… die Sache mit der Religion, der Kirche und dem Kloster?
Wer weiß, wie Griechen fluchen, wird sich fragen, wie dies mit ihrer angeblichen Pietät vereinbar ist, zumal die vulgäre Standardphrase "gammóto" (= Androhung gewaltsamen Beischlafs) sowohl mit einem beliebigen Objekt als auch jeder realen oder virtuellen Person (inkl. Familienmitgliedern, Heiligen, Religionsstiftern usw.) verknüpft werden kann.
Die fast ausnahmslos der griechisch-orthodoxen Konfession angehörenden Griechen legen ein manchmal sehr lockeres Verhältnis zu ihrer Religion zu Tage. Gegenüber Andersgläubigen neigen sie jedoch zur Intoleranz, was nicht zuletzt auf die offizielle Einstellung der Kirche zurückzuführen ist. Als besonders suspekt gilt jede Art von "abwerbender Missionierung". Die nach wie vor bedeutende gesellschaftliche Position des Klerus zeichnet sich schon allein durch den Umstand ab, dass sich unter den jeder Art von offiziellen Anlässen beiwohnenden Würdenträgern immer auch Geistliche befinden.
Pastoren tragen in der Öffentlichkeit grundsätzlich den typischen Talar nebst Hut und gelten allgemein als Respektpersonen. Sie sind zwar zu einem gemäßigten Lebenswandel angehalten, differenzieren sich jedoch im Übrigen kaum von der Bevölkerung bzw. dem üblichen Alltagsleben.
Wer aus welchem Grund auch immer eine Kirche besuchen und / oder an einer Messe teilnehmen möchte, sollte sich an dem Erscheinungsbild der Einheimischen bzw. den konservativen Kleidungsregeln orientieren. In bedeutenderen Kirchen und insbesondere in Klosteranlagen sind diese Vorschriften verbindlich. Klartext: Frauen müssen von den Schultern (inkl. Oberarmen) bis zum Knie durchgehend bedeckt sein und gegebenenfalls einen Rock über der Hose tragen; für Männer sind die Vorschriften weniger konkret, sollten jedoch (abgesehen von dem Rock) auf entsprechende Weise befolgt werden.
An den Eingängen zu Klosteranlagen werden in der Regel Tücher bzw. Kleidungsstücke zur Bedeckung unschicklicher Blößen bereitgestellt. Trotzdem gilt es als sehr provokant, betont freizügig oder gar nur mit einem knappen String bekleidet vorstellig zu werden, wie dies insbesondere Touristen immer wieder praktizieren. Es drängt sich hier die Frage auf, ob diese Leute auch zu Hause ihre Reizwäsche in der Kirche zur Schau stellen würden …
Gruss Haui 🙂 😎