Hallo,
wir sind wieder zurück und nun werde ich mal unsere Eindrücke der Nachwelt hinterlassen (und der unter obenstehendem Link angegeben Einschätzung eine alternative hinzufügen).
Eines vorweg: Wir haben uns im Gramvoussa Bay wohl- und gut aufgehoben gefühlt, auch wenn wir um nicht an einen Ort gebunden zu sein, beim nächsten mal wohl „individuell“ kommen werden.
Das Hotel liegt ziemlich genau 3 km westlich von Kissamos/Kastelli, d.h. man braucht in gemütlichem, der Wärme angepasstem Tempo zu Fuß ca. 45 min über die Hauptstraße ohne Bürgersteig in den Ort. Es gibt in der Nähe des Hotels keine Bushaltestelle. Vielleicht kann man den Bus von/nach Falassarna anhalten, das haben wir allerdings nicht probiert. Ein Mietwagen ist also durchaus zu empfehlen. Besonders im Dunklen, stelle ich mir die Strecke zu Fuß eher unangenehm vor.) Wir haben gute Erfahrungen mit Kissamos Rent a Car gemacht, es gibt aber auch noch zwei andere lokale Vermieter, die die Wagen auch zum Hotel bringen bzw. von dort abholen.
Das Hotel liegt nur durch eine Straße getrennt vom Strand in einer Sand-Bucht, die allerdings nicht/selten gesäubert wird. bei unserer Ankunft aber i.O. war, später etwas dreckiger, weil wir für diese Jahreszeit dann außergewöhnlich heftigen Wind hatten (allerdings nicht nur in Kastelli). Leider kann man nur in ca. 15 m auf der rechten Seite der Bucht auf sandigem Untergrund ins Wasser. Im restlichen Teil liegen unterhalb der Wasseroberfläche ebene Felsen (wir haben es dort nicht probiert, könnte aber rutschig sein.). Es gibt keine Liegen/Sonnenschirme am Strand, diese können aber gegen 4,50€ Gebühr/Tag im Hotel geliehen werden. (Zum Vergleich an anderen Stränden haben wir 6€ bezahlt.) Im Bereich des Hotels, d.h. im kleinen gepflegten Garten (mit einer Großen Tamariske in der Mitte auf dem Rasen, Oleanderbüschen und Hibiskus) ist die Benutzung der Liegen kostenlos. Im Garten (im Zwinger) Gibt es einen Hund (Apollo), der jedes Auto, jeden Fußgänger und jede der zahlreichen Katzen anbellt, aber sehr lieb ist. (Menschen mit leichterem Schlaf können vor allem bei offenem Fenster aber auch schon mal dadurch geweckt werden.)
Unser Zimmer (Studio) war sehr geräumig, einfach eingerichtet, aber mit allem was man braucht (leider) nicht griechisch, sonder eher dem vermuteten mitteleuropäischen Geschmack entsprechend. Es war sauber. (Handtuchwechsel alle 2-3 Tage). Die Kitchenette war eher spartanisch eingerichtet, aber alles Notwenige war da. U.U. lohnt sich die Investition in ein Zimmer mit Meerblick, denn es gint auch Souterrain-Appartements, die unterhalb des Garten-Niveaus liegen und daher ziemlich dunkel sind. Es ist möglich (zumindest zeitweise) gegen Gebühr die Klimaanlage zu betreiben, was wir aber nicht brauchten, da tagsüber ohnehin unterwegs. Außerdem kann man für 3€ am Tag einen Safe mieten (den man dann „lose“ mit aufs Zimmer nehmen kann ;-))
Die Familie, die das Hotel führt war freundlich-zurückhaltend. Die Rezeption nur selten besetzt, aber der Eingang mit einem Hinweisschild versehen, dass im Restaurant bzw. auf der Terasse jemand erreichbar ist und so war es auch.
Es gab „griechisch-kontinentales“ Frühstück, d.h. Filterkaffee, Orangenfruchtsaftgetränk (keinen Saft), ein paar Scheiben Weissbrot, Kaffeemilch, Butter und 2 Sorten Marmelade in Portionspackungen, jeden Morgen etwas Gebäck (Neujahrskuchen oder etwas trockengebäck wie aus der Bäckerei) und jeden Tag etwa alle 5 Tage wechselnd entweder Eier, Joghurt mit kandierten Orangen, ein paar Scheiben Käse und Kochschinken mit Tomaten- und Gurkenscheiben etc. Also: Für griechische Verhältnisse eigentlich ein üppiges Frühstück, wenngleich es vielleicht nicht dem deutschen Geschmack entspricht. Zum Abendessen kann ich leider nichts sagen, da wir bis auf den Ankunftsabend unterwegs gegessen haben.
Zum Ort Kissamos/Kastelli: Eine kretische, Vormittag sehr lebendige Kleinstadt, die uns sehr gut gefallen hat. Wer allerdings einen griechisches (Fischer-)Dörfchen wie in den Werbekatalogen erwartet hat, wird hier nicht glücklich. Die kleine Promenade ist mit vielen Bars und Tavernen relativ neu gestaltet. Das Leben spielt sich aber in der Hauptstraße zwischen der Durchgangstraße und dem Stand ab. Meine Empfehlung: Einfach mal am Platz, wo die Busse abfahren hinsetzten und gemütlich einen Kaffee oder Frappe trinken.
Wir haben von dort aus mit dem Mietwagen sehr viele Ausflüge unternommen: nach Elafonissi, Falassarna, Paleochora, Sougia und Lissos, Rethymnon, Chania, auf die Drapanos-Halbinsel und die Akrotiri, Therissos … Guter Standpunkt; um den Westen zu erkunden.
Fazit: Wer mit geräumigen, einfach eingerichteten Zimmern zufrieden ist und den die etwas abseits gelegene Lage nicht stört, ist mit dem Gramvoussa Bay sicherlich nicht schlecht bedient. Kretas Westen ist sehenswert und für uns war’s nach dem Südosten ein ganz anderer Eindruck und ein sehr gelungener Urlaub.
Wen andere Dinge interessieren, als die hier aufgeschriebenen oder mehr Informationen haben möchte, kann sich gerne an mich wenden – auch wegen Ausflugstipps in die Umgebung.
Viele Grüße Judith