milliarden Euro angesetzt.

                        Große Ziele der Regierung

                        Minister Kefalogiannis machte unterdessen immer wieder seine Absichten deutlich: "Mit diesem Projekt, glaube ich, hat Griechenland die einzigartige Gelegenheit, das Zentrum des Container-Umschlaghandels nicht nur für den Balkan, sondern auch für Nordeuropa, das Schwarze Meer und Nordafrika zu werden. Griechenland und besonders Kreta werden nach dem Bau des Hafens von Timbaki der Ort, wo die Waren vom Mittleren Osten, von Ostasien und China ankommen, damit sie in alle Länder des Mittelmeeres und Südeuropas umgeladen werden."

                        Die Koreaner waren offenbar beeindruckt von dem, was sie in Timbaki gesehen hatten. Nach der Inspizierung des Geländes boten sie an, nicht nur in das Projekt zu investieren, sondern gleich auch den Bau des Hafens selbst zu übernehmen. Zudem boten sie mehr Geld als die Chinesen, die auch schon in Kreta vor Ort gewesen waren und deren Gesellschaften "China Shipping" und "Cosco" auch höchstes Interesse bekundet hatten. "Die Koreaner stechen die Chinesen aus", schrieb die örtliche Zeitung "Patris" am 17. August. Das Blatt bemerkte weiter: "Übrigens verursachen die Pläne vor allem der Chinesen, Handelsbasen in den großen Häfen von Südeuropa zu erwerben, ‚schüttelfrostartige Angst‘ in den europäischen, aber auch in den asiatischen Wirtschaften, die ohnehin schon von billigen chinesischen Produkten überschwemmt werden. Wenn es den Chinesen gelingt, im Mittelmeer Hafenbereiche zu bekommen, werden diese Produkte – so wird erwartet – noch billiger und folglich extrem wettbewerbsfähig."

                        Was die Zeitung hier über die Chinesen schrieb, gilt natürlich auch für die Koreaner. Die Geschäftsleute aus dem Reich der Mitte zeigten allerdings auch noch an anderen Plätzen in Griechenland für ihre Hafeninvestitionen Interesse. Vielleicht wollen sie auch nur pokern, um den Preis für Timbaki zu drücken. So wie Minister Kefalogiannis kräftig pokert und die Interessenten offenbar kräftig gegeneinander ausspielt, um vom Meistbietenden den Zuschlag zu bekommen. Mit im Spiel ist auch die Firma "Dubai Ports Worldwide", der größte Hafenbetreiber der Welt mit über 100 Terminals. Auch Vertreter dieses Unternehmens schauten sich schon in Timbaki um.

                        Minister Kefalogiannis sprach inzwischen selbst in Peking und Seoul vor – genauso wie sein Regierungschef Konstantin Karamanlis. Eine Umweltverträglichkeitsprüfung wurde inzwischen in Auftrag gegeben – ausgerechnet bei einer Bank. Mit der Europäischen Entwicklungsbank hat Griechenland schon ein Protokoll über ein Finanzvolumen von drei Milliarden Euro unterschrieben, das für Hafenprojekte gedacht ist – auch für Timbaki. Das griechische Parlament hat das Süd-Kreta-Projekt schon diskutiert. Die Sache beginnt wirklich konkret zu werden.

                        Damit wächst auch der Druck auf die Opposition vor Ort, die die Gigantomanie am schönsten Strand der Insel doch noch verhindern will. Bürgerversammlungen werden einberufen, Abgeordnete erklären sich öffentlich gegen die Pläne, Petitionen werden eingereicht. Die Regierung in Athen erklärt, nichts werde ohne Einwilligung der Bevölkerung geschehen – was aber eher auf Skepsis stößt. Der Bürgermeister, der für den Hafenbau ist, fordert eine Volksabstimmung.

                        Judith Ktistakis, die eine wichtige Rolle in der Opposition spielt, fordert Künstler und Intellektuelle in ganz Europa auf, dagegen Sturm zu laufen, dass hier eine der schönsten Kulturlandschaften des Mittelmeerraumes zerstört werden soll. Und sie hofft vor allem auch auf die Touristen: "Wenn jeder, der hierher kommt, seinen Hotelier, Pensionswirt, Tavernenbesitzer oder Supermarktchef mit der Thematik konfrontiert und Druck ausübt, dann kommt das auch bei den Politikern an. Das würde uns hier sehr helfen."

                        Ob ihre Hoffnungen realistisch sind?

                          Beitragsanzahl: 3194

                          Statt Timbaki jetzt Piräus?

                          Griechenland will Piräus an China verkaufen

                          Griechenland erwägt den Verkauf seines grössten Hafens Piräus an China. Das Thema sei bei Gesprächen über den Ausbau der Handelsbeziehungen diskutiert worden.

                          Dem staatlichen chinesischen Schifffahrtskonzern China Ocean Shipping (COSCO) war bereits zuvor Interesse an einer Teilübernahme des Hafens von Piräus nachgesagt worden, um besseren Zugang zu den europäischen Märkten zu bekommen.

                          Piräus könne eine direkte, strategische Verbindung zwischen Griechenland und China bilden, sagte Aussenministerin Dora Bakoyanni nach einem Treffen mit dem chinesischen Regierungsberater Hua Jianmin, an dem auch Griechenlands Ministerpräsident Costas Karamanlis teilnahm.

                          «Griechenlands Häfen bieten gigantische Geschäftschancen und könnten Fracht-Drehkreuze für den Transport chinesischer Produkte in die Länder Europas und des südöstlichen Mittelmeers werden.» Die Regierung in Athen will den Staatsanteil von 74,1 Prozent am Hafen von Piräus im Laufe dieses Jahres an einen strategischen Investor verkaufen.

                          In dem Hafen werden fast 60 Prozent des griechischen Schiffsverkehrs abgewickelt. Der COSCO-Konzern betreibt vor allem in China durch eine in Hongkong börsennotierte Tochtergesellschaft Containerterminals.

                          >> Quelle

                            Beitragsanzahl: 1

                            Wenn auch nicht mehr ganz aktuell aber von http://www.agiagalini.org:

                            Last Monday there was a meeting in Tymbaki with people from the University of Athens and some people from Heraklion.
                            http://www.agia-galini.com/gfx/containerh/IMAG0011.jpg
                            The day before we had a meeting in Agia Galini and decided to go to the meeting on Monday. We ended up with 40 or more people (including a big banner with "NO to the harbour") and it looks like we made a point.
                            http://www.agia-galini.com/gfx/containerh/IMAG0002.jpg
                            The Athens "study group" also visited Galini and from what I understood they don’t think a harbour is what we should have here. They will make a report and that will be presented in another 30 or 40 days. So this was the "good" news. Not so good news is that the previous week there seemed to be a visit from Koreans in Tymbaki, although the new mayor (installed since the 4th of January and against the harbour) knew nothing about it. I made some pictures of the meeting and the banner, but because I don’t know how to put them on this site, I will send them to Robert so he can make them available for all of you to see that the people of Galini (and Tymbaki) are taking this very serious and try to stop it.
                            http://www.agia-galini.com/gfx/containerh/IMAG0001.jpg

                            … und dies von http://www.no-container-port-in-timbaki.net/facts_de.php

                            22. Januar 2007: (Quellen: [Patris, 23. Januar 2007], [Patris, 23. Januar 2007], [Patris, 23. Januar 2007], [Patris, 23. Januar 2007], [Patris, 23. Januar 2007]); Während des Besuchs der Professoren der Nationalen Technischen Universität von Athen findet ein öffentliches Treffen in Timbaki statt. Das Treffen versammelt fünf Mitglieder des NTUA Teams. Frau Schinaraki, die Bürgermeister der betroffenen Gemeinden (Timbaki, Mires, Gortina, Kouroutes, Lambis) und Repräsentanten der OHL. Die Öffentlichkeit wird durch einfache Bürger der Region hergestellt, die zumeist gegen das Projekt sind (auch Mitglieder von Ecocete, die Kommission und andere örtliche Vereinigungen). Flugblätter gegen den Hafen werden verteilt und ein Banner gegen das Projekt, mitgebracht von Leuten aus Agia Galini, wird über dem Eingang aufgehängt.
                            Die fünf Professoren benennen das Ziel ihres Besuchs: konkrete Informationen über das Gebiet zu erhalten und die Fragen der lokalen Bevölkerung zu hören. Sie erinnern auch noch einmal an das Ziel der Studie: den Einfluss eines Containerhafens auf das Gebiet von Timbaki festzustellen. Dann beschreiben sie ihre Fachgebiete, stellen ihre Unabhängigkeit deutlich heraus und zielen offensichtlich darauf ab, das Vertrauen der Zuhörerschaft zu erlangen. Die Studie wird in 30 bis 40 Tagen fertig sein.
                            Jeder Bürgermeister wird dann dazu aufgefordert seine Meinung zu äußern. Herr Charalambakis, Bürgermeister von Timbaki, erklärt: ”Wir alle wollen Entwicklung – eine Entwicklung, die den Interessen der Einwohner dient und die Veränderungen bringt, die deren tägliches Leben verbessert.” Herr Charalambakis erinnert daran, dass das Thema eines Hafens im Süden Kretas schon seit langer Zeit diskutiert wird, unter dem Namen “Südtor”, aber das die Idee einen Touristen- und Handelshafen beinhaltet und keinen Containerumschlagplatz.
                            Herr Tatarakis, Bürgermeister von Lambis ( Bezirk Agia Galini) erinnert zuerst daran, dass zwei Drittel des Projekts in seine Gemeinde fallen. “Wir sind nicht gegen Entwicklung und wir zielen nicht darauf ab, gegen jede Investition zu sein, aber [wir wollen], dass unsere Fragen beantwortet werden, sodass wir endlich verstehen, wer an diesem Projekt verdient.”, erklärt er. Er drückt dann seine Ängste bezüglich der Zukunft für das kleine Touristengeschäft des Gebiets aus, die lokale Landwirtschaft (in Bezug auf den billigen Import ausländischer Produkte) und die Fischerei. Zum Schluss verkündet er offiziell, dass die Gemeinde von Lambis bereits beschlossen hat, gegen das Projekt zu kämpfen. Die letzte Bemerkung wird von den Anwesenden mit starkem Beifall begrüßt.

                              Beitragsanzahl: 3194

                              Das Ende für das Projekt "Containerhafen in Tymbaki?"  😕

                              ===>  http://www.patris.gr/print/107896

                              Vielleicht ist ja jemand unter uns, der das mal korrekt übersetzen könnte?

                              Hier mal eine engl. Zusammenfassung des Artikels aus dem Forum von http://www.explorecrete.com:

                              12th April 2007: According [Patris, 12th April 2007], the study from the NTUA has been delivered to the YEN. This information is confirmed by the NTUA. According Patris, which declares having very serious sources, the study strongly points out the negative impact that the transshipment center would have on all the south coast of Crete, especially at environmental level. "Without ignoring the positive progress that a transshipment center would bring for the develomment of the Messara and Crete, the specialists forecast severe consequences for the area – especially Agia Galini", due to its touristic character.

                              The consequences of the project on the ecosystems, as well as the visual pollution, is also pointed out. The mayor of Timbaki declares that he did not get any information, and that the study has not been yet transmitted to the municipality. The answer of the prefecture of Heraklion is the same. The rector of the NTUA, who was also head of the team in charge of the study, declares that the study will be transmitted to the OLH and local authorities within the next days.

                                Beitragsanzahl: 5352

                                  Beitragsanzahl: 3194

                                  Industrie statt Idylle
                                  Regierung plant Containerhafen an Kretas Südküste

                                  Von Petra Wilhelm

                                  Olivenhaine so weit das Auge reicht, dazwischen ein paar Gewächshäuser und im Hintergrund das gewaltige Ida-Massiv, dessen Gipfel sich in der untergehenden Sonne rosa färben. Wo die Messara-Ebene, einer der Obst- und Geimüsegärten Griechenlands, sanft ins Libysche Meer ausläuft, eröffnet sie einen grandiosen Ausblick- die blau-strahlende, riesige Bucht von Tymbaki, eingerahmt von kargen Bergen und kilometerlangem Sandstrand, kurz vor der geschwungenen Küstenlinie die Paximadia-Inseln, einziger Ruhepunkt fürs Auge inmitten der glitzernden Wasserfläche.

                                  Statt der zwei felsigen Inselchen könnten sich künftig stählerne Containerschiffe, bis zu 400 Meter lang, ins Blickfeld schieben. Das Bergpanorama könnte empfindlich gestört sein durch Riesenkräne und Flutlichtscheinwerfer. Denn Griechenlands Regierung der Nea Dimokratia, genauer gesagt Handelsschifffahrtsminister Manolis Kefalojannis (seine Bestätigung im Amt nach den Parlamentswahlen vom 16. September stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest; Anm.. d. Red.), plant einen Containerumschlaghafen in der ländlichen Idylle. In einer Gegend, die zwar einige Anstöße für ihre weitere Entwicklung gebrauchen kann, deren Reichtum bislang aber ganz andere Dinge sind: eine vielerorts noch – fast unberührte Natur mit seltenen Tier- und Pflanzenarten, archäologische Schätze wie die Ausgrabungen in Phaistos, Agia Triada und am Komos-Strand, eine individuelle und familiäre Form von Tourismus und landschaftliche Schönheit im Übermaß.

                                  Besucher aus fernen Ländern

                                  Allerdings sind es nicht diese Reize, die in den letzten beiden Jahren immer wieder Besucher aus fernen Ländern anlockten. Erst kamen Vertreter der China Shipping Company ins kleine Provinzstädtchen Tymbaki, dann reiste Minister Kefalojannis mit Herren aus Dubai an und schließlich brachte er Unternehmer und Regierungsabgeordnete aus Südkorea in die Messara. Sie alle zeigten großes Interesse am Bau eines Containerhafens, denn was die geographische Lage betrifft scheint Kreta dafür geradezu ideal. Waren aus Fernost könnten hier, mitten im Mittelmeer, von riesigen Containerschiffen innerhalb weniger Stunden auf kleinere, so genannte Feeder, umgeladen und von denen dann weitertransportiert werden nach West- oder Osteuropa. Für Investoren und Betreiber eines solchen Hafens ist das ein einträgliches Geschäft, bringt doch ein verladener Container bis zu 130 Euro ein. Mit den Südkoreanern, die den Hafen gern selbst bauen würden, hat der Schifffahrtsminister bereits eine Vereinbarung getroffen: Man will Wissen und Informationen bezüglich der Entwicklung eines solchen Hafens in Tymbaki austauschen. Für dessen Infrastruktur müsste allerdings Griechenland aufkommen, die Kosten dafür werden auf rund 500 Millionen Euro geschätzt.

                                  Von all diesen Plänen erfuhren die, vor deren Haustür das Mammutprojekt möglicherweise entstehen soll, meist Gerüchte oder scheibchenweise. Selbst die politisch Verantwortlichen vor Ort sahen sich Ende 2005 gezwungen, eine Bezirkskommission zu gründen, deren einziges Ziel es war, an Informationen zu kommen. Zwar sind mittlerweile – seit den Kommunalwahlen im letzten Oktober – teilweise neue Politiker nachgerückt, ihr Problem ist jedoch das alte geblieben. Noch immer, klagt Tymbakis neu gewählter Bürgermeister Antonis Charalambakis, erfahre er das meiste aus der Zeitung. In der vergangenen Woche jedoch berichtete die kretische Tageszeitung „Patris", dass eine internationale Ausschreibung für den Hafen in die Wege geleitet und in der Zeitschrift der Europäischen Gemeinschaften veröffentlicht worden sei. Handelsschifffahrtsminister Kefalojannis soll sich aus diesem Anlass mit Bürgermeister Charalambakis getroffen haben.

                                  Zweifel am Großprojekt

                                  Bis heute ist aber nicht klar, wie groß der geplante Hafen werden soll. Mal ist von einer, mal von zwei Millionen Containern die Rede, die jährlich umgeschlagen werden sollen. Das Handelsschifffahrtsministerium spricht von einer Fläche von 850 Hektar. Dass es bei einem Container-Umschlaghafen um gigantische Ausmaße geht, wird den Menschen in Tymbaki und Umgebung langsam klar. Von zwei 4 Kilometer langen Molen ist die Rede und von einer 1,2 Kilometer langen Kaimauer; die notwendige Wassertiefe von rund 17 Metern würde umfangreiche Aushebungsarbeiten bedeuten.

                                  Manch einem kommen da doch Zweifel am Großprojekt der Regierung, die offiziell immer von einem „geschlossenen Containerhafen" spricht, aber durchaus weiß, wovon die Menschen in der Messara seit vielen Jahren träumen: Sie wünschen sich einen kleinen Handels- und Passagierhafen, der beispielsweise durch die Vergrößerung des Hafenbeckens von Kokkinos Pyrgos entstehen könnte.

                                  Das einzige, was bisher schwarz auf weiß gedruckt auf dem Tisch liegt, ist eine vorläufige Machbarkeitsstudie der Technischen Universität Athen. Dass sie vom Ministerium finanziell unterstützt wurde, ist etwa für die „Bürgerbewegung der Mesara für die Umwelt" nicht ihr einziger Schönheitsfehler. Eine Sprecherin der Initiatitive erzählt von einem Radio-Interview, in dem der Leiter der Studie, Prof. Moutsouris, kurz vor deren Übergabe ans Ministerium von vielen negativen Auswirkungen eines solchen Hafens gesprochen habe. Wenige Tage später habe Minister Kefalogiannis ebenfalls in der Presse erklärt, der Professor habe seine Äußerungen zur Studie widerrufen.

                                  Fortsetzung folgt …

                                Ansicht von 15 Beiträgen – 31 bis 45 (von insgesamt 63)
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