Das „Kanonen-Kloster“

In der Einsamkeit des äußersten Ostens von Kreta, unweit des Strandes von Vai, war das Kloster Akrotiriani, wie es im 15. Jahrhundert zunächst hieß, lange Zeit Überfällen von Piraten und Türken ausgesetzt. Den Namen Toplou erhielt es erst viel später, vielleicht wegen seiner massiven Befestigungsanlagen (Top kommt aus dem türkischen und bedeutet Kanone). Wie eine mittelalterliche Burg wirkt die vor Jahren aufwendig restaurierte Anlage auf den Betrachter, der hinter den meterdicken Mauern des mittlerweile völlig auf den Fremdenverkehr eingestellten Klosters ein Museum vorfindet, in dem der umfangreiche Kirchenschatz des Klosters ausgestellt wird.
1612 durch ein Erdbeben völlig zerstört und während der Türkenherrschaft immer wieder geplündert, gelang es den Mönchen doch, große Ländereien zu erwerben (u.a. auch den bekannten Palmenstrand von Vai).
So konnte die wirtschaftliche Basis des Klosters gesichert werden. Zahlreiche wertvolle Ikonen befinden sich im Besitz des Klosters und sind heute in der Kirche ausgestellt.

Im Zweiten Weltkrieg war im Kloster übrigens eine Funkanlage der Alliierten installiert, später wurde es von den deutschen Besatzern beschlagnahmt. Einer der Mönche aus Toplou ging nach dem Krieg zu den Leprakranken nach Spinalonga und lebte jahrelang dort bei den Todkranken.